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  • Musikkompressionsformate und deren Klangunterschiede

n815i3xjx8lomlny
Meine Ohren taugen nicht mehr so viel, ich hab in der Jugend im Proberaum den Verstärker zu weit aufgedreht, seit dem sind ein paar Frequenzen gelöscht, aber ein flac ist tausend mal besser als jede mp3 und ich nehme den Unterschied war.
mp3 ist ein psychologisches Kompressionsverfahren. Es baut darauf auf, dass je weiter komprimiert wird, dann nur noch das wieder gegebenen wird, was die Bewußtseinsschwelle erreicht.
Mir fehlen die kaum noch wahrnehmbaren Kleinigkeiten an einer mp3. Das nehme ich stimmungsmäßig wahr auch mit schlechten Ohren. Mich stressen mp3 s. flacs entspannen mich. Natürlich kommt es sehr auf die Musik an. Wenn die aus dem digitalen Tonstudio kommt und ohnehin nur laute Töne enthält, dann ist da auch mit mp3 alles noch drin. Und ich behaupte sogar, dass eine Schallplatte besser ist als jedes digitale Verfahren, selbst dann wenn die Platte mal springt. Aber dann müssen wir auch über Verstärker reden. Und die alte Röhrentechnik hat immer noch eine weit bessere Dynamik als der Transitohrquatsch. Für unsere Sopranistin haben wir ein Mikrophon mit Röhrenvorverstärker genommen. Die Transistoren sind bei ihrer Dynamik einfach nicht mitgekommen.

    Wir driften bissl vom Thema ab, auch meine Schuld, aber da wir das Thema eigentlich nur weiter öffnen finde ich es legitim.

    Ich hab in meiner Sammlung (fast) nur flac und was mich stresst ist übermäßig komprimierte Musik. Bei mp3s mit hoher Bitrate fällt mir aber kein Unterschied auf. Opus empfinde ich ab 128 kbps als transparent. Genialer Codec!!!

    Das mit der übermäßig komprimierten Musik bis vor kurzem nicht so und ich geh auf die 40 zu. Meine Ohren sind auch nicht mehr, was sie mal waren, obwohl ich seit 20 Jahren immer mit Ohrstöpseln live spiele bzw. auf Konzerte gehe und seit ca 5 Jahren immer Ohrstöpsel mit mir führe, damit ich die Lauscher schützen kann, wann immer nötig.

    Ich beneide es, wenn Leute auch gute mp3s von flacs unterscheiden können, weil das ja zwangsläufig heißt, dass sie Dinge hören, die ich offenbar nicht höre. Feine Details eben.

    Schallplatten klingen meiner Meinung nach oft besser als CDs, weil sie nicht aufs Extremste komprimiert gemastert sind. CDs haben einen wunderbaren Dynamikumfang und der wird leider überhaupt nicht genutzt…

      Das Thema Klangqualität verlangt den Rundumblick.
      Das kann man gar nicht auf Arch oder Linux einschränken.
      Jedenfalls nicht wenn man dem Thema gerecht werden will.
      Und um jetzt nochmal auf @Sunshine einzugehen, Apple heißt die Firma die viel Geld von Tonstudios kassiert, aber danach kommt gleich Linux und das liegt nicht daran, dass Linux irgend etwas schlechter macht, aber Apple hat es frühzeitig verstanden sich auf diese Branchen zu spezialisien um viel Geld zu kassieren.
      Auch bei Designern und Zeitungen ist Apple die Nummer eins, Aber Linux ist durchaus auch bei großen Produktionsfirmen gefragt. Nur dann müssen die Leut eben auch ein wenig mehr von Technik verstehen und das kann nicht jeder Sport-Journalist und nicht jede Zeitung bezahlt Leute die was können.
      Es kann durchaus sein, dass mal ein Treiber für irgend ein Gerät bei Linux mal nicht den Codex kann der über BT 5 funkt. Es kann auch durchaus sein, dass @Sunshine über den Weg den sie gegangen ist, jetzt ihre Musik in weitaus besserer Qualität genießen kann.

      Liebe @Sunshine, hier ein Angebot aus eigenem Interesse.
      Scheibe bitte eine möglichst kurze, sachliche und verständliche Anleitung wie man das macht was du gemacht hast in Markdown.
      Das Projekt "Notizbuch" ist genau für so etwas entstanden.
      DaS WÜRDE MICH SEHR FREUEN. (aCH DIESE BLÖDE fESTSTELLTASTE, ICH MUSS SIE ENDLICH MAL KILLEN)

      Hallo zusammen, ich glaube ich sollte hier noch etwas ergänzen. Als ich vom schlechten Sound unter Linux vs. Windows sprach, habe ich keine Audioformate
      berücksichtigt. Dass es Klangunterschiede in den Audioformaten gibt ist mir ganz klar.

      Mir fiel der Klangunterschied sofort auf, da ich mehrere Laptops und einen PC von Windows 10 Pro auf Linux geswitcht habe. Von minderwertige oder schlechter Hardware kann ich in meinen Fällen nicht sprechen, da ich mit Bose insg. unter Windows mehr als zufrieden war und noch bin. Ich vermute eher das Windows andere Soundkartentreiber etc. verwendet als Linux.

      Deshalb habe ich mich an den Benchmark mit den zwei identischen Thinkpads X1 Carbon gemacht. Für jemanden der ständig mit Linux arbeitet, dem fällt wahrscheinlich der Klangunterschied nicht auf, da er keinen 1:1 Vergleich hat.

      Wenn ich meine Lieblingsmusikstücke auf Laptop oder PC höre, dann verwende ich Waveform Audo File Format (wav). Natürlich ist der Speicherverbrauch von wav wesentlich höher als mp3. Oder ich höre ein CD auf meiner Hifi Anlage.

      Auch möchte ich erwähnen dass die in meinem Thread verlinkten Soundeffekte unter Convolver über 1000 Effekte beinhalten. Der Link unter Github über 3500.
      Das hat Tage gedauert, da ich eine Vorauswahl treffen musste.

      Auch der Adapter aus meinem vorherigen Thread für meinen PC war nur ein kurzer Hörgenuss. Als ich länger Musik oder auch Filme am PC gehört habe, war der Klang nicht konstant gleich. Es wurde immer mal lauter und leiser. Habe ihn dann entfernt. Höre jetzt ganz normal über Soundkartenanschluss & JamesDsp und bin sehr zufrieden. Mein Thread sollte einfach nur ein Tipp sein. Nicht mehr und nicht weniger.

      • tuxnix hat auf diesen Beitrag geantwortet.

        n815i3xjx8lomlny Ich hab in meiner Sammlung (fast) nur flac und was mich stresst ist übermäßig komprimierte Musik. Bei mp3s mit hoher Bitrate fällt mir aber kein Unterschied auf.

        Das Bewußtsein läuft mit 1-4 bit / sec. Das ist zu langsam für gute Musik.
        Das Unterbewußtsein (Freud) / das Unbewußte (Erickson) läuft wenn ich es noch richtig weiß 1000 mal schneller und sogar in jeder Körperzelle, sogar im Extremfall auch ganz ohne Gehirn und Musik ist die Sprache in der sich auch die Biochemie und die Sterne unterhalten. Wenn der Kopf Töne hört aber dem Rest was fehlt dann fühlt man sich unwohl.

        Sunshine Mein Thread sollte einfach nur ein Tipp sein.

        Dann sag ich einfach mal danke für den Tipp und wünsche gute Musik.

        tuxnix Meine Ohren taugen nicht mehr so viel, ich hab in der Jugend im Proberaum den Verstärker zu weit aufgedreht, seit dem sind ein paar Frequenzen gelöscht, aber ein flac ist tausend mal besser als jede mp3 und ich nehme den Unterschied war.

        Den Unterschied nimmst du nicht trotz deiner Höreinschränkungen wahr, sondern aufgrund dieser: das psychoakustische Modell ist nunmal auf den Frequenzgang heiler Ohren ausgelegt, so dass man mit Hörschäden bei komprimierter Musik Artefakte hört, die man mit gesunden Ohren nicht wahrnehmen würde. Auch hört man mit Hörschäden gerade bei Musik Frequenzen, die bei gesundem Gehör von den Frequenzen verdeckt werden, die man nicht mehr hört, und die vom Encoder entsprechend rausgerechnet werden – weil man sie ja im Normalfall nicht wahrnimmt. Das Fehlen nimmt man mit geschädigten Gehör u.U. allerdings recht deutlich wahr.

        tuxnix Und die alte Röhrentechnik hat immer noch eine weit bessere Dynamik als der Transitohrquatsch. Für unsere Sopranistin haben wir ein Mikrophon mit Röhrenvorverstärker genommen. Die Transistoren sind bei ihrer Dynamik einfach nicht mitgekommen.

        Der größte Vorteil von Röhren in der Musik: wenn sie übersteuern, hört sich das für menschliche Ohren recht angenehm an, während zumindest BJT ziemlich hässlich clippen. Ist aber nichts, was man nicht in den Griff bekäme: idealerweise fährt man sein Setup so, dass es eben nicht clippt, und da sind dedizierte Audioverstärker in Silizium den Röhren gerade im Punkt Dynamik hoffnungslos überlegen. Klar: wenn man ’ne Verstärkerstufe aus einem BC337 und einem BC327 aufbaut, kann man nicht direkt von „HiFi“ oder „Headroom“ sprechen. Aber wie gesagt: da gibt es gerade für Audio integrierte Verstärker, die jede Röhrenschaltung alt aussehen lassen. Interessehalber: wie ist die genaue Bezeichnung des Mic-Preamps, der von eurer Sängerin überfordert war?

        • tuxnix hat auf diesen Beitrag geantwortet.

          niemand die genaue Bezeichnung des Mic-Preamps

          Ich weiß nicht ob ich den Tonmenschen der die Aufnahme gemacht hat, nochmal sehe. Das ist schon eine ganze Weile her.

          niemand nicht trotz deiner Höreinschränkungen wahr, sondern aufgrund dieser

          Das ist eine interessante Idee. Das muss ich irgend wann mal in Ruhe mit und ohne Hörgeräte mit flac und mp3s austesten ob das jeweils eine andere Wirkung hat. Es ist mir halt vor Jahren mal aufgefallen, dass auch bei mp3s die sich für mich subjektiv gut anhören, nicht zu sehr komprimiert sind und jetzt von den flac für mich erst mal gar nicht zu unterscheiden waren, sich nach einiger Zeit eine andere Stimmung einstellt als beim Hören von flac. Vor allem wenn ich längere Zeit Musik gehört habe, waren die flacs angenehmer. Und ich hab mir das dann so erklärt, dass beim mp3 die Kleinigkeiten weg komprimiert wurden, die nicht im Vordergrund stehen und dass aber genau diese Kleinigkeiten dann eben doch unbewusst einen Unterschied machen.

          Wäre auch mal interessant zu schauen, ob es dazu wissenschaftliche Abhandlungen gibt. So etwas wie: "Psychoakustische Kompessionsverfahren und ihre Wirkung bei veränderter Hörfähigkeit"

            tuxnix Das ist eine interessante Idee.

            Dem kann ich nur zustimmen, so habe ich darüber noch nie nachgedacht. Es klingt aber plausibel!

            tuxnix Und ich behaupte sogar, dass eine Schallplatte besser ist als jedes digitale Verfahren

            Jedes mal wenn ich sowas lese leide ich gefühlt an Hautausschlägen...

            Ich möchte damit nicht deine Meinung angreifen, weil es ist DEIN empfinden. Und diese muss nicht falsch sein.
            Es ist eher dem allgemeinen zusammenwürfeln von Äpfel und Birnen geschuldet was bei solchen Diskussionen über Audio immer entsteht.

            Ein Schallplatte kann sich erstmal gar nicht (Aus technischer Sicht) besser anhören, da auf diesem Medium Töne grundsätzlich verzerrt gespeichert sind da diesem zum einen einfach der Platz fehlt. Hinzukommend noch der Übertragungsweg über die Nadel und weiter- und Wiedergabe auf andere Geräte, welche eine 1:1 Wiedergabe verhindert wenn die Musik den Lautsprecher erreicht.

            "Digitale Verfahren" ist komplett unspezifiziert.
            Es beschreibt weder was die Quelle ist, wie sie übertragen und/oder gespeichert (mit oder ohne Kompession) wird. Und auch nicht wo sie wie rauskommt.
            Man kann zB. auch eine MP3 digital auf eine Schallplatte schreiben (zumindest theoretisch), würde sie dann besser oder schlechter klingen?
            Eine MP3 hört sich von USB-Stick genauso an wie von Festplatte (oder Datasette 😁).

            Wir sind schon lange soweit das Töne 1:1 verlustfrei digital übertragen und wiedergeben können. FLAC ist zb verlustfreies Format, sprich was man reinsteckt kommt auch wieder raus (Egal ob es von einer Schallplatte kommt oder nicht). Sie kann also weder schlechter noch besser klingen.

            Zudem unterliegt der Schallplatte ein grundsätzlicher Verschleiss, was diese immer schlechter macht je öfter sie abgespielt wird.
            Mal von dem Pflegeaufwand und Platzbedarf abgesehen...

            Der Eindruck das sich eine Schallplatte besser anhört ist rein persönlicher Natur, weil dein Gehirn den Ton als richtig gespeichert hat weil gewohnt ist, und der digitale als falsch.

            Ich selbst habe gut 30 Jahre Erfahrung als DJ was Schallplatten und digitale Musik angeht.
            Ich habe auch ein sehr audiophiles Gehör im Hochtonbereich (Welches auch leider schwächer wird).
            Ich habe auch die Anfänge der MP3 mitgemacht und selbst viel mit Musik digitalisieren experimentiert, wo die MP3 noch nur unter Hacker- und Warezkreisen bekannt war, wo sie fast nur als 128kbit kursierte.

            MP3 kann man auch nicht wirklich miteinander vergleichen.
            Denn hier gibt es auch deutliche Unterschiede.
            Zb. gibt es das Fraunhofer Codec und das Lame Codec, welche unterschiedliche Eingangs- und Kompressionsalgorythmen nutzen um das selbe Ausgangsformat zu erstellen.

            So ist es oft eine Fraunhofer MP3 wenn man den Klang sofort als "MP3" erkennt, wärend es beim Lame zumindest für den Grossteil schwer ist diesen klar zu erkennen.
            Weil der Lame über die Jahre immer weiter entwickelt wurde, wärend Fraunhofer immer auf einer festen Basis stand und per das Patent darstellte.
            So klingt zB eine 128kbit Fraunhofer MP3 echt grausam, wenn eine 128kbit Lame Datei zumindet akzeptablen Klang erreicht.

            Bei digitalem Audio spielt auch massgeblich der Eingang eine Rolle wie ich sie aufnehme.
            Eine CD typische 44kHz/16bit ist so ziemlich jedem Analogen Format unterlegen (weil zu wenig Platz gelassen wird, die bei der bearbeitung weiter leidet).
            Bei 48kHz/24bit sieht es schon ganz anders aus.

            Bitte vermeide die Worte besser oder schlechter, sondern benenne möglichst konkret den jeweiligen Unterschied. Auch in deiner Beschreibung finden sich (einige wenige) Äpfel und Birnenvergleiche weil es ein Besser oder Schlechter nur in Bezug auf konkrete Anforderungen geben kann.

            Meine (subjektiven, geht ja gar nicht anders wenn man das allein für sich macht) Experimente waren als mp3 gerade begann populär zu werden und ich habe dazu den lame codec auf einige typische 44kHz/16bit CDs losgelassen. Für mich war es erst einmal nur wichtig zu entscheiden in welcher Form ich meine Sammlung digitalisiere. Ich habe mich dann dafür entschieden, flac einzusetzen und auf Kompression ganz zu verzichten obwohl damals Speicher noch recht teuer war. Komprimierte Sachen sind fürs Streamen gedacht, dort wo Übertragunskapazität rah ist. Klar, auf meinem mp3 Player hab ich auch komprimierte Musik drauf gepackt. Ich wollte ja auch möglichst viele Stücke dabei haben.

            Schallplatte, habe ich damals auch nur mit 44kHz/16bit CDs verglichen.
            Was mir an Schallplatten gefällt, ist sie aus der Hülle zu nehmen, sie in einer Geste auf den Teller zu Legen und zu warten bis die Nadel aufsetzt. Bis heute vermisse ich den Sprung den manche Scheiben hatten. Mir fehlt, dass die CD genau an dieser Stelle nicht springt. Bei einigen Stücken sogar jetzt noch nach Jahrzehnten.
            Das alles macht die Schallplatte zu einem Ereignis, während das digitale im Vergleich dazu Konsum darstellt.
            Als ich meine kleine Sammlung damals digitalisiert hatte, wurden sie mir plötzlich egal.

            Ich würde sogar behauten, dass Schellack besser ist als digital und idealer Weise sogar mit einem uralten Grammophon. Die alten Schellackdinger bringen die Stimmung der 1920er besser rüber als jede digitale Nachbearbeitung. In der Wahrnehmung gibt es kein objektiv. Wir nehmen assoziativ die Umwelt wahr.
            Die Empfindlichkeit unserer Geschmacksknospen ändert sich mit der Umgebung.
            Essen schmeckt in einer andern Farbe anders und die Empfindlichkeit gegenüber Salz hängt von der Umgebungstemperatur und dem Licht ab.

            Aber ich muss auch gestehen, dass ich die letzten Jahre gar keine Musik mehr zu Hause gehört habe.
            Ich war ständig auf irgendwelchen Chorproben und dann passiv und entsannt einfach nur nebenbei oder im Sessel zuhören ging gar nicht mehr. Ich war trainiert dazu jedes Instrument im Orchester und jede Stimme wahrzunehmen und gleichzeitig meine Bassstimme zu singen. Sobald Musik lief war ich wach und dabei. Also hab ich zuhause nichts mehr aufgelegt. Ich wolle ja mal Feierabend haben.

            Ich bin nur Chorsänger aber ich habe viel Live Erfahrung. Die Menschen haben ein eigenes Klang-Korrektur-System im Kopf. Wenn die Stimmung gut ist, dann überhören die sogar die falschen Töne. Wir haben Aufnahmen, die sind einfach nur schrecklich, wir hatten sogar überlegt ganz aufzuhören, weil wir so viele falschen Töne gesungen haben, so schlimm war es, aber das Publikum war begeistert.

            P.S.: Die folgende Bemerkuung stimmt ja auch nicht so ganz:
            "Ein Schallplatte kann sich erstmal gar nicht (Aus technischer Sicht) besser anhören, da auf diesem Medium Töne grundsätzlich verzerrt gespeichert sind da diesem zum einen einfach der Platz fehlt. Hinzukommend noch der Übertragungsweg über die Nadel und weiter- und Wiedergabe auf andere Geräte, welche eine 1:1 Wiedergabe verhindert wenn die Musik den Lautsprecher erreicht."

            Auf der Schallplatte auch wenn die Höhen und Tiefen einmal hin und wieder zurück verzerrt werden und die Technik mechanisch bedingte Artefakte aufweist, da ist wenigsten ein Kontinuum abgebildet.
            Digital hat aber erst mal gar nichts mit Musik zu tun. Das wird erst wieder ein Kontinuum weil die Lautsprecher und die Luft träge sind. Hackfleisch ist kein Steak. Man dann das Formfleisch dann noch täuschend echt gestalten, aber es fehlt das Gewachsene, der Charakter.

            P.S:
            Und was die Leut an der Musik interessiert ist ja auch nicht die Perfektion. Perfektion hat keine Bedeutung. Wenn da die Scheppen und Dicken auf der 'Bühne es einmal schaffen für einen Moment im selben Takt zu sein und einmal gemeinsam einen Akkord raus quetschen können, dann freuen sich die Menschen im Publikum, weil wenn das die da schaffen sich zu koordinieren, dann macht es wieder Sinn sich Mühe zu geben mit allem anderen. Aber natürlich ist das alles nochmal viel viel schöner wenn dann auch die Musik stimmt.

              tuxnix Digital hat aber erst mal gar nichts mit Musik zu tun. Das wird erst wieder ein Kontinuum weil die Lautsprecher und die Luft träge sind.

              Das verstehe ich nicht. Was genau meinst du damit?

              Falls ich doch richtig verstehe, dann solltest du eigentlich den DA-Konverter meinen. Der macht nämlich aus den digitalen Datenpunkten das "Kontinuum", also ein analoges Signal.

              edit: Und bitte unterliege nicht der Fehlannahme, dass aus einer digitalen Quelle ein eckiges Signal kommt! Das Eckige kommt ausschließlich in grafischen Darstellungen der Wellenform vor, das hat mit dem Signal, das aus einem Verstärker kommt, nichts tun und es ist auch nicht so, dass die trägen Lautsprecher dieses eckige Signal dann abrunden oder ähnliches!

              Wir sind ja hier im Café. Deshalb hab ich mich getraut das Thema zu erweitern.
              Niemand und Galde75 haben durchaus recht mit dem was sie sagen. Das will ich auch gar nicht in Abrede stellen. Natürlich will keiner schwammige Bässe und verzerrte Höhen in der Disko hören und die digitalen Gerätschaften bieten Ausgezeichnetes, zu einem verhältnismäßig sehr günstigen Preis.

              Ich betrachte mir aber einfach mal Musik von denen her die sie machen und denen her die sie hören, konsumieren oder darauf tanzen. Die Quelle ist aus Fleisch und Blut und recht analog und der Empfänger ist es auch.
              Ich hab mal hunderte von midis ins Netz gestellt damit wir zuhause die Stücke üben können. Die midis spielen zwar exakt die Töne, aber sie sind keine Musik.
              Die heutige Aufnahmetechnik ist exzellent, die Messwerte sind spitzen klasse, aber sie überträgt nicht das was in einem Konzertsaal stattfindet.
              Ein Konzert beginnt für die einen, wenn sie Monate vorher anfangen zu proben und für die anderen, wenn die die Tickets bezahlen oder sich in Schale werfen und auf den Weg machen. Man kann das nicht übertragen, selbst wenn man noch so gute akustische Messwerte hat. Von dem was bei einem Konzert rum kommt, wenn viele menschen sich in einem Raum befinden wollen wir erst gar nicht reden.

              Heut zu Tage wird viel über künstliche Intelligenz gesprochen, dabei macht der Begriff Intelligenz überhaupt keinen Sinn bei einem Automaten. Auch hat ein Computer keine neuronalen Netze. In einem PC steckt kein einziges Neuron.
              Morgen werden sie uns allen erzählen, dass die Proteinfäden die sie mit einem 3D Drucker zusammenkleben besser sind, als ein Kobesteak. Die Textur ist dann sogar gleichmäßiger und vielleicht ist der Kaliumgehalt immer exakt kalibriert. Aber ich denke, dass es dann trotzdem noch einen gewaltigen Unterschied macht ob man seine Kuh Jahrelang massiert bevor man sie isst oder das Ganze nur aus der Plastikverpackung herauspopeln muss.

              CD und mp3 haben der Musikindustrie sehr viel Geld eingebracht. Die Musiker sind dabei eher ärmer geworden und ob die Musik dabei besser geworden ist, möchte ich bezweifeln. Ich denke nicht, dass das Digitale direkt schädlich ist oder eine schlechtere Tonqualität bedeutet. Aber sie durchbricht die analoge Kette, führt zu anderen Vertriebsarten und trennt dadurch auch die Musiker von den Rezipienten. Es ist schlicht etwas anderes und das sollte man dann eben auch mal bedenken. Das eine ist eine reine Übertragungstechnik aber Musik ist doch auch noch mal etwas ganz anderes.

                tuxnix Ich denke nicht, dass das Digitale direkt schädlich ist oder eine schlechtere Tonqualität bedeutet.

                Ich vermute mal, dass der Loudness–War schuld daran ist, dass die Musik von heute eine schlechtere Qualität hat, als noch zu den Zeiten von den Schellackplatten.

                • tuxnix hat auf diesen Beitrag geantwortet.

                  Kerberos Ich vermute mal, dass der Loudness–War schuld daran ist, dass die Musik von heute eine schlechtere Qualität hat

                  Ich würde nicht sagen, dass die Musik von heute generell schlechter geworden ist, aber so ein Phänomen wie der Loudness War zeigt, dass sich vieles in Richtig "Aufmerksamkeit erregen um jeden Preis" verschoben hat.
                  Und um auf die Klangqualität zurückzukommen, macht man sich damit auch einige Vorteile der digitalen Technik wieder zunichte und erzeugt damit unnötig viele Verzerrungen.

                  Aber hör mal hier hin: Curt Bois
                  Die Klangqualität ist beschissen, aber Curt Bois kann artikulieren und es kommt alles rüber.

                  tuxnix Aber sie durchbricht die analoge Kette,

                  An der Stelle muss ich dann doch einhaken. Der digitale Zustand ist ausschließlich ein Zwischenspeicher. Das, was rein geht, ist analog und das, was rausgeht, ebenso. Eine Ausnahme bilden natürlich rein synthetisch erzeugte Klänge, die direkt in der Aufnahmesoftware erzeugt werden. Die bilden dann aber sozusagen den Beginn einer analogen Kette und diesen Beginn muss es immer irgendwo geben.

                  Ich kann alles nachvollziehen und das meiste auch unterschreiben, was du schreibst, aber es driftet mir doch etwas zu sehr ins Esotherische.

                  tuxnix aber sie überträgt nicht das was in einem Konzertsaal stattfindet.

                  Das tun Schallplatten auch nicht! Das liegt in der Natur von konservierter Akustik.

                  tuxnix Auch hat ein Computer keine neuronalen Netze. In einem PC steckt kein einziges Neuron.

                  Schon von KI gehört? Natürlich gibt es keine organischen Neuronen im Gehirn, aber die Logik der neuronalen Netze bilden die Grundlage für die KI und sie werden vom Computer nachgebildet.

                  tuxnix Aber ich denke, dass es dann trotzdem noch einen gewaltigen Unterschied macht ob man seine Kuh Jahrelang massiert bevor man sie isst oder das Ganze nur aus der Plastikverpackung herauspopeln muss.

                  Für einen normalen Konsumenten, der genau dieses Herauspopeln auch bei echtem Fleisch praktiziert, wird der Unterschied minimal bis nicht existent sein. Für den Selbstversorger natürlich nicht.

                  tuxnix CD und mp3 haben der Musikindustrie sehr viel Geld eingebracht.

                  Schallplatten nicht?

                  tuxnix Die Musiker sind dabei eher ärmer geworden und ob die Musik dabei besser geworden ist, möchte ich bezweifeln.

                  Wenn ich Musik komponiere und praktiziere, ich es mir prinzipiell recht egal, ob sie irgendwann auf Vinyl oder Silizium gespeichert wird. Das ist kein Kriterium beim Schaffensprozess!

                  tuxnix Ich denke nicht, dass das Digitale direkt schädlich ist oder eine schlechtere Tonqualität bedeutet.

                  Die Tonqualität ist besser! Direkt schädlich ist das Digitale sicherlich nicht. Was soll daran schädlich sein?!?!

                  tuxnix Aber sie durchbricht die analoge Kette, führt zu anderen Vertriebsarten und trennt dadurch auch die Musiker von den Rezipienten.

                  So, der Zirkel ist geschlossen: Das geht mir zu weit! Die Vertriebswege sind anders, ja, aber ich sehe jetzt nicht wirklich einen Unterschied zu beispielsweise ABBA, die ja noch mit Schallplattenverkäufen groß geworden sind. Wo war da der Bezug zwischen den Musikern und den Hörern? Der Punkt ist doch: Durch die Möglichkeit, Musik zu speichern, kannst du theoretisch mit einer einzigen Darbietung die ganze Welt erreichen. Das war ja das Magische damals, als Carusos Gesang oder Bismarks Stimme plötzlich im Wohnzimmer landen konnten. Aber natürlich klangen die nicht so, wie die beiden Herren in Echt klingen!

                  Natürlich ist diese Darbietung also nicht 1:1 übertragen worden! Und wenn das verwendete Mikrofon bis hin zum letztlich wiedergebenden Lautsprecher noch so qualitativ hochwertig ist. Das erwartet auch niemand. Aber wir sind diesem Anspruch deutlich näher gekommen durch die Weiterentwicklung von Mikrofonen, Verstärkern und Lautsprechern.

                  Wo ich mitgehen kann ist: Wenige Menschen konnten in diesen Genuss kommen, dass ihnen jemand mit sagenhafter Stimme mal ohne Zwischenspeicherung und ohne Klangwandlung durch Mikrofon, Mischpult, Lautsprecher direkt etwas ins Ohr gesungen hat. Das ist magisch! Zu wenige Menschen haben mal ein Sinfonieorchester direkt gesehen, wieder ohne Mikrofone usw. Ebenso, magisch! Ich kann mich glücklich schätzen, ich weiß, wie sich das anhört und v.a. anfühlt.

                  Wir sind gewohnt, Musik zu hören, die indirekt (ich nenne das jetzt einfach mal weiterhin so) ist. Das ist auch auf den meisten Konzerten so! Wäre die Möglichkeit, Akustik zu konservieren, nie erfunden worden, wäre die Welt eine andere. Die Menschen würden selbst mehr Musik machen, weil dieses Bedürfnis sehr menschlich ist. Andererseits wären uns sehr viele musikalische Eindrücke verborgen geblieben.

                  Daher sehe ich diese Abstufungen beim Genuss von Musik:

                  1. Platz: Direkte Musik (intim: jemand singt einem ins Ohr)
                  2. Platz: Direkte Musik im sozialen Kontext (unverstärktes Sinfonieorchester, Chöre, Stubenmusik, echtes Unplugged …)
                  3. Platz: Live-Musik mit Verstärkung, die dann über Mikrofone bis hin zu den Verstärkern akustisch neu geformt wird
                  4. Platz: gespeicherte Musik im sozialen Kontext (Disko, zu Hause mit Freunden, …)
                  5. Platz: gespeicherte Musik allein

                  Diese Rangfolge kann aber auch anders sortiert sein. Ich gehe sehr sehr gerne auf Konzerte. Aber es lässt immer mehr nach, weil es die Leute immer weniger hinbekommen, dass das Konzert auch gut klingt. Gerade junge Bands können es einfach nicht! Das ist für mich ein ernsthaftes Problem! Alles wird zu Tode komprimiert (wie auf den Aufnahmen für die Alben) oder ist unfassbar basslastig. Daher werde ich mich künftig mehr auf die direkte Musik fokussieren.

                  Wie organisiere ich mich, um Zeit für was zu gewinnen? Je nachdem, wieviel Platz zwischen meinen Ohren ich gerade finde… 😛

                  Übrigens, von wegen Platz zwischen den Ohren: Tool - pNeuma = große KLasse! Danke @chepaz dafür.

                  @n815i3xjx8lomlny
                  Danke dir. Du hast ja so recht mit allem was du sagst und du hast auch ganz genau die Stellen herausgearbeitet bei denen ich mich etwas unpräzise ausgedrückt habe.
                  Aber trotzdem ist das organische analoge Leben, nie gleichzusetzen mit dem digitalen Quatsch, den ich natürlich auch begeistert nutze. Es ist eben nicht das Gleiche. Ich wehre mich nur gegen die Verwechslungen. und das Wort Intelligenz macht NULL Sinn bei einer Maschine.

                  @Kerberos
                  Bei unserer Unterhaltung ist mir im Nachhinein vielleicht sogar eine wichtige Erkenntnis gekommen. Es ist wahrscheinlich so, dass die Leute in den 20zigern und dreißigern, die wir heute noch hören können weil es Tonaufnahmen von ihnen gibt, nur deshalb so übertrieben deutlich die Konsonanten artikuliert haben weil die Technik noch nicht gut war.

                    tuxnix Aber trotzdem ist das organische analoge Leben, nie gleichzusetzen mit dem digitalen Quatsch

                    Mir ist dazu noch was eingefallen. Genauer gesagt zu dem Ding, dass Schallplatten für viele besser klingen als CDs, weil da ein Ritual dahintersteckt: Man packt die Platte aus, legt sie auf, sieht, wie sich die Nadel rüberbewegt, senkt, es beginnt zu knistern. Man hört bewusster dadurch.

                    Alles richtig! Aber das hat dennoch nichts mit Schallplatten zu tun! Ich habe auch ein Ritual: Wenn ein neues Album einer Band herauskommt, auf das ich ewig gewartet habe, dann nehme ich dafür meine Kopfhörer her (geile Teile, Tonstudioqualität), dunkle den Raum ab, lege mich hin, schließe die Augen und starte die Wiedergabe. In dem Moment schalte ich aus, was um mich herum passiert. Ich würde es auch gar nicht mitbekommen, weil alle Sinne ausgeschaltet sind, bis auf den Hörsinn.

                    Das macht nen Unterschied! Aber es hängt nicht von der Schallplatte ab!

                    Und mein Argument, dass auch CD hören letztlich ein analoges Erlebnis ist, hab ich ja schon ausgeführt. Da werde ich dich wohl nicht überzeugen können 😉