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  • Musikkompressionsformate und deren Klangunterschiede

tuxnix Das ist eine interessante Idee.

Dem kann ich nur zustimmen, so habe ich darüber noch nie nachgedacht. Es klingt aber plausibel!

tuxnix Und ich behaupte sogar, dass eine Schallplatte besser ist als jedes digitale Verfahren

Jedes mal wenn ich sowas lese leide ich gefühlt an Hautausschlägen...

Ich möchte damit nicht deine Meinung angreifen, weil es ist DEIN empfinden. Und diese muss nicht falsch sein.
Es ist eher dem allgemeinen zusammenwürfeln von Äpfel und Birnen geschuldet was bei solchen Diskussionen über Audio immer entsteht.

Ein Schallplatte kann sich erstmal gar nicht (Aus technischer Sicht) besser anhören, da auf diesem Medium Töne grundsätzlich verzerrt gespeichert sind da diesem zum einen einfach der Platz fehlt. Hinzukommend noch der Übertragungsweg über die Nadel und weiter- und Wiedergabe auf andere Geräte, welche eine 1:1 Wiedergabe verhindert wenn die Musik den Lautsprecher erreicht.

"Digitale Verfahren" ist komplett unspezifiziert.
Es beschreibt weder was die Quelle ist, wie sie übertragen und/oder gespeichert (mit oder ohne Kompession) wird. Und auch nicht wo sie wie rauskommt.
Man kann zB. auch eine MP3 digital auf eine Schallplatte schreiben (zumindest theoretisch), würde sie dann besser oder schlechter klingen?
Eine MP3 hört sich von USB-Stick genauso an wie von Festplatte (oder Datasette 😁).

Wir sind schon lange soweit das Töne 1:1 verlustfrei digital übertragen und wiedergeben können. FLAC ist zb verlustfreies Format, sprich was man reinsteckt kommt auch wieder raus (Egal ob es von einer Schallplatte kommt oder nicht). Sie kann also weder schlechter noch besser klingen.

Zudem unterliegt der Schallplatte ein grundsätzlicher Verschleiss, was diese immer schlechter macht je öfter sie abgespielt wird.
Mal von dem Pflegeaufwand und Platzbedarf abgesehen...

Der Eindruck das sich eine Schallplatte besser anhört ist rein persönlicher Natur, weil dein Gehirn den Ton als richtig gespeichert hat weil gewohnt ist, und der digitale als falsch.

Ich selbst habe gut 30 Jahre Erfahrung als DJ was Schallplatten und digitale Musik angeht.
Ich habe auch ein sehr audiophiles Gehör im Hochtonbereich (Welches auch leider schwächer wird).
Ich habe auch die Anfänge der MP3 mitgemacht und selbst viel mit Musik digitalisieren experimentiert, wo die MP3 noch nur unter Hacker- und Warezkreisen bekannt war, wo sie fast nur als 128kbit kursierte.

MP3 kann man auch nicht wirklich miteinander vergleichen.
Denn hier gibt es auch deutliche Unterschiede.
Zb. gibt es das Fraunhofer Codec und das Lame Codec, welche unterschiedliche Eingangs- und Kompressionsalgorythmen nutzen um das selbe Ausgangsformat zu erstellen.

So ist es oft eine Fraunhofer MP3 wenn man den Klang sofort als "MP3" erkennt, wärend es beim Lame zumindest für den Grossteil schwer ist diesen klar zu erkennen.
Weil der Lame über die Jahre immer weiter entwickelt wurde, wärend Fraunhofer immer auf einer festen Basis stand und per das Patent darstellte.
So klingt zB eine 128kbit Fraunhofer MP3 echt grausam, wenn eine 128kbit Lame Datei zumindet akzeptablen Klang erreicht.

Bei digitalem Audio spielt auch massgeblich der Eingang eine Rolle wie ich sie aufnehme.
Eine CD typische 44kHz/16bit ist so ziemlich jedem Analogen Format unterlegen (weil zu wenig Platz gelassen wird, die bei der bearbeitung weiter leidet).
Bei 48kHz/24bit sieht es schon ganz anders aus.

Bitte vermeide die Worte besser oder schlechter, sondern benenne möglichst konkret den jeweiligen Unterschied. Auch in deiner Beschreibung finden sich (einige wenige) Äpfel und Birnenvergleiche weil es ein Besser oder Schlechter nur in Bezug auf konkrete Anforderungen geben kann.

Meine (subjektiven, geht ja gar nicht anders wenn man das allein für sich macht) Experimente waren als mp3 gerade begann populär zu werden und ich habe dazu den lame codec auf einige typische 44kHz/16bit CDs losgelassen. Für mich war es erst einmal nur wichtig zu entscheiden in welcher Form ich meine Sammlung digitalisiere. Ich habe mich dann dafür entschieden, flac einzusetzen und auf Kompression ganz zu verzichten obwohl damals Speicher noch recht teuer war. Komprimierte Sachen sind fürs Streamen gedacht, dort wo Übertragunskapazität rah ist. Klar, auf meinem mp3 Player hab ich auch komprimierte Musik drauf gepackt. Ich wollte ja auch möglichst viele Stücke dabei haben.

Schallplatte, habe ich damals auch nur mit 44kHz/16bit CDs verglichen.
Was mir an Schallplatten gefällt, ist sie aus der Hülle zu nehmen, sie in einer Geste auf den Teller zu Legen und zu warten bis die Nadel aufsetzt. Bis heute vermisse ich den Sprung den manche Scheiben hatten. Mir fehlt, dass die CD genau an dieser Stelle nicht springt. Bei einigen Stücken sogar jetzt noch nach Jahrzehnten.
Das alles macht die Schallplatte zu einem Ereignis, während das digitale im Vergleich dazu Konsum darstellt.
Als ich meine kleine Sammlung damals digitalisiert hatte, wurden sie mir plötzlich egal.

Ich würde sogar behauten, dass Schellack besser ist als digital und idealer Weise sogar mit einem uralten Grammophon. Die alten Schellackdinger bringen die Stimmung der 1920er besser rüber als jede digitale Nachbearbeitung. In der Wahrnehmung gibt es kein objektiv. Wir nehmen assoziativ die Umwelt wahr.
Die Empfindlichkeit unserer Geschmacksknospen ändert sich mit der Umgebung.
Essen schmeckt in einer andern Farbe anders und die Empfindlichkeit gegenüber Salz hängt von der Umgebungstemperatur und dem Licht ab.

Aber ich muss auch gestehen, dass ich die letzten Jahre gar keine Musik mehr zu Hause gehört habe.
Ich war ständig auf irgendwelchen Chorproben und dann passiv und entsannt einfach nur nebenbei oder im Sessel zuhören ging gar nicht mehr. Ich war trainiert dazu jedes Instrument im Orchester und jede Stimme wahrzunehmen und gleichzeitig meine Bassstimme zu singen. Sobald Musik lief war ich wach und dabei. Also hab ich zuhause nichts mehr aufgelegt. Ich wolle ja mal Feierabend haben.

Ich bin nur Chorsänger aber ich habe viel Live Erfahrung. Die Menschen haben ein eigenes Klang-Korrektur-System im Kopf. Wenn die Stimmung gut ist, dann überhören die sogar die falschen Töne. Wir haben Aufnahmen, die sind einfach nur schrecklich, wir hatten sogar überlegt ganz aufzuhören, weil wir so viele falschen Töne gesungen haben, so schlimm war es, aber das Publikum war begeistert.

P.S.: Die folgende Bemerkuung stimmt ja auch nicht so ganz:
"Ein Schallplatte kann sich erstmal gar nicht (Aus technischer Sicht) besser anhören, da auf diesem Medium Töne grundsätzlich verzerrt gespeichert sind da diesem zum einen einfach der Platz fehlt. Hinzukommend noch der Übertragungsweg über die Nadel und weiter- und Wiedergabe auf andere Geräte, welche eine 1:1 Wiedergabe verhindert wenn die Musik den Lautsprecher erreicht."

Auf der Schallplatte auch wenn die Höhen und Tiefen einmal hin und wieder zurück verzerrt werden und die Technik mechanisch bedingte Artefakte aufweist, da ist wenigsten ein Kontinuum abgebildet.
Digital hat aber erst mal gar nichts mit Musik zu tun. Das wird erst wieder ein Kontinuum weil die Lautsprecher und die Luft träge sind. Hackfleisch ist kein Steak. Man dann das Formfleisch dann noch täuschend echt gestalten, aber es fehlt das Gewachsene, der Charakter.

P.S:
Und was die Leut an der Musik interessiert ist ja auch nicht die Perfektion. Perfektion hat keine Bedeutung. Wenn da die Scheppen und Dicken auf der 'Bühne es einmal schaffen für einen Moment im selben Takt zu sein und einmal gemeinsam einen Akkord raus quetschen können, dann freuen sich die Menschen im Publikum, weil wenn das die da schaffen sich zu koordinieren, dann macht es wieder Sinn sich Mühe zu geben mit allem anderen. Aber natürlich ist das alles nochmal viel viel schöner wenn dann auch die Musik stimmt.

    tuxnix Digital hat aber erst mal gar nichts mit Musik zu tun. Das wird erst wieder ein Kontinuum weil die Lautsprecher und die Luft träge sind.

    Das verstehe ich nicht. Was genau meinst du damit?

    Falls ich doch richtig verstehe, dann solltest du eigentlich den DA-Konverter meinen. Der macht nämlich aus den digitalen Datenpunkten das "Kontinuum", also ein analoges Signal.

    edit: Und bitte unterliege nicht der Fehlannahme, dass aus einer digitalen Quelle ein eckiges Signal kommt! Das Eckige kommt ausschließlich in grafischen Darstellungen der Wellenform vor, das hat mit dem Signal, das aus einem Verstärker kommt, nichts tun und es ist auch nicht so, dass die trägen Lautsprecher dieses eckige Signal dann abrunden oder ähnliches!

    Wir sind ja hier im Café. Deshalb hab ich mich getraut das Thema zu erweitern.
    Niemand und Galde75 haben durchaus recht mit dem was sie sagen. Das will ich auch gar nicht in Abrede stellen. Natürlich will keiner schwammige Bässe und verzerrte Höhen in der Disko hören und die digitalen Gerätschaften bieten Ausgezeichnetes, zu einem verhältnismäßig sehr günstigen Preis.

    Ich betrachte mir aber einfach mal Musik von denen her die sie machen und denen her die sie hören, konsumieren oder darauf tanzen. Die Quelle ist aus Fleisch und Blut und recht analog und der Empfänger ist es auch.
    Ich hab mal hunderte von midis ins Netz gestellt damit wir zuhause die Stücke üben können. Die midis spielen zwar exakt die Töne, aber sie sind keine Musik.
    Die heutige Aufnahmetechnik ist exzellent, die Messwerte sind spitzen klasse, aber sie überträgt nicht das was in einem Konzertsaal stattfindet.
    Ein Konzert beginnt für die einen, wenn sie Monate vorher anfangen zu proben und für die anderen, wenn die die Tickets bezahlen oder sich in Schale werfen und auf den Weg machen. Man kann das nicht übertragen, selbst wenn man noch so gute akustische Messwerte hat. Von dem was bei einem Konzert rum kommt, wenn viele menschen sich in einem Raum befinden wollen wir erst gar nicht reden.

    Heut zu Tage wird viel über künstliche Intelligenz gesprochen, dabei macht der Begriff Intelligenz überhaupt keinen Sinn bei einem Automaten. Auch hat ein Computer keine neuronalen Netze. In einem PC steckt kein einziges Neuron.
    Morgen werden sie uns allen erzählen, dass die Proteinfäden die sie mit einem 3D Drucker zusammenkleben besser sind, als ein Kobesteak. Die Textur ist dann sogar gleichmäßiger und vielleicht ist der Kaliumgehalt immer exakt kalibriert. Aber ich denke, dass es dann trotzdem noch einen gewaltigen Unterschied macht ob man seine Kuh Jahrelang massiert bevor man sie isst oder das Ganze nur aus der Plastikverpackung herauspopeln muss.

    CD und mp3 haben der Musikindustrie sehr viel Geld eingebracht. Die Musiker sind dabei eher ärmer geworden und ob die Musik dabei besser geworden ist, möchte ich bezweifeln. Ich denke nicht, dass das Digitale direkt schädlich ist oder eine schlechtere Tonqualität bedeutet. Aber sie durchbricht die analoge Kette, führt zu anderen Vertriebsarten und trennt dadurch auch die Musiker von den Rezipienten. Es ist schlicht etwas anderes und das sollte man dann eben auch mal bedenken. Das eine ist eine reine Übertragungstechnik aber Musik ist doch auch noch mal etwas ganz anderes.

      tuxnix Ich denke nicht, dass das Digitale direkt schädlich ist oder eine schlechtere Tonqualität bedeutet.

      Ich vermute mal, dass der Loudness–War schuld daran ist, dass die Musik von heute eine schlechtere Qualität hat, als noch zu den Zeiten von den Schellackplatten.

      • tuxnix hat auf diesen Beitrag geantwortet.

        Kerberos Ich vermute mal, dass der Loudness–War schuld daran ist, dass die Musik von heute eine schlechtere Qualität hat

        Ich würde nicht sagen, dass die Musik von heute generell schlechter geworden ist, aber so ein Phänomen wie der Loudness War zeigt, dass sich vieles in Richtig "Aufmerksamkeit erregen um jeden Preis" verschoben hat.
        Und um auf die Klangqualität zurückzukommen, macht man sich damit auch einige Vorteile der digitalen Technik wieder zunichte und erzeugt damit unnötig viele Verzerrungen.

        Aber hör mal hier hin: Curt Bois
        Die Klangqualität ist beschissen, aber Curt Bois kann artikulieren und es kommt alles rüber.

        tuxnix Aber sie durchbricht die analoge Kette,

        An der Stelle muss ich dann doch einhaken. Der digitale Zustand ist ausschließlich ein Zwischenspeicher. Das, was rein geht, ist analog und das, was rausgeht, ebenso. Eine Ausnahme bilden natürlich rein synthetisch erzeugte Klänge, die direkt in der Aufnahmesoftware erzeugt werden. Die bilden dann aber sozusagen den Beginn einer analogen Kette und diesen Beginn muss es immer irgendwo geben.

        Ich kann alles nachvollziehen und das meiste auch unterschreiben, was du schreibst, aber es driftet mir doch etwas zu sehr ins Esotherische.

        tuxnix aber sie überträgt nicht das was in einem Konzertsaal stattfindet.

        Das tun Schallplatten auch nicht! Das liegt in der Natur von konservierter Akustik.

        tuxnix Auch hat ein Computer keine neuronalen Netze. In einem PC steckt kein einziges Neuron.

        Schon von KI gehört? Natürlich gibt es keine organischen Neuronen im Gehirn, aber die Logik der neuronalen Netze bilden die Grundlage für die KI und sie werden vom Computer nachgebildet.

        tuxnix Aber ich denke, dass es dann trotzdem noch einen gewaltigen Unterschied macht ob man seine Kuh Jahrelang massiert bevor man sie isst oder das Ganze nur aus der Plastikverpackung herauspopeln muss.

        Für einen normalen Konsumenten, der genau dieses Herauspopeln auch bei echtem Fleisch praktiziert, wird der Unterschied minimal bis nicht existent sein. Für den Selbstversorger natürlich nicht.

        tuxnix CD und mp3 haben der Musikindustrie sehr viel Geld eingebracht.

        Schallplatten nicht?

        tuxnix Die Musiker sind dabei eher ärmer geworden und ob die Musik dabei besser geworden ist, möchte ich bezweifeln.

        Wenn ich Musik komponiere und praktiziere, ich es mir prinzipiell recht egal, ob sie irgendwann auf Vinyl oder Silizium gespeichert wird. Das ist kein Kriterium beim Schaffensprozess!

        tuxnix Ich denke nicht, dass das Digitale direkt schädlich ist oder eine schlechtere Tonqualität bedeutet.

        Die Tonqualität ist besser! Direkt schädlich ist das Digitale sicherlich nicht. Was soll daran schädlich sein?!?!

        tuxnix Aber sie durchbricht die analoge Kette, führt zu anderen Vertriebsarten und trennt dadurch auch die Musiker von den Rezipienten.

        So, der Zirkel ist geschlossen: Das geht mir zu weit! Die Vertriebswege sind anders, ja, aber ich sehe jetzt nicht wirklich einen Unterschied zu beispielsweise ABBA, die ja noch mit Schallplattenverkäufen groß geworden sind. Wo war da der Bezug zwischen den Musikern und den Hörern? Der Punkt ist doch: Durch die Möglichkeit, Musik zu speichern, kannst du theoretisch mit einer einzigen Darbietung die ganze Welt erreichen. Das war ja das Magische damals, als Carusos Gesang oder Bismarks Stimme plötzlich im Wohnzimmer landen konnten. Aber natürlich klangen die nicht so, wie die beiden Herren in Echt klingen!

        Natürlich ist diese Darbietung also nicht 1:1 übertragen worden! Und wenn das verwendete Mikrofon bis hin zum letztlich wiedergebenden Lautsprecher noch so qualitativ hochwertig ist. Das erwartet auch niemand. Aber wir sind diesem Anspruch deutlich näher gekommen durch die Weiterentwicklung von Mikrofonen, Verstärkern und Lautsprechern.

        Wo ich mitgehen kann ist: Wenige Menschen konnten in diesen Genuss kommen, dass ihnen jemand mit sagenhafter Stimme mal ohne Zwischenspeicherung und ohne Klangwandlung durch Mikrofon, Mischpult, Lautsprecher direkt etwas ins Ohr gesungen hat. Das ist magisch! Zu wenige Menschen haben mal ein Sinfonieorchester direkt gesehen, wieder ohne Mikrofone usw. Ebenso, magisch! Ich kann mich glücklich schätzen, ich weiß, wie sich das anhört und v.a. anfühlt.

        Wir sind gewohnt, Musik zu hören, die indirekt (ich nenne das jetzt einfach mal weiterhin so) ist. Das ist auch auf den meisten Konzerten so! Wäre die Möglichkeit, Akustik zu konservieren, nie erfunden worden, wäre die Welt eine andere. Die Menschen würden selbst mehr Musik machen, weil dieses Bedürfnis sehr menschlich ist. Andererseits wären uns sehr viele musikalische Eindrücke verborgen geblieben.

        Daher sehe ich diese Abstufungen beim Genuss von Musik:

        1. Platz: Direkte Musik (intim: jemand singt einem ins Ohr)
        2. Platz: Direkte Musik im sozialen Kontext (unverstärktes Sinfonieorchester, Chöre, Stubenmusik, echtes Unplugged …)
        3. Platz: Live-Musik mit Verstärkung, die dann über Mikrofone bis hin zu den Verstärkern akustisch neu geformt wird
        4. Platz: gespeicherte Musik im sozialen Kontext (Disko, zu Hause mit Freunden, …)
        5. Platz: gespeicherte Musik allein

        Diese Rangfolge kann aber auch anders sortiert sein. Ich gehe sehr sehr gerne auf Konzerte. Aber es lässt immer mehr nach, weil es die Leute immer weniger hinbekommen, dass das Konzert auch gut klingt. Gerade junge Bands können es einfach nicht! Das ist für mich ein ernsthaftes Problem! Alles wird zu Tode komprimiert (wie auf den Aufnahmen für die Alben) oder ist unfassbar basslastig. Daher werde ich mich künftig mehr auf die direkte Musik fokussieren.

        Wie organisiere ich mich, um Zeit für was zu gewinnen? Je nachdem, wieviel Platz zwischen meinen Ohren ich gerade finde… 😛

        Übrigens, von wegen Platz zwischen den Ohren: Tool - pNeuma = große KLasse! Danke @chepaz dafür.

        @n815i3xjx8lomlny
        Danke dir. Du hast ja so recht mit allem was du sagst und du hast auch ganz genau die Stellen herausgearbeitet bei denen ich mich etwas unpräzise ausgedrückt habe.
        Aber trotzdem ist das organische analoge Leben, nie gleichzusetzen mit dem digitalen Quatsch, den ich natürlich auch begeistert nutze. Es ist eben nicht das Gleiche. Ich wehre mich nur gegen die Verwechslungen. und das Wort Intelligenz macht NULL Sinn bei einer Maschine.

        @Kerberos
        Bei unserer Unterhaltung ist mir im Nachhinein vielleicht sogar eine wichtige Erkenntnis gekommen. Es ist wahrscheinlich so, dass die Leute in den 20zigern und dreißigern, die wir heute noch hören können weil es Tonaufnahmen von ihnen gibt, nur deshalb so übertrieben deutlich die Konsonanten artikuliert haben weil die Technik noch nicht gut war.

          tuxnix Aber trotzdem ist das organische analoge Leben, nie gleichzusetzen mit dem digitalen Quatsch

          Mir ist dazu noch was eingefallen. Genauer gesagt zu dem Ding, dass Schallplatten für viele besser klingen als CDs, weil da ein Ritual dahintersteckt: Man packt die Platte aus, legt sie auf, sieht, wie sich die Nadel rüberbewegt, senkt, es beginnt zu knistern. Man hört bewusster dadurch.

          Alles richtig! Aber das hat dennoch nichts mit Schallplatten zu tun! Ich habe auch ein Ritual: Wenn ein neues Album einer Band herauskommt, auf das ich ewig gewartet habe, dann nehme ich dafür meine Kopfhörer her (geile Teile, Tonstudioqualität), dunkle den Raum ab, lege mich hin, schließe die Augen und starte die Wiedergabe. In dem Moment schalte ich aus, was um mich herum passiert. Ich würde es auch gar nicht mitbekommen, weil alle Sinne ausgeschaltet sind, bis auf den Hörsinn.

          Das macht nen Unterschied! Aber es hängt nicht von der Schallplatte ab!

          Und mein Argument, dass auch CD hören letztlich ein analoges Erlebnis ist, hab ich ja schon ausgeführt. Da werde ich dich wohl nicht überzeugen können 😉

          @n815i3xjx8lomlny
          Danke dir! Ich stammel mir da einen ab und du bringst es auf den Punkt.
          Ich finde, so macht eine Unterhaltung dann auch richtig Spaß.

          Also… Alles was ein Nervenkostüm hat und etwas vom Tanzen versteht weiß, dass Liebe durch den Magen geht. Will sagen: Typische Säugetiere denken mit dem ganzen Körper. Im jeweiligen Hirnorgan ist allenfalls die Hälfte aller Nervenzellen des ganzen Individuums direkt verdrahtet, soweit ich weiß. Deswegen nimmt Eins die Musik aus dem Kopfhörer nicht genauso mit wie die direkte Beschallung: Es kann besser stillsitzen dabei. 😛

          P.S. wie kann ich sowas vor chatgpt schützen ? Antwort : gar nicht!

            k.osmo Deswegen nimmt Eins die Musik aus dem Kopfhörer nicht genauso mit wie die direkte Beschallung

            Bei mir funktioniert das aber!

            Generell höre ich aber deutlich lieber über meine Studiomonitore. Über Kopfhörer ist es aber intimer, da bin ich mehr "in der Musik" drin.

            • k.osmo hat auf diesen Beitrag geantwortet.

              n815i3xjx8lomlny
              "Intimer" ist das Stichwort, das trifft es. Das Sozialgefüge drumherum spielt ja auch immer eine Rolle.

              😐 Ansonsten habe ich einen mindestens 30 Jahre alten Sony-Kopfhörer mit 3.5er-Klinke und kurzem Kabel im Setup, den ich auch zum Telefonieren benutze und der einen echt guten Klang hat sowie eine staubgestörte 2.1-Kopplung auf und unter dem Schreibtisch mit 3.5er-Klinke + Verlängerung für PC/mp3/Smartphone/MC/CD/-Player (sowie besagten Kopfhörer), Subwoofer auf 2.9v9 für 18qm Altbau eingeregelt.

              Halten wir fest: Kopfhörer oder Raumbeschallung macht einen klaren Unterschied.

              • niemand hat auf diesen Beitrag geantwortet.

                k.osmo Halten wir fest: Kopfhörer oder Raumbeschallung macht einen klaren Unterschied.

                Manche mögen den Klang von Lautsprechern im Raum so sehr, dass sie die Reflektionen und den Hall im Raum durch IRs nachbilden. Tatsächlich gibt’s mittlerweile auch schon Kopfhörer, die mit Gryroskopen und Beschleunigungssensorik die Kopfbewegungen erfassen, und damit virtuelle Lautsprecher im Raum simulieren. Wenn man still sitzt und den Kopf nicht bewegt, kann man die Illusion des Raumklangs aber auch mit normalen Kopfhörern haben – gibt da eine Menge Sachen auf YT, Suchstrings wären „binaural 3D“, „Kunstkopf-Stereo“.

                  niemand Tatsächlich gibt’s mittlerweile auch schon Kopfhörer, die mit Gryroskopen und Beschleunigungssensorik die Kopfbewegungen erfassen, und damit virtuelle Lautsprecher im Raum simulieren.

                  Genau das brauche ich.
                  Und bitte dann auch noch das passende Mikrophon dazu.
                  Ich träume davon, ich singe auf der Bühne der Mailänder Oper.
                  Ich singe gerade mein Solo aus "Insalata Italiana" (Eine Persiflage über Verdi Opern).
                  Kann das Ding auch das Gemüse simulieren?
                  Ich meine Tomaten, Gurken und Eier die dann aus dem Publikum regnen.
                  Viele Künstler haben sich von dem Gemüse ernährt das auf die niederkam.

                  Das sind die Verluste bei der digitalen Technik von denen ich gesprochen habe.
                  Es kommt digital einfach nichts rüber und der Magen bleibt leer. 😉

                  niemand Manche mögen den Klang von Lautsprechern im Raum so sehr, dass sie die Reflektionen und den Hall im Raum durch IRs nachbilden. […] Wenn man still sitzt und den Kopf nicht bewegt, kann man die Illusion des Raumklangs aber auch mit normalen Kopfhörern haben

                  Was sind "IRs" ? Das mit dem "Stillsitzen" macht in diesem Zusammenhang auch nochmal Sinn, danke für diesen Hinweis.

                  • niemand hat auf diesen Beitrag geantwortet.

                    k.osmo Was sind "IRs" ?

                    https://en.wikipedia.org/wiki/Impulse_response – grob gesagt, wird dabei die Charakteristik eines Audiosetups (Lautsprecher (Frequenzgang), Raum (Hall, sonstige Reflektionen) messtechnisch so aufgenommen, dass es mit geeigneter Software reproduziert werden kann. Ich hab‘s in erster Linie bei Gitarrenverstärkersimulationen, sogenannten Modellern, genutzt, wo damit die verschiedenen Lautsprecher-/Mikrophon-/Mikrophonpositions-Kombinationen nachgebildet werden. Es geht aber genausogut auch für eine Position in einem gegebenen Raum mit gegebenen Lautsprechern und deren Aufstellung.