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Keine Sorge - ich benutze Latex nun seit fast 9 Semestern - so langsam habe ich den Dreh raus.

Mir ging es vor allem darum mein Bauchgefühl bestätigen zu lassen - ich tendierte schon eine Weile zu Emacs, nur scheint Vi irgendwie dominant in der "Arch-Szene" (gerade auch im englischen Forum) zu sein und ich war ein bisschen vorunsichert ob ich auf das richtige Tool setze...
Wenn du dich mit Emacs wohlfühlst, sollte die Entscheidung eigentlich schon gelaufen sein. Vor allem, wenn dir Latex bereits vertraut ist:

Leg einfach los! 😉
cl10k schriebnur scheint Vi irgendwie dominant in der "Arch-Szene" (gerade auch im englischen Forum) zu sein
Das liegt daran, dass vi ein bisschen minimalistischer ist als Emacs. Und der gemeine Arch-Nutzer mag es meist etwas minimalistischer. 😉
Ich persönlich schreibe in meinem Studium auch wahnsinnige viele Latex-Dokumente und habe dafür eine — in meinen Augen — sehr gute Lösung gefunden, nämlich der Org-Mode von Emacs zusammen mit eigenen Latex-Paketen.

Das Ganze erfordert jedoch einiges an Einarbeitung, allerdings ist der Org-Mode auch alleine schon ziemlich genial.

Der Vorteil ist, dass du zum eineren eine sehr knappere Markup schreibst. /kursiv/, *fett*, _understrichen_ * section, **subsection und so weiter. Auch Tabellen können einfacher erstellt werden:
| Spalte | Spalte | Spalte |
|---------+---------+---------|
|   1       |    2       |    3       |
Außerdem wird das editieren von Tabellen auch durch automatisches Ausrichten und so weiter unterstützt.

Du kannst dennoch beliebigen Latex-Code direkt in die Org-Datei schreiben.

Weitere Vorteile ist halt der Funktionsumfang des Org-Mode selbst. Durch Babel kannst du Programmcode in die Datei schreiben, der vor dem Export evaluiert wird. Zum Beispiel auch gnuplot (ich weiß nicht, wie gut speziell das unterstützt wird, aber man kann das auch nachrüsten): Du kannst eine gnuplot Datei referenzieren oder direkt in die Org-Datei schreiben, beim Export wird gnuplot aufgerufen und das dadurch erzeugte Bild direkt in die Latex-Datei eingebunden.

Im Org-Mode wird auch sehr gut das Selbstmanagement unterstützt. In deiner Org-Datei kannst du zum Beispiel Meta-Informationen wie eine Todo-Liste unterbringen und durch die Agenda-View siehst du dann zum Beispiel deine gesammelten Todo-Einträge.

Der Funktionsumfang des Org-Mode ist ziemlich groß, allerdings ist die Einarbeitung generell in den Emacs nicht besonders einfach. Wesentlich schwerer als bei vim, meiner Meinung nach. Ich will noch erwähnen, dass der Latex-Exporter nicht perfekt ist. Er hat Probleme mit verschachtelten Listen. Kein generelles Problem damit, sondern du kannst eine Subliste nur beenden in dem auch die nächst höhere Liste beendet wird. Lässt sich aber umgehen, wenn man die Listen-Items direkt in Latex schreibt, statt in Listen-Zeichen des Org-Mode.

Edit: Achso ja: Ich habe bisher nur Dokumente mit einigen Seiten umfang im Org-Mode geschrieben. Bei der Arbeit mit wirklich komplexen Dokumenten habe ich dort noch keine Erfahrung; vielleicht skaliert der Org-Mode nicht so gut.
Yiff schrieb
cl10k schriebnur scheint Vi irgendwie dominant in der "Arch-Szene" (gerade auch im englischen Forum) zu sein
Das liegt daran, dass vi ein bisschen minimalistischer ist als Emacs. Und der gemeine Arch-Nutzer mag es meist etwas minimalistischer. 😉
Ich habe Arch als Betriebssystem, da brauche ich nicht noch emacs. 😉
Persönlich nehme ich auch vim, allerdings ohne irgendwelche Plugins... Syntax-Highlighting ist alles, was ich brauche.
Gerade das Syntax-Highlighting des vim finde ich - zumindest in der Grundeinstellung - absolut furchtbar, weil viel zu bunt. Das ist immer das erste, das ich abschalte, wenn ich vim mal benutzen muss.
23 Tage später
Hey, ma ne kurze Frage ich nutze bis jetzt immer den Texmaker würde aber gerne auf die vim-latexsuite umsteigen.
Hab mal in den Repo's geguckt und Feststellen müssen das die Version dort mit (out of date) gekennzeichnet ist. Wie bekomme ich die aktuelle Version der vim-latexsuite installiert?
Muss ich da was beachten?
Bzw. gibts irgendwo eine gute Anleitung dazu?
Gegooglet habe ich schon und auch paar gefunden aber kann mir vllt. jemand was spezielles empfehlen womit er gut klargekommen ist?
blastmaster schriebHab mal in den Repo's geguckt und Feststellen müssen das die Version dort mit (out of date) gekennzeichnet ist. Wie bekomme ich die aktuelle Version der vim-latexsuite installiert?
Out of date kann vieles bedeuten. Generell ist es eine gute Idee erstmal in die Kommentare des AUR-Paket zu schauen. Ansonsten ist eine Änderung der Versionsnummer im PKGBUILD oft der Weg zum Erfolg. Lust but not least, kann man auch schauen, ob es alternative Pakete gibt, wie es: http://aur.archlinux.org/packages.php?ID=26451
Darf ich noch fragen, was für dich "effizienter" in der Benutzung eines Editors bedeutet? Das würde mich interessieren 🙂.


Ich nutze auch Kile, habe aber für mich einen Weg gefunden, etwas besser zu tippen: Nämlich mit US International Keyboard Layout anstelle von deutschem Layout. Mit dem International Layout hat man auch mit Alt Gr zur Not Umlaute parat (die verwende ich aber nur für Kommentare, sonst schreibe ich immer "a, etc.).

Ich finde, dass so die syntaktischen Zeichen wie [, /, \, }, etc. einfach viel besser liegen. Eine Ausnahme stellt lediglich ^ dar, das liegt etwas ungünstig. Der Stern * ist aber noch gut erreichbar (bei meiner 10-Finger-Taktik).
Ja für Latex hätt ich auch sehr oft sehr gern n Ami-Layout, aber andererseits nimmt einem die vim-latexsuite ja viel ab, da muss man nur noch relativ selten {} und [] etc schreiben. Daher bleibe ich bei äöü, dieses "a,"o,"u-Gefrickel mag ich garnet.

Bzgl der Aktualität der vim-latexsuite, die gibts doch im AUR als svn Version. Da bekommt man also immer die aktuellste Version.

edit: Ich seh gerade, die svn-Version ist ja mal völlig im Eimer! Ich bastel kurz ne git-Version und hau es ins AUR
edit: done http://aur.archlinux.org/packages.php?ID=46559 garantiert die neueste Version 🙂 (evtl Fehler bitte melden)
Seht ihr den Vorteil von vim denn nur darin, dass es Shortcuts für kompliziertere Befehle gibt? Also so verstehe ich das gerade primär 🙂. Ich nutze weder emacs noch vi(m), ich weiß nur, dass einer meiner (ehemaligen) Dozenten an einem GUI Projekt für emacs arbeitet 😉. Ich habe jetzt bei mir in Kile auch eine Vorwärts- und Inversensuche eingerichtet (siehe hier) und ich muss sagen, dass dies schon sehr angenehm ist, obwohl ich damit jetzt bloß ein paar mal herumgefrickelt habe.

Was ich bei Kile jedoch nicht feststellen konnte, ist, dass beim Ausgliedern der jeweiligen Kapitel und nur noch einfügen via \input die Kompilierzeit verringert wird. Das ist bei zunehmender Größe der .tex file schon etwas länger. Das Skript, das ich letztes Semeser mitgeteXt habe, hat nun 147 Seiten und gerade bei Mathe-Formeln kompiliert man gerne häufiger und kontrolliert, ob alles passt 🙂.



@Amy: Hehe, hmm naja, man gewöhnt sich daran. Denn " liegt bei US auf Shift + ä. 🙂 Da hat man dann auch noch den Vorteil, dass alle relevanten Stellen unabhängig von uft8 und iso [insert correct number here 🙂] sind. Schade ist nur etwas, dass im US Layout ä, ü und ö so weit auseinander liegen, sonst würde ich vermutlich gar kein deutsches Layout mehr verwenden 😉.
guy.brush™ schriebSeht ihr den Vorteil von vim denn nur darin, dass es Shortcuts für kompliziertere Befehle gibt? Also so verstehe ich das gerade primär 🙂
Kann nicht für alle sprechen, aber ich habs einfach gern für alles den gleichen Editor zu benutzen und vim ist der erste mächtigere Editor (hab mit nano angefangen *hust*) den ich benutzen gelernt habe und ist halt sehr praktisch, weil die Bedienung halt flüssig von der Hand geht. Natürlich hätte es auch der emacs werden können, aber so wars halt nicht. Für vim gibts jetzt halt die vim-latexsuite und in Addition dazu noch vim-live-latex-preview, einfach göttlich! Bin so froh das alles zu haben, sonst würd ich meine 5 ~40-Seiter, die ich zZt schreiben muss, wohl nicht so angenehm hinbekommen.
Dann noch andere Programme die dem vim-Stil folgen, ranger als Dateimanager, luakit als Browser, mutt mit angepassten Shortcuts und natürlich vim als Editor, ...

Ah genau, bzgl Ami-Tastatur, hab mir letztens ne USB-Tastatur gekauft, weil am Laptop schreiben manchmal doch bissl anstrengend ist. Hab mir auch überlegt n US-Layout zu nehmen, hab mich dann aber doch dagegen entschieden. Evtl besorg ich aber so eine auch noch, kost ja net die Welt.
Hm, ja für den Rest benutze ich Kate. Wobei Kile das theoretisch auch könnte. Für vim hatte ich noch kein ansprechendes GUI (= hübsch und effizient zu gleich...ich stelle ungern eigene Farbschemata für Syntaxhighlighting zusammen 🙂) gefunden. Aber dafür kann vim auch große Dateien öffnen, das kann Kate und Co. nicht.

Vielleicht schaue ich mir das ganze auch noch einmal an, aber ich habe bisher mit Kile + US Tastatur eigentlich kaum Probleme, denn die, die ich habe, sind auf Macken von Kile zurückzuführen (oder LaTeX) 😉.

Ich muss aber zugeben, dass fast ausschließlich mathematischen Inhalt tippe. Das ist noch einmal etwas anders, als wenn man eher viel Text tippt.



Edit: Mich würde interessieren, weshalb ihr Geany z.B. Kate vorzieht 🙂?
Das Dumme am Vim ist, das man irgendwann versucht, dieses "faule" Tastaturschema allen anderen möglichen Programmen aufzuzwingen.

Wenn man 'nen Hammer hat, sieht eben alles aus wie ein Nagel.

Ich hab mich mittlerweie auf Neo eingeschossen, da ich das aber im Labor nicht benutzen kann (es sei denn, ich darf mal Messdaten auf meinem eigenen Rechner auswerten, oh Wunder), versuche ich gerade wieder auf Qwertz umzusteigen -- zumindest zeitweise, bis die Diplomarbeit endlich in greifbare Nähe rückt. Für LaTeX ist Neo ein Segen.

Edit: Danke, Army, für das aktualisierte vimlatex-Paket! Kommt sehr gelegen.
runiq schriebDas Dumme am Vim ist, das man irgendwann versucht, dieses "faule" Tastaturschema allen anderen möglichen Programmen aufzuzwingen.

Wenn man 'nen Hammer hat, sieht eben alles aus wie ein Nagel.
Das geht mir bei Emacs jedoch auch so. Wenn man einmal die relativ steile Lernkurve gemeistert hat, hat man sie drin.
runiq schrieb Edit: Danke, Army, für das aktualisierte vimlatex-Paket! Kommt sehr gelegen.
Dank auch an dich, nur wegen dem Thread hab ich nachgeschaut und gesehn dass es ne git-Version gibt. Kommt mir selbst ja auch zugute, auch wenn die svn-Version nie Probleme gemacht hat.

off-topic: Dein Avatar gefällt mir, bist wohl Amplifier-Fan? Hast du auch die CD bei denen bestellt und diesen riesen Haufen Aufkleber gekriegt incl. dem Brief, wo drin steht, dass die Fans das Logo verbreiten sollen? Weil genau das machst du ja hier 🙂
Army schrieboff-topic: Dein Avatar gefällt mir, bist wohl Amplifier-Fan? Hast du auch die CD bei denen bestellt und diesen riesen Haufen Aufkleber gekriegt incl. dem Brief, wo drin steht, dass die Fans das Logo verbreiten sollen? Weil genau das machst du ja hier 🙂
Oh, ein Fan, großartig. Ich hoff mal, du hast schon von den Konzerten gelesen im April/Mai? Aufkleber sind alle schon verklebt und neue angefordert. 😉

So, und jetzt geb' ich Ruhe mit meinem Offtopic-Gelaber...
8 Monate später
Hallo,

ich habe seit Jahren kile verwendet. Warum? Nun, ich kannte kile eben damals als Kubuntu-Programm -- und hatte somit auch meine ersten LaTeX-Schritte unter kile gemacht. Eigentlich haben mich andere Editoren nie interessiert, eben weil kile ein super Editor ist. Inzwischen benutze ich archlinux und XMonad und kile als KDE-Programm zu laden dauert bei mir deutlich länger als fünf Sekunden. Gut man kann damit leben, schließlich öffnet man kile nicht so oft wie eine Konsole. Andererseits empfinde ich es als angenehm für alles einen Editor zu haben und möchte eigentlich ungern mein System mit Qt-basierten Programmen überladen, wenn ich kein KDE verwende.

Deshalb habe ich nun damit begonnen mich in vim einzuarbeiten und bin direkt begeistert. Die Möglichkeiten z.B: schnell eine bestimmte Anzahl von Zeilen zu löschen, zu kopieren etc. erscheinen mir sehr zweckmäßig und funktional und ich denke ich kann schon jetzt (obwohl erst an der Spitze des Eisbergs gekratzt) schneller arbeiten als z.B: mit nano oder joe.

Und wenn ich schon dabei würde ich mal direkt ein, zwei Fragen stellen die mit der Handhabung von vim zu tun haben. Das Syntax-Highlighting von vim ist unerträglich. Ich bevorzuge schwarze Schrift auf weißem Grund und auch sonst habe ich mit dem Standard von kile so angefreundet, daß ich nichts dagägen hätte, wenn es in vim genauso aussehen würde. Deswegen würde ich mir gerne von Grund auf mein eigenes Farbschema erstellen. Leider komme ich mit der README.txt in /usr/share/vim/vim73/ nicht so ganz klar. Hat jemanden einen Link zu einer vielleicht etwas ausführlicheren Dokumentation? Was ich bei kile auch mag ist die Möglichkeit sich Leerzeichen und eine vertikale Linie anzeigen zu lassen. gibt es da auch entsprechende Möglichkeiten in vim?


Gruß
ratzfatz schrieb Deswegen würde ich mir gerne von Grund auf mein eigenes Farbschema erstellen. Leider komme ich mit der README.txt in /usr/share/vim/vim73/ nicht so ganz klar. Hat jemanden einen Link zu einer vielleicht etwas ausführlicheren Dokumentation?
Schau dir einfach, andere Farbschema Dateien an bzw. nimm dir direkt eine zum Vorbild und ändere da nur die Farben. Is imho einfacherer.

Ich persönlich nutze gerne ein angepasstes xoria256 Farbschema: http://i052.radikal.ru/1105/cd/033017b68c3c.png

Hier der Link zur Datei: http://www.vim.org/scripts/script.php?script_id=2140

Ich weiß nicht, wie ähnlich das zum Farbeschema von Klie ist. Bevor du dich aber daran setzt, ein eigene Farbschema zu schreiben, würde ich erstmal ordentlich googlen. Es ist urst-nervig ein komplettes Schema zu schreiben.

Leerzeichen lassen sich bestimmt Irgendwie anzeigen; vertikale Linie, würde ich nicht darauf wetten. Da vim auch in der Konsole läuft und sich sowas in der Konsole nicht darstellen lässt, denke ich, gibt es sowas nicht.
Für ein passendes Farbschema kannst du z.B. hier
gucken.

Ich weiss nicht genau ob vim eine Möglichkeit eingebaut hat, du kannst aber
einfach eine Farbe für Leerzeichen in deiner ~/.vimrc definieren.
match WhiteSpace /\s/
highlight WhiteSpace ctermbg=<farbe> guibg=<farbe>
wobei die ctermbg-Farbe entweder eine Zahl zwischen 0 und 15 bei 8-Farben
Terminals ist oder 0-255 bei 256-Farben Terminals. Man kann auch den Farbnamen
angeben, als z.B. ctermbg=red. guibg brauchst du nur setzen, wenn du gvim nutzen
willst.
Eine vertikale Linie bekommst du mit
set cursorcolumn
in der vimrc.