Arch Linux

Zwei Linux Installationen auf einer HW

aba

Hallo zusammen.
Ich versuche herauszufinden wie ich am besten ein zweites Arch Linux auf der gleichen Harware installieren kann ohne dass sich die beiden in irgend einer Weise in die Quere kommen.

z.B.
Latop mit zwei internen Festplatten.
SSD 1 hat 2 Partitionen ( /esp und / incl. home) - Linux 1
SSD 2 hat 2 Partitionen ( /esp und / incl. home) - Linux 2
Beide booten mit systemd. Kein GRUB.
Gestartet wird eines der Linuxe manuell über über das Rechner BIOS.
d.h. zwei "identische" Linuxe die sich weder im Betrieb noch durch Updates beeinflussen.
Ist das richtig gedacht?

z.B.
Laptop mit einer internen Festplatte und 3 Partitionen.
Partition #1: 1GB FAT32 (/boot /esp)
Partition #2: 100GB ext4 (/ root und home) - Linux 1
Partition #3: 100GB ext4 (/ root und home) - Linux 2
Wie und womit booten? Systemd? GRUB?
Kann Linux 2 den Bootloader von Linux 1 benutzten?
Beeinflusst Linux 2 die Dateien des Linux 1 (d.h. dessen Fat32 Partition 1)?
Wieviel Ärger macht diese Konfiguration?
Werden die Dateien in der ersten Partition (Fat32) denn niemals verändert oder upgedatet?
Sind die Dateien in der ersten Partition (Fat32) immer universell genug um ein ähnliches Linux zu starten (Linux 1 hat einen anderen Update Zustand und andere Applikationen als Linux 2)?

z.B.
Laptop mit einer internen und einer externen (USB) Festplatte.
SSD intern hat 2 Partitionen ( /esp und / incl. home)
Partition #1: 1GB FAT32 (/boot /esp)
Partition #2: 100GB ext4 (/ root und home) - Linux 1

SSD extern hat 2 Partitionen ( /esp und / incl. home)
Partition #1: 1GB FAT32 (/boot /esp)
Partition #2: 100GB ext4 (/ root und home) - Linux 1
Ist das richtig? Stimmt die Partitionierung?

Wie und womit booten? Systemd? GRUB?
Wieviel Ärger macht diese Konfiguration?

🙂 aba

GerBra

aba Wie und womit booten? Systemd? GRUB?

Da ich gerade mit VirtualBox was austeste...

Es gibt zwei unterschiedliche Herangehensweise was den Bootloader betrifft, die Frage ist was eher gewünscht wird.

Es gibt noch andere Bootloader, kann ich allerdings nicht viel zu sagen.
https://wiki.archlinux.org/title/Arch_boot_process
https://wiki.archlinux.org/title/Arch_boot_process#Feature_comparison

tuxnix

aba ohne dass sich die beiden in irgend einer Weise in die Quere kommen

Das ist das Szenario mit 2 SSDs und jeweils eigenen Bootloadern. Die Startauswahl geschieht dann über UEFI/BIOS bzw. der F12-Taste.

Wenn ein System zuverlässig arbeiten soll und das andere dem Experimentieren dient, dann sollte man sie auch strickt voneinander getrennt halten. Alles andere ist hinderlich und lästig auf Dauer. Meine 2 Cent.

aba

GerBra GRUB

Grub verändert mit jedem Update die Liste und die Startanweisungen mit den startbaren OS.
d.h. grub startet "default" das OS welches zuletzt upgedatet wurde.
Das ist lästig aber kein Beinbruch solange man darauf achtet was grub standard mäßig gerade startet und es gegebenfalls sofort korrigiert.

Unangenehmer fand ich das stetige Anwachsen des grub start script.
Grub ergänzt mit jedem OS Update die Anweisungen/Einträge für das gerade upgedatete OS und dessen Fall Back OS und aller erforderlichen Parameter.
Dabei fügt grub einen beachtlichen code Abschitt den bestehenden code Abschnitten am ende des letzten code Abschnitt hinzu.
Es dauert nicht lange und man hat einen Wust an alten Startsequenzen, der weder wartbar noch übersichtlich ist.
Grub neu zu schreiben und damit alle installierten OS wieder bootbar zu machen kann dauern ...

/Edit

Grub verändert mit jedem Update die Liste und die Startanweisungen mit den startbaren OS.
Das ist falsch ausgedrückt.
Es ist das upgedatete OS welches Grub verändert nicht umgekehrt.

GerBra

aba Grub verändert mit jedem Update die Liste und die Startanweisungen mit den startbaren OS.
d.h. grub startet "default" das OS welches zuletzt upgedatet wurde.

Also meine Grubs starten das, was als Default eingetragen ist.
Wg. "Übersichtlichkeit": man kann die grub.cfg deutlich entschlacken, es gibt über /etc/default/grub auch etliche Einstellungsmöglichkeiten um z.B. die Menüstruktur zu ändern, gerade wenn die config über grub-mkconfig generiert werden soll.
Siehe:
https://wiki.archlinux.org/title/GRUB#Configuration
https://wiki.archlinux.org/title/GRUB#Setting_the_top-level_menu_entry

Grub ist nicht sehr übersichtlich, hat aber IMHO halt seine Vorteile. Es war mir gerade problemlos möglich ein Zweitsystem auf einer zweiten Platte in den Grub des Hauptsystems zu integrieren.
Und: Mit der bootloader config komme ich alle Schaltjahre mal in Kontakt, den Booloader selbst sehe ich max. ein paar Sekunden, deshalb ist mir die "Software" des Bootloaders im Allgemeinen ziemlich wurscht.

//Edit: Ich habe auch mal mit systemd-boot versucht 2 Systeme zu erstellen in VirtualBox. "Hauptsystem" ESP=/boot Platte 1, "2. Testsystem" ESP=/efi, XBOOTLDR=/boot. Allerdings gelingt es mir nicht über das Virtualbox-UEFI mit F12 eine Device-Liste zu kriegen um das Zweitsystem zu starten. Und wenn ich in diesem (virtuellen) UEFI die Plattenreihenfolge ändere sehe ich den arch-Booteintrag nicht. Taucht einfach nicht auf. Evtl. hätte ich auf die xbootldr-Partition verzichten sollen und auch hier die Kernels auf die ESP legen sollen. Ich werde diese 2. Platte irgendwann nochmal "platt" machen.
Nur zu Verdeutlichung: Das ist mir zumindest wie oben angeführt mit Grub einfacher gefallen <g>
//Edit: Für das Szenario ESP/XBOOTLDR/Root-FS hat mir für systemd-boot einfach der ext2-Dateisystemtreiber gefehlt (XBOOTLDR=/boot=ext4). UEFI kennt per Default nur (v)fat. Der ext2(=ext3,ext4) Treiber fürs UEFI ist im efifs Paket.
Das Szenario funktioniert also auch.

aba

GerBra Also meine Grubs starten das, was als Default eingetragen ist.

Meine auch 🙂 nur ändert (bei mir) ein OS Update den Eintrag. d.h. grub startet "default" das OS welches zuletzt upgedatet wurde.
Ich will Grub nicht schlecht machen. Er ist ein gutes Start-System und hat seine Berechtigung zweifelsohne.

tuxnix
Das war auch meine Vermutung, aber fragen kann ja nicht schaden.
Danke für die Bestätigung.
Ich würde, wenn hardware mäßig möglich, ein System so aufsetzen.

tuxnix

aba
Es hängt schlicht davon ab, auf was du hinaus willst.
Besteht der Zweck darin ein System zu haben, dass abseits aller Experimente funktional bleibt, dann braucht es auch eine strickte Trennung von der Experimentierbude.

Für meinen Geschmack lohnt sich aber so ein Zweitsystem nicht wirklich. Tatsächlich wichtig ist die Sicherung der eigen Daten auf einem Zweitmedium. Arch Linux lässt sich immer reparieren. Da geht nicht kaputt, fast egal was man damit anstellt. Im extremen Fall benötigt man lediglich einen USB-Stick mit einem archlinux.ISO zum Booten und Chrooten. Und selbst dann, wenn man es bevorzugt das System neu Aufzusetzen, wäre das schnell gemacht.

aba

Im Momentan traue ich der Laptop Hardware nicht, d.h. den beiden GPUs.
Alles andere konnte ich inzwischen Zweifelfrei testen.
Wenn ich keinen Weg finde jede GPU HW einzeln zu testen, werde ich eben als Zwischenschritt ein zweites Arch auf einer zweiten Platte installieren, in der Hoffnung damit das gleiche oder ein unterschiedliches Verhalten im Vergleich zu meinem "ersten" auf diesem Laptop zu sehen.

Für die Zukunft:
Ich werde den Gebrauch eines Test Benutzer ausgiebig untersuchen.
Das gleiche gilt für VM.

Vielen Dank für euren Rat.
LG aba 🙂