Hintergrund:
nach nun über 12 Jahre treuen Diensten, ist es an der Zeit meinen geliebten AMD Phentom II in Rente zu schicken. Heute wurde nun der kleine miniPC GMKtec K8 Plus geliefert. Angeschaltet .... und ich sehe Windows. Privat nutze ich nun schon über 25 Jahren Linux ... nun denn, vielleicht kann man das Windows ja irgendwann mal auch gebrauchen.

Die Idee:
Neben dem nun mal bestehenden Windows noch ein Arch Linux einrichten. Dual Boot ist das Stichwort.

Vorgehensweise bislang und natürlich gibt's gleich Probleme:
Nach Internetbeschreibung den von Windows vereinnahmten NVEM SSD-Speicher auf ein Minimum geschrinkt.
Damit sind nun ca. 300GB frei für Linux. Secure Boot im Bios ausgeschaltet und Arch-Linux iso überm USB-Stick gebootet.
Bei cfdisk als auch fdisk gibt's dann gleiche eine Fehlermeldung: device already contains a iso9660 signature - remove?
... welche Device ist hier gemeint, die NVEM-SSD, derArch-Linux-iso-USB-Stick. Keine Ahnung. Aber mal besser noch nix löschen. In cfdisk als auch in fdisk wird mir nur /sda, /sda1, /sda2 angezeigt. Auch hier die Frage: ist das der USB/Stick oder die SSD? Als Gesamtspeicher wird 14GB angezeigt. Das passt nun überhaupt nicht. Die SSD hat 512GB, der USB-Stick 1GB.

ls /dev/sd*
--> liefert auch nur /sda, /sda1, /sda2.

Hier nun meine Fragen:
1) Wie kann ich feststellen, ob mit /sda die NVEM-SSD gemeint ist?
2) Kann ich sorgenfrei die iso9660 Signature löschen, oder verschieße ich mir damit das Windows?

Besten Dank vorab!

  • GerBra hat auf diesen Beitrag geantwortet.

    BigMan200 Hier nun meine Fragen:
    1) Wie kann ich feststellen, ob mit /sda die NVEM-SSD gemeint ist?
    2) Kann ich sorgenfrei die iso9660 Signature löschen, oder verschieße ich mir damit das Windows?

    Zu 1)
    Du kannst dir im Install-Bootmedium mit:
    lsblk -f
    einen Überblick über die vorhandenen Blockdevices und deren Dateisysteme verschaffen.

    /dev/sda ist das USB-Bootmedium, NVMe Devices werden über /dev/nvmeXnY angesprochen.
    Somit gilt für Frage 2): Nein, das würde den USB-Stick unbrauchbar machen als Bootmedium.

    Schau am besten mal hier:
    https://wiki.archlinux.org/title/Device_file
    speziell:
    https://wiki.archlinux.org/title/Device_file#NVMe

    //Edit

    BigMan200 Angeschaltet .... und ich sehe Windows. Privat nutze ich nun schon über 25 Jahren Linux ... nun denn, vielleicht kann man das Windows ja irgendwann mal auch gebrauchen.

    Dann daran denken bei Windows den sog. "FastStart" abzustellen, da es sonst ggf. zu schwer definierbaren Fehlverhalten im anderen OS (Linux) kommen kann.
    Siehe:
    https://wiki.archlinux.org/title/Dual_boot_with_Windows#Fast_Startup_and_hibernation
    Als sicherste Variante gilt: Disable Fast Startup and disable hibernation
    Es wird geraten, danach beide Systeme jeweils zweimal zu booten.

    Der gesamte Wiki-Artikel hält u.U. nützliche Informationen für dein Vorhaben.

    Viel Spaß mit dem neuen Rechner...

    Wie schon geschrieben, werden NVME-Speicher unter /dev/nvme* angezeigt (falls es sich tatsächlich um NVME handelt und trotzdem nicht angezeigt wird, siehe weiter unten).

    Es gibt im UEFI manchmal eine Funktion "Fast Boot" (oder ähnlich), die einen Einfluss auf die Geräteinitialisierung hat (allerdings noch lange bevor überhaupt ein Betriebssystem geladen wurde). "miniPC" tönt aber nicht so, als ob da sehr viele Geräte verbaut sind. Ich würde diese Einstellung aber so lassen wie sie ist, da meiner Erfahrung nach mittlerweile keine Probleme mehr damit auftauchen.

    Im Windows gibt es die "Schnellstart (Fast Boot)" Option. Die hat meines Wissens aber lediglich Auswirkungen auf NTFS-Dateisysteme. Solange man in Arch Linux nicht versucht, ein NTFS-Dateisystem einzubinden, sollte man dadurch auch keine Nachteile spüren. Sollte man hingegen eine NTFS mit Gewalt (also 'rw' statt 'ro) einbinden, kann Windows durchaus Probleme bekommen.
    Bei NVME-Speichern kann man aber den "Schnellstart" getrost deaktivieren, da keine allzu grossen Verbesserungen spürbar werden.

    Die EFI-System-Partition (ESP) würde ich nicht nach /boot einbinden (hängt aber auch mit der Wahl des Bootloaders zusammen). Dann kannst du die bestehende ESP auch gleich mitverwenden.

    Falls der NVME-Speicher in Linux nicht angezeigt wird, kann es daran liegen, dass zum Beispiel Intel Rapid Storage genutzt wird. In dem Fall ist es wohl einfacher, Windows zuerst umzustellen und dann im UEFI die Umstellung vorzunehmen. Danach sollte der NVME-Speicher auch von Linux erkannt werden. Und vermutlich befindet sich der freie Speicherplatz dann zwischen zwei Partitionen, den du dann zum Installieren nach belieben partitionieren kannst.

    Bei Fragen und Unklarheiten ist es immer eine gute Idee, die Ausgabe von "parted --list" (oder "fdisk --list") hier zu posten (vermutlich mit einem Umweg über einen Pastebin-Service).

    Die Lösung: beim Aufruf von cfdisk das Blockdevice mit angeben.
    Ruft man cfdisk ohne Angabe eines Blockdevice auf, dann listet dieses automatisch nur auf was mit /dev/sdX zu tun hat, wohl SSDs, HDDs - aber nicht was mit /dev/nvme01nX beginnt .

    Besten Dank auch für Eure Hineise!

      BigMan200 hat den Titel zu [gelöst] Dual Boot - ist /dev/sda das richtige Zielmedium geändert ().

      BigMan200 Die Lösung: beim Aufruf von cfdisk das Blockdevice mit angeben.

      aus: man cfdisk

      cfdisk is a curses-based program for partitioning any block device. The default device is /dev/sda.

      Bei allen Partitionierungs-Werkzeugen sollte man immer das korrekte Blockdevice angeben.

      Eine Übersicht der verfügbaren Devices bekommt man z.B. mit (Parameter -l ist alles kleines L):

      • blkid
      • lsblk
      • fdisk -l
        fdisk hat im Gegensatz zu cfdisk kein Default-Device und quitiiert der Aufruf ohne Angabe mit einem Fehlerhinweis.
      • parted -l
      • ls -l /dev/disk/by-diskseq oder ls -l /dev/disk/by-id

      //Edit:
      Da nicht immer gesichert bzw. offensichtlich ist bei mehreren Blockdevices, welche Disk nun z.B. sda oder sdb ist:
      Die meisten (IMHO alle) Tools (Partitionierer, Formatierer, Bootloader) können auch mittels der /dev/disk/by- Struktur referenziert werden.
      //Edit2: Auch das "gefürchtete" dd if=Hmm of=Huch... <g>

      Z.B.: Ich weiß daß ich eine Seagate-Platte habe (Seagates beginnen immer(?) mit ST). Für cfdisk oder alles anderen kann ich nun auch so arbeiten (TAB-Vervollständigung nutzten!):
      cfdisk /dev/disk/by-id/ata-ST2000DM001-1ER164_Z4Z1QXCX ¹
      wäre identisch wie aktuell bei mir:
      cfdisk /dev/sdb

      Beim Mounten "sicherer" ist z.B. den Partitionen(Edit: bzw. den Dateisystemen) Labels zu geben, dann kann jeder Mount so erfolgen:
      mount /dev/disk/by-label/MEINLABEL /wohin/auch/immer
      ohne daß ich mir Gedanken machen muß: Ist das jetzt /dev/sda1 oder /dev/nvme0n1p123

      //Edit3
      ¹ Bei Servern mit ggf. zig Arrays und gleichen Platten hat geneigter Admin hoffentlich eine Liste mit den Bezeichnern/Seriennummern/Ports der einzelnen Platten, damit wirklich sicher ist, daß die "richtige" kaputte Platte aus dem Array rausgeschmissen wird ;-)