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  • Was sagen Arbeitgeber zu "99%-Absolventen"?

In Stuttgart zahlst du meistens zwischen 300-400€ in WGs. Zur Miete noch zusätzlich 300€ sind allerdings schon nötig um im Minimalismus zu leben würde ich sagen.
TBone schrieb Also ich komme im Studium im Schnitt mit 312€/Monat aus.
Wenn man in Dessau oder Bitterfeld studiert sicherlich....
Kabbone schriebAus finanziellen Gründen abzubrechen ist doch durch die bestehenden Möglichkeiten kein plausibler Grund oder? Ich würde behaupten, Bafög reicht für fast alle Städte aus, nur in München könnte es durch die Mieten sehr knapp werden denk ich.
Naja das Problem ist eher das man nach der Regelstudienzeit also nach 6 Semestern kein Bafög mehr bekommt. Klar kann man danach einen Kredit aufnehmen aber dann wachsen die Schulden gerne mal auf über 30.000 Euro oder gar mehr. Und wenn man dann danach doch noch durchs Studium fällt kurz vor Ende hat man halt mega verkackt.

Einen Riesen Berg von Schulden + Kein abgeschlossenes Studium... wie soll man das dann bitte schön noch zurückzahlen?

Zu den Mietpreisen. In Hamburg zahlt man für 10qm gerne mal 500 Euro.. Würde mich da anschließen, dass Bafög hinten und vorne nicht reicht.

Was mich aber viel mehr aufregt, ist dass es für Studierende keine Stütze gibt. Wenn man kein Bafög mehr bekommt. MUSS man entweder auf Zeit arbeiten für knapp über Mindestlohn und nebenbei weiter studieren oder man verschuldet sich bis zum geht nicht mehr oder es ist halt gelaufen.

Als Student hast du nicht mal Anspruch auf Hartz IV. Das einzige was du mit Glück nach Bafög bekommst ist Wohngeld. Aber Wohngeld reicht ja nicht mal für die Miete und ist eher ein Zuschuss und abhängig davon wie viel du auf teilzeit verdienst. Wenn man sich also aufs studium konzentrieren will reichts hinten und vorne nicht.

Und zu dem Berg Schulden am Ende durch Kredite außer Bafög kann ich nur sagen, dass man dann auch genauso gut eine Ausbildung hätte anfangen können. Da startet man ohne Verschuldung.

Im Endeffekt ist es doch so, dass man mit Ausbildung in manchen Berufen am Ende fast mehr raus hat als mit Studium wenn man die Schulden miteinbezieht die man abbezahlen muss. Ganz zu schweigen von der fehlenden Zeit in der Rentenkasse etc. Man zahlt ja als Student nix in die Rentenkasse außer du hast nen Teilzeit job...
Zum Thema Studienfinanzierung: Was ich einigermaßen seltsam finde, ist, dass afaict viele Studenten (auch in den höheren Semestern) sich lieber in Supermärkten & Co. was dazuverdienen, anstatt als Werkstudent in ihrem Fachbereich zu arbeiten, was ihnen fachlich UND finanziell wesentlich mehr bringen würde… :/
qui schrieb… was ihnen fachlich UND finanziell wesentlich mehr bringen würde… :/
Offenbar nicht, sonst würden es ja mehr Studenten machen.
Dirk schrieb
qui schrieb… was ihnen fachlich UND finanziell wesentlich mehr bringen würde… :/
Offenbar nicht, sonst würden es ja mehr Studenten machen.
Hmnja, ich hab' diesbezüglich oft Aussagen gehört wie »Das ist mir zu anstrengend/zu kompliziert/zu viel Verantwortung/zu viel irgendwas« oder »Da überschreite ich die 450-€-Grenze und muss Steuern zahlen«.

Mir ist schon klar, dass man wohl schwerer an 'ne Werkstudentenstelle als an 'nen Regaleauffülljob kommt, aber etliche ziehen letzteren auch so vor. Sind aber alles nur meine Erfahrungen/Eindrücke. 🙂
qui schrieb… oder »Da überschreite ich die 450-€-Grenze und muss Steuern zahlen«.
Ja, das ist im „Niedriglohnsegment“ leider wirklich so. Lieber 450 Euro so einstreichen, als ~40 Prozent Steuern zu zahlen.
Zum einen ist das mit den Steuern und zum anderen ist es wohl auch für den ein oder anderen ganz angenehm neben dem lernen für das Studium einfach mal eine stupide Arbeit zu machen ohne groß dabei nachdenken zu müssen. (Ist nur eine These von mir)
Wenn du das Studium dann am Ende verkackst steckst du natürlich etwas in der Misere, da muss ich dir Recht geben.
…und die Arbeitsplätze muss es erstmal nahe in ausreichender Nähe geben. 2+ Stunden Pendelzeit muss jetzt auch nicht sein, da dürfts doch effizienter sein, im Supermarkt ums Eck zu hackeln.
qui schriebZum Thema Studienfinanzierung: Was ich einigermaßen seltsam finde, ist, dass afaict viele Studenten (auch in den höheren Semestern) sich lieber in Supermärkten & Co. was dazuverdienen, anstatt als Werkstudent in ihrem Fachbereich zu arbeiten, was ihnen fachlich UND finanziell wesentlich mehr bringen würde… :/
Ich bin kein Fan davon fachfremd zu arbeiten. Ich mag mein Studium wirklich sehr und arbeite deshalb nebenbei als Sysadmin an meiner Uni. Viele meiner Kommilitonen (gerade die BWLer und andere) arbeiten aber lieber im Supermarkt an der Kasse oder so als Werkstudent/Hilfswissenschaftler in ihrem Institut. Die anderen machen Tutoren jobs anstatt irgendwelche Programmieraufgaben weil die Programmieraufgaben ihnen zu stressig sind, weil angeblich permanent rumgenörgelt wird und der Chef angeblich selbst nicht weiss wie das Endprodukt aussehen soll.

Dass so wenige in ihrem Fach arbeiten liegt aber vermutlich auch daran, dass der Arbeitsmarkt in der nähe von meiner Universität einfach tot ist. Es gibt bei uns keine IT-Unternehmen in der Nähe. Unsere Informatik-Fakultät ist auch relativ klein.. sind vielleicht wenn es hoch kommt 400 Studenten. Master und Bachelor eingerechnet.

@TBone

Meine Pläne sind im Moment, dass ich meinen Sysadmin-Stundensatz einfach hochschraube wenn ich kein Bafög mehr bekommen sollte. Hoffe das funktioniert. Bin kein großer fan von Tutorien/Übungen halten..
Auf den Thread bezogen:
Was sagen Arbeitgeber zu "99%-Absolventen"?

Es kommt auch erheblich darauf an, wie sympathisch Du auf den jeweiligen Arbeitgeber wirkst. Wer 99% hat, muß sich keinesfalls verstecken - also "Daumen hoch"!
Meine Meinung: Wenn schon 99%, dann gleich richtig. Zumindest ich würde mich später im Leben immer wieder ärgern, die restlichen 1% nicht gemeistert zu haben. Je nachdem was für Möglichkeiten einem die Studien- und Prüfungsordnung lassen, zur Not ein Sabbatsemester einlegen.

Es gibt dann auch genug Arbeitgeber die einem die 99% immer wieder vor Augen halten werden und damit sonstwas aus den Fingern saugen. Auch später im Berufsleben hat in Deutschland der höchste erreichte Abschluss noch Auswirkungen auf das Gehalt. Mag Firmen geben die nicht so verfahren, aber sind eben nicht alle. Wenn man in den staatlichen Bereich will, ist der Abschlussgrad essentiell.
...der Chef angeblich selbst nicht weiss wie das Endprodukt aussehen soll.


Das gibt es wirklich. Ist allerdings auch abhängig von der Firma.
Starjumper schriebWenn man in den staatlichen Bereich will, ist der Abschlussgrad essentiell.
ehm nein. Ich kenne mehrere Fälle wo Leute einen Posten mit gigantischen Beamtengehältern bekommen haben allein durch Partei-Beziehungen. Besonders als Stadtrat oder so ist das sehr weit verbreitet. In meinem Landkreis ist eine Person Stadtrat die alleine durch Partei-Beziehungen nach oben gekommen ist. Für die Stelle brauch man normalerweise Abitur oder ein Studium. Die Person hat gerade mal einen Hauptschulabschluss (auch wenn viel Berufserfahrung).
Wie man sieht ist Vitamin B auch ein entscheidender Bonuspunkt..
Beziehungen fallen einem im Regelfall allerdings auch nicht in die Wiege ...