Arch Linux

Wie am besten partitionieren bei einer SSD und Festplatte?

Dirk

Zum eigentlichen Thema …

bubba schriebich habe mir eine SSD mit 256 GB bestellt.

Diese möchte ich zusätzlich zu meiner 1 TB Festplatte verwenden.

Mein Vorschlag:

SSD
* 100 MB /boot, wenn du vollverschlüsseln willst, ansonsten weg lassen
* 20 GB /
* Rest /home

HDD
* Wenn du Suspend-to-disk willst: swap mit Größe == RAM, ansonsten weg lassen
* 5 GB /var, damit die Schreibvorgänge von der SSD weg sind
* Rest als Datengrab (Downloads, Backups, etc.)

Hackepeter

/var kann meiner Meinung nach auf die SDD. Ich habs auch drauf und meine 2 laufen seit Jahren ohne Mucken bzw. werden auch nicht langsamer. Das ist glaube langsam überholt. Unter ext4 hatte ich genau eine Partion für Arch. Jetzt /boot und / wegen btrfs und Kompression. Mitlerweile kann man aufhören die Dinger wie rohe Eier zu behandeln.

Dirk

Hackepeter schriebIch habs auch drauf und meine 2 laufen seit Jahren ohne Mucken bzw. werden auch nicht langsamer.

Das ist auch nicht das Problem.

Hackepeter

Meinst du wegen der Abnutzung der Zellen? Ich würde mal behaupten, dass man bis man es merkt eine neue hat. Am Anfang habe ich auch mir auch solche Sorgen gemacht, aber spätens im Netbook war das nicht mehr möglich 🙂

Edit: Ich habe gerade mal geschaut. Meine SuperTalent (welche nicht zu den besten gehören) ist von 2010 als Austausch, da bei dem Vorgänger der Controller ausgestiegen ist.

bubba

Danke für die ganzen Tipps...... :-)

Ich denke ich werde es so machen:

SSD:
Eine Bootpartition von ca 150 MB
eine Root Partition von ca 50 GB (ich weiss, recht groß, aber egal)
der Rest dann Home (auf der SSD, weil schneller)

Was ich gut finde und ich gar nicht daran gedacht habe, große Dateien bzw. Ordner auf die HD auszulagern und dann im Homeverzeichnis mouten.

Festplatte:

Eine Partition für Musik und eine für Videos evntuell noch für Downloads.
Die SWAP von 16 GB Grösse werde ich anlegen, weil bei Videoumwandlungen wurde die schon mal bei mir in Anspruch genommen.

Als Dateisystem werde ich ext4 weiterhin verwenden. Damit hatte ich bis jetzt keine Probleme. Den TRIM-Befel in der fstab darf ich nicht vergessen.
BTRFS ist ja noch in der Entwicklung.

Eine extra Partition für /var auf der Festplatte denke ich wird nicht nötig sein.
Meine SSD hat immerhin 5 Jahre Garantie, also sollte die das verkraften können, denke ich.

Bei der Partitionierung der Festplatte sollten man keine MSDOS Partitionstabelle mehr mit fdisk erstellen, sondern mit gdisk /dev/sda eine
GPT-Partitionstabelle? Ist das ratsam? Hatte nämlich immer fdisk verwendet früher.

Hackepeter

Klingt gut. Eigentlich kannst du auch auf die Bootpartion verzichten bei ext4. Und ja, btrfs ist in der Entwicklung. Ich mache auch regelmässig Backups mit rsync und ausser der Kompression kann ich keine Vorteile feststellen. Ich benutze allerdings auch keine Snapshoots und lediglich home ist bei mir ein Subvolumen.

bubba

Was ist den eigentlich der Vorteil einer Bootpartition?
Ich habe es früher immer so "gelernt" das man eine eigene Bootpartition haben sollte.
Deshalb habe ich das immer so gemacht, jedenfalls bei Linux.

Ist eine Bootpartition abhänig vom Dateisystem, weil bei ext4 nicht nötig aber z.B. bei reiserfs?

Eine Frage habe ich noch zum Trim der SSD:

Es gibt ja noch den fstrim-Befehl:

Was sollte man wirklich verwenden?
Den Discard-Befehl in der fstab oder den fstrim über einen Cronjob?

Dirk

bubba schriebWas ist den eigentlich der Vorteil einer Bootpartition?

Es gab Zeiten, da konnten die Bootloader noch nicht mit modernen Dateisystemen umgehen, und man brauchte eine Boot-Partition in z.B. ext2, um von dieser dann alles für ext3 & Co. zu laden. Moderne Bootloader kommen problemlos mit modernen Dateisystemen zurecht. Auch das Problem, dass Bootloader ab einer Bestimmten Partitionsgröße nicht richtig Arbeiten, ist auch längst Geschichte.

Heutzutage braucht man in der Realität nur noch dann eine Boot-Partition, wenn man sein / verschlüsselt. Auch UEFI braucht eine spezielle Partition, aber ansonsten ist eine eigene Partition für /boot schlicht irrelevant.

Creshal

…und dann gibt es noch die Grub2-Vollpfosten, die einen unpartitionierten Bereich brauchen, damit sie ihn wie eine Bootpartition benutzen können, weil ihr Bootloader zu bloatet ist. 🙂

Hackepeter

... und Leute wie mich, die Btrfs mit Kompression und Syslinux verwenden 🙂

Aber im Normalfall ist die Bootpartion überflüssig.

fs4000

Jetzt hört halt auf immer auf Grub rumzuhacken. Die haben sich halt entschieden nicht ohne Treiber auf ein Dateisystem zuzugreifen. Damit braucht man halt nunmal genügend Platz, um den Code hierfür ablegen zu können. Früher waren das die unbenutzten Sektoren zwischen MBR und der ersten Partition und jetzt hat man in GPT eine spezielle Partition dafür geschaffen (finde ich persönlich besser, da man jetzt wenigstens sieht, wo das Zeug ist).
Syslinux muss seinen Code halt irgendwie an eine feste Stelle im Dateisystem ablegen, der Startsektor wird im Bootcode eingetragen. Wenn der Code wie bei den Ext-Dateisystemen in einer Datei (ldlinux.sys) abgelegt wird, muss wirklich sichergestellt sein, dass nichts und niemand auf die Idee kommt, diese Datei an eine andere Position auf der Festplatte zu verschieben, oder Syslinux wird nicht mehr booten. Bei Ext wird hierfür das immutable attribute verwendet.

bubba

Noch mal eine Verständnisfrage zum TRIM:

Hier steht ja das es zwei Methoden gibt:

TRIM-Methoden

Einmal Batched Discard und Online Discard.
Das Online Discard ist das mit dem Eintrag in der fstab.

So steht es da:

Allerdings wird Online Discard nicht gerade empfohlen, aufgrund der zahlreichen TRIM-Befehle kann auch hier die Leistung bzw. Haltbarkeit der SSD einbrechen!
Daher sollte man Batched Discard verwenden, diesen kann man automatisiert per Crontab ausführen.

Online Discard – Der Kernel informiert das Laufwerk sofort, wenn Speicherbereiche durch Löschen von Dateien frei werden.
Diese Funktion ist von Haus aus deaktiviert und muss vom Anwender in /etc/fstab mit der Option -o discard eingeschaltet werden.

Warum kann die Haltbarkeit beim OnlineDiscard einbrechen? Online klingt doch viel besser als manuel?
Das System ist immer auf dem laufenden und man muss sich um nix kümmern.

Dirk

bubba schriebWarum kann die Haltbarkeit beim OnlineDiscard einbrechen?

Weil ständig auf die SSD geschrieben wird, anstatt den Cache zu benutzen.

Smoerrebroed

Die Blöcke müssen aber doch sowieso gelöscht werden, bevor sie erneute verwendet werden können, also ist es eher eine Frage der Performance als der Haltbarkeit. Oder spielst Du darauf an, dass nach jedem Löschen sofort auf SSD commited wird, auch wenn in einer direkt anschließenden Operation wieder neu geschrieben und dann erneut gelöscht würde?

VG

Smoerrebroed

Dirk

Smoerrebroed schriebDie Blöcke müssen aber doch sowieso gelöscht werden, bevor sie erneute verwendet werden können, also ist es eher eine Frage der Performance als der Haltbarkeit.

„Lösche Block X … Schreibe in Block X“ vs. „Ich habe im Cache, dass das, was in Block X ist, eh weg kann, einfach reinschreiben“ 🙂

fs4000

Flashspeicher kann man nicht überschreiben. Einmal beschrieben muss der gesamte Eraseblock (größer als die normalen Blöcke) gelöscht werden.

Dirk

… das wars dann wohl mit meiner Theorie … 🙂

fs4000

Laut Ubuntuusers Wiki treten Probleme mit Online Discard nur bei alten SSDs auf. Es hängt halt einfach davon ab, wie das ganze in der Firmware der SSD behandelt wird, nur ist das geheim.

Creshal

Schön, wenn Informationen von Leuten, deren einzige Qualifikation "Blogger" ist, ungefragt und ungeprüft weiterpropagiert werden. 🙂

@Dirk: TRIM löscht keine Blöcke. Es informiert die SSD nur, dass der Block gelöscht werden kann.

Data Set Management Commands for ATA8-ACS2 schriebWhen trim is set to one the data in the logical blocks specified by the DATA SET MANAGEMENT command’s output data becomes indeterminate.
Once a trimmed LBA has been written( e.g., a write command or a SECURITY ERASE UNIT command ), the data in that logical block becomes determinate.(i.e., the logical block contains the written data.)

Einziger Nachteil von TRIM (vor SATA 3.1) ist, dass es nicht gequeuet werden kann. Entsprechend senkt es bei parallelem I/O die Leistung etwas.

bubba

Also nach lesen des Ubuntuuser Wiki's werde ich das Online Discard verwenden.
Egal was ein Blogger schreibt................

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