bubba
Hallo,
ich habe mir eine SSD mit 256 GB bestellt.
Diese möchte ich zusätzlich zu meiner 1 TB Festplatte verwenden.
Mein System werde ich ganz neu aufsetzen.
Kann mir jemand Empfehlungen geben wie man die Datenträger am besten partitioniert?
Auf der alten 1 TB Festplatte hatte es folgendes gehabt:
100 MB \boot
30 GB \
55 GB \home
Rest SWAP
Mein System:
i5 3,3 GHz
16 GB RAM
Ist es ratsam auf der SSD nur das System zu installieren und auf der 1 TB HD nur Home?
Die Swap auf die SSD oder die Festplatte?
Danke
Smoerrebroed
So pauschal lässt sich das nicht beantworten, da eine sinnvolle Partitionierung auch vom Einsatzzweck abhängig ist. Ich habe mein System folgendermaßen eingerichtet:
240 GB SSD:
512 MB /boot (unter Linux wird der Forwardslash verwendet!)
199,5 GB /
Rest unpartitioniert
Auf /home habe ich dann ein ca. 3,8 TB großes RAID-0 eingehängt. Außerdem gibt es auf diesen beiden HDDs noch pro forma je 8 GB SWAP, was aber bei 32 GB RAM bislang noch nie genutzt worden ist. Für Deinen Anwendungsfall kann aber eine ganz andere Konstellation sinnvoll sein. In jedem Fall würde ich empfehlen, ca. 10 % der SSD unpartitioniert zu lassen.
Anmerkung: Beim nächsten Mal würde ich eher zur 128 GB SSD tendieren, denn aktuell sind nur knapp 20 GB mit allen von mir genutzten Paketen belegt.
VG
Smoerrebroed
bubba
Danke für die Antwort.
Wieso ca. 10 % der SSD unpartitioniert lassen?
Ist es besser das SWAP auf die SSD zu legen oder auf die Festplatte?
Ist bestimmt Geschmackssache, oder?
fs4000
bubba schriebWieso ca. 10 % der SSD unpartitioniert lassen?
Eine SSD braucht immer genügend freie Blöcke, damit sie effizient arbeiten kann. So ein Trick stellt das halt in jedem Fall sicher. Ein Dateisystem mit TRIM, was nicht randvoll gepackt wird, tut es aber auch. Wahrscheinlich haben bessere SSDs aber sowieso einige Blöcke in Reserve, die man gar nicht adressieren kann.
bubba schriebIst es besser das SWAP auf die SSD zu legen oder auf die Festplatte?
Kommt drauf an, obs eher schnell sein soll oder du die SSD schonen willst. Ein bisschen Swap dürfte aber kaum schaden, nur wenn wirklich exzessiv ausgelagert und damit ständig auf der SSD rumgeschrieben wird.
Smoerrebroed
Beim Freilassen eines Teils der SSD geht es nicht um Ersatzsektoren (die gibts sowieso - wie auch bei Festplatten - und sie sind verstekct d. h. nicht erreichbar. Deswegen hat meine SSD nominell auch nur 240 GB statt 256 GB.) sondern um das optimale Verteilen der Schreibzugriffe, damit sich die SSD gleichmäßig "abnutzen" kann. Das nennt man Wear Leveling. Die ganze SSD zu partitionieren und einfach "etwas" frei zu lassen geht auch, ist aber IMHO nicht ganz ideal, weil evtl. doch mal die SSD vollläuft. Und wenn man bspw. mit Verschlüsselung arbeitet, würden die (leeren aber verschlüsselten) Blöcke dennoch nicht als verfügbar geführt und somit auch nicht für Wear Leveling genutzt werden können.
Wie oben geschrieben: In meinem System ist SWAP nur pro forma da. Genutzt wirds nicht wirklich, und deshalb habe ich es auf die (langsamen und weniger empfindlichen) HDDs gelegt.
VG
Smoerrebroed
krisz
Smoerrebroed schrieb (...) Wie oben geschrieben: In meinem System ist SWAP nur pro forma da. Genutzt wirds nicht wirklich, und deshalb habe ich es auf die (langsamen und weniger empfindlichen) HDDs gelegt.
Hat es bei 32GB RAM wirklich noch einen Nutzen SWAP zu benutzen? (Abgesehen vom Arbeiten mit wirklich richtig großen Dateien, das bei der überwiegenden Anzahl der User aber wohl kein auftretendes Szenario sein wird.)
Für Suspend-to-disk bräuchte man ja im Extremfall genauso viel SWAP wie RAM.
Ich habe ein ganz ähnliches Setup: SSD mit root und /boot. Für /home habe ich ein Raid5, da hier auch Backups anderer Systeme gespeichert sind. RAM habe ich 20GB, die ich nichtmal mit 2 laufenden VMs ausreize, daher habe ich auf eine SWAP-Partition verzichtet und bisher keine Nachteile festgestellt.
fs4000
Es wäre aber doch auch Blödsinn, wenn die SSD alle Ersatzsektoren unbenutzt lassen würde. Das wäre ja wieder keine gleichmäßige "Abnutzung". Also letztendlich kann man gar nicht die ganze SSD partitionieren, sondern es dürfte immer ein gewisser Prozentsatz an freien Blöcken gegeben sein. Bei modernen SSDs sollte man nichts mehr falsch machen können.
bubba
Ich habe eine "Samsung 840 Pro series 2,5 256 GB, SSD", muss ich bei dieser auch darauf achten einen Bereich frei zu lassen?
Ich denke das macht die SSD schon von alleine.
Welches Dateisystem sollte man denn für eine SSD verwenden? Auf meiner Festplatte habe ich immer ext4 verwendet.
Von TRIM habe ich schon mal was gehört, das soll die SSD schützen. Muss das noch extra gesetzt werden?
Ich habe 16 GB RAM, beim umwandeln eines 30 GB Videos von DTS-Ton nach AC3-Ton kann die SWAP schon mal gefüllt werden.
Das Umwandeln kommt aber selten vor, deshalb denke ich kann die SWAP auf die Festplatte wandern.
Smoerrebroed
Ich vermute, dass nicht alle SSD-Controller hier gleich verfahren, aber die generelle Thematik bleibt ja: Ist die SSD voll, gibt es nur wenige (wenn auch unsichtbare) Sektoren zum Durchtauschen. Ist sie leer(er), kann wesentlich besser verteilt werden. Und zumindest mir sind SSDs immer noch zu teuer, als dass ich sie nicht schonend behandle, wenn es mich anderweitig in keinster Weise einschränkt.
VG
Smoerrebroed
Creshal
Bei einer 240GB-SSD sind schon ~32 GiB reserviert, da brauchst du nicht noch extra von Hand rumpfuschen. Bei der Samsung dürftens noch ~17 sein.
Abgesehen davon, die Dateisysteme machst du auch nie voll (bzw. wenn, hast du ganz andere Probleme). Solange TRIM aktiv ist, wirds da keine Probleme geben, auch wenn die Partitionen den gesamten sichtbaren Speicherbereich belegen.
Smoerrebroed
TRIM muss - und sollte - AFAIK explizit mittels der discard Option in /etc/fstab aktiviert werden. Ansonsten muss manuell mit fstrim gearbeitet werden. In jedem Fall muss dafür ext4, btrfs, jfs oder xfs genutzt werden.
https://wiki.archlinux.org/index.php/Solid_State_Drives
VG
Smoerrebroed
bubba
Mein jetziges System belegt jetzt ca. nur 3 GB, Arch Grundsystem mit Gnome 3.10 und LibreOffice + einige Tools..... also nicht wirklich viel.
Gibt es denn ein extra Dateisystem für SSD's, oder reicht ext4?
Ich plane ja eine Neuinstallation, sollte ich die Chance nutzen und das Dateisystem wechseln?
Smoerrebroed
s. o.
bubba
Da haben wir zur geleichen Zeit geschrieben...... Danke :-)
Smon
bubba schriebAuf der alten 1 TB Festplatte hatte es folgendes gehabt:
100 MB \boot
30 GB \
55 GB \home
Rest SWAP
~0.9 TB Swap? Krasser Scheiß!
bubba
nein..... ca 16 GB....... so wie mein RAM
Creshal
Smon schriebbubba schriebAuf der alten 1 TB Festplatte hatte es folgendes gehabt:
100 MB \boot
30 GB \
55 GB \home
Rest SWAP
~0.9 TB Swap? Krasser Scheiß!
…mit einer 400 GB großen RAM-Disk? *scnr*
bubba
nein, keine RAM-Disk, nur eine Swap von 16 GB, eine Boot von ca. 100 MB, 30 GB für Root und den Rest für Home.
Dirk
bubba schriebeine Boot von ca. 100 MB, 30 GB für Root und den Rest für Home.
Warum /boot extra? Warum 30 GB für /root?
tumas
Ich habe hier auch eine vergleichbare Konstellation mit SSD + HDD (allerdings etwas kleiner: Samsung Evo mit 120GB und eine 640GB HDD). Zur Partitionierung hatte ich mir auch sehr viele Gedanken gemacht und bin letztendlich bei folgendem Aufbau gelandet:
SSD: (1.LVM)
256MB ext4 boot Partition (hab derzeit nur 2 verschiedene Kernel installiert und mehr wird das auch nicht), 20GB ext4 root (was auch schon fast zu groß ist) und 80GB ext4 home. fstrim habe ich als daily-cron-skript eingerichtet.
HDD: (2.LVM)
300GB ext4 Musik und 200GB ext4 Videos Partition, die beide in meinem Home-Verzeichnis per fstab gemountet werden.
Swap gibts nicht, da mir 8GB RAM vollkommen reichen.
Ich benutze KDE und bisher läuft alles sehr gut und sehr schnell 🙂
Summa summarum muss aber jeder selbst wissen, wie man sein System einrichtet. Falsch oder richtig gibt es da eigtl. nicht.