matthias schriebIch kann euch aber schon mit diesem Thema über Nacht allein lassen, oder?
Uhhh schwierig hab mich grad festgebissen
Ovion schrieb[…] Du magst dem Staat misstrauen, es gibt genug Gründe dafür - das sollte aber nicht heißen, dass wir ihn einfach links liegen lassen,
Wär aber mal nen Versuch wert.
Ovion schrieb[…]Sobald wir die Demokratie aufgeben, verlieren wir sie ganz.
Ich weiß nicht. So einfach werden die uns das doch nicht machen, oder?
Ovion schriebMan mag den Eindruck haben, sie schwächelt momentan etwas, allerdings ist sie noch (!) nicht tot.
Das haben die mir in dem anderen diktatorischen System auch immer versucht weiß zu machen.
Deswegen mal was anderes versuchen. Denn,
Ovion schrieb[…]Niemand kann sagen, ob das klappen wird, aber es wäre ein Fehler, es nicht zu versuchen. Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren. [Rummenigge]
Also packen wirs an.
Ovion schrieb[…][EU-Lobrede und Angst-Propaganda]
Das ist großer Quatsch. Die EU ist nur eine Marionette der Großindustriellen. Und das ist auch kein Wunder wenn man sich den Werdegang ansieht. Und eines der Erklärten Ziele der EU ist die Sicherung von Rohstoffen und Wachstum der Industrie (nicht des Handwerks wohlgemerkt). Großindustrielle agieren aber global, denen sind Grenzen nicht so wichtig. Außer um Steuern zu verstecken.

Mal eine kleine Liste an Sachen die mal so gar nicht stimmen in der EU (lässt sich auch auf Deutschland anwenden):
  • die EU vernichtet Arbeitsplätze indem sie massiv den Einsatz von Maschinen in der Landwirtschaft fördert
  • die EU besitzt kein Umweltschutzprogram (jedenfalls keines das angewendet wird), ganz im Gegenteil. Es wird massiver Raubbau an allen Ressourcen betrieben. riesige Landstriche werden zu agrar-Wüsten. Es ist völlig unproblematisch durch Naturschutzgebiete Straßen zu bauen.
  • die EU vergiftet ihre Mitbürger. Die EU setzt willkürlich Grenzwerte für Giftstoffe fest. Die EU streitet ab das eine Anpassung der Grenzwerte, angesichts bewiesener Wechselwirkungen, nötig sein könnte.
  • Anstatt Ressourcen zu schonen wird weiterhin wirtschaftliches Wachstum angestrebt. Luft, Wasser, Boden sind Gemeingut und dürfen nicht an Privatwirtschaften veräußert werden. Genau dies ist in der EU in den letzten 20 Jahren massiv vorangetrieben worden
  • Die EU behandelt Kriegsflüchtlinge wie Schwerverbrecher. In Deutschland darfst du solange du nur geduldet bist und noch keinen "Status" hast (was bis zu 20 Jahre dauern kann), deinen Lager nicht verlassen (Residenzpflicht)(hat man bei ALGII auch eingeführt). Wer sich daran nicht hlt wird kriminalisiert
  • Der Dublin-Act verhindert das ein Flüchtling entgegen der doch garantierten Menschenrechte seinen Wohnort frei wählen darf.
PS:Ist nur meine Meinung. Sie unterscheidet sich vielleicht von der einen oder anderen hier, aber es ist halt meine Meinung und ich lass euch auch eure. Also das ist kein Angriff auf jemanden hier. Klar.
Ovion schriebDa stimme ich dir zu, das ist notwendig und vernünftig. Allerdings ist das nur eine Krücke und diese Krücke kann man nur auf politischem Wege loswerden.
Die nüchtern betrachtete Banalität ist eben, dass man das Problem wahrscheinlich niemals mehr los wird. Es gibt einfach ein enormes Interesse an persönlichen Daten, offenbar viel mehr als wir uns vorstellen können. Und endlich, das ist historisch einmalig, kann man diese Daten technisch abschöpfen und zumindest erstmal speichern (auswerten ist noch eine andere Frage). Wie gesagt, es geht ja nicht nur um Geheimdienste, es geht auch um kommerzielle Datensammler, Datensammeln und Datenhandel ist längst ein grosses Geschäft geworden, und um Kriminelle. Sicher kann ein Staat sich eine Verfassung geben und Gesetze erlassen und auch versuchen, diese geeignet umzusetzen. Aber ein Staat kann schlicht keine vollständige Sicherheit garantieren, auch wenn wir heute oft geneigt sind, diesem Trugschluss nachzugeben (und Milliarden dafür aufwenden). Ein Staat kann mich insbesondere nicht davor schützen, was er als legal klassifiziert hat, ich aber dennoch nicht will.
Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren.
Ich würde in dieser Angelegenheit gern denjenigen Waffen vertrauen, die ich selbst (oder andere vertrauenswürdige Stellen, beispielsweise die OpenSource-Gemeinde) unter Kontrolle habe. Man vertraut ja schliesslich auch eher Kondomen, obwohl der Staat einfach diese bösen Viren verbieten könnte.
T.M. schrieb4. Ich nehme stark an, dass solche Sicherheitsaspekte künftig auch direkt in Browser und Standards einfliessen werden. Verschlüsselung wird zur Regel werden. Und proprietäre Browser wie IE oder Safari, bei denen niemand weiss, was sie im Hintergrund tun, werden künftig insbesondere auch Geschäftskunden suspekt werden.
Du bist ein Träumer. Ich wünsche mir, dass du recht behälst, aber ich habe meine Zweifel.
Vernünftige Browser werden derartige Sicherheitsmechanismen schlicht als unumgängliches Funktionsmerkmal haben müssen. Das wird in ein paar Jahren eine Überlebensfrage für Browserhersteller sein, davon bin ich überzeugt. Es gibt ja heute schon mehrere Anbieter, die auf Basis existierender Browser Rundumsicherheitspakete anbieten. - Das betrifft im weiteren Sinne ja auch die Betriebssysteme. Es wäre blauäugig, nur dem Browser eine Verantwortung zu geben. Gerade bei Microsoft, wo alles dermassen eng verflochten ist.
@Das Känguru
Die EU ist sicherlich in der gegenwärtigen Situation nicht zu dem zu gebrauchen, von dem wir wollen, dass sie es tut, aber die Position der EU ist machtvoll genug, das zu *können*, wenn sie denn wollten. Soll Deutschland allein gegen die Amis anstinken? Die lachen sich doch kaputt.
T.M. schrieb Vernünftige Browser werden derartige Sicherheitsmechanismen schlicht als unumgängliches Funktionsmerkmal haben müssen. Das wird in ein paar Jahren eine Überlebensfrage für Browserhersteller sein, davon bin ich überzeugt.
Wir haben BANKEN, die auf DE-Mail setzen. Wir haben Menschen, die ihr komplettes Adressbuch via Whatsapp auf amerikanische Server laden. Hälst du die Zielgruppe für solche Maßnahmen für groß genug, dass es ein must-have für Browserhersteller wird?
Windows ist auch closed-source, ein offener Browser bringt dir gar nichts, wenn das Betriebssystem drunter den Sicherheitsstandard des Browsers nicht halten kann, insofern habe ich meine Zweifel, ob so viele auf diese Dinge wert legen werden.
Das Känguru schrieb
Ovion schrieb […]Sobald wir die Demokratie aufgeben, verlieren wir sie ganz.
Ich weiß nicht. So einfach werden die uns das doch nicht machen, oder?
Was soll denn an ihre Stelle treten?
Ovion schriebSobald wir die Demokratie aufgeben, verlieren wir sie ganz.
Hört, hört Senatorin Amidala 😉
Ovion schriebWas soll denn an ihre Stelle treten?
Wenn wir nicht aufpassen wird Amerika uns die Demokratie schon wiederbringen 😃. Aber wollen wir es mal nicht hoffen.

Die Menschen werden die Demokratie nicht aufgeben, da sie als ewiger Schwellenzustand gedacht ist. Sie wird nicht dazu genutzt, etwas besser oder anders zu machen, sondern einfach um sich selbst am Leben zu erhalten. Auf diese Weise kommt es nicht zu unannehmlichkeiten für unsere Regenten und der Bürger bleibt schön an einer unsichtbaren, aber zweifellos einer der fürterlichsten Fesseln die man ihm auflegen kann. Der Freiheit.
Das hohe Maß an Freiheit das man in einer Demokratie hat ist die Fessel, die uns an sie bindet und nur ein Mittel der Kontrolle.
In diesem Kontext ergäbe sich die Frage nach einer Alternative gar nicht. Aber vielleicht ist das auch ein klein wenig verschwörerisch…
Wer geht morgen (in 2 Minuten: heute) demonstrieren? Ich bin dabei. Aus Gründen der Anonymität verrate ich aber nicht, in welcher Stadt 😉
Ovion schrieb
T.M. schriebVernünftige Browser werden derartige Sicherheitsmechanismen schlicht als unumgängliches Funktionsmerkmal haben müssen. Das wird in ein paar Jahren eine Überlebensfrage für Browserhersteller sein, davon bin ich überzeugt.
Wir haben BANKEN, die auf DE-Mail setzen. Wir haben Menschen, die ihr komplettes Adressbuch via Whatsapp auf amerikanische Server laden. Hälst du die Zielgruppe für solche Maßnahmen für groß genug, dass es ein must-have für Browserhersteller wird?
Es wird auch ein wachsendes Bewusstsein geben. Das glaub ich schon. Vielleicht nicht zuerst unter Apple-Jusern, die ja selbst eine Ware sind, aber durchaus bei einer ganzen Anzahl von Leuten, die sich um sich selbst (ihre Mitmenschen, ihre Firma, ihr Land) noch Gedanken machen. Vertrauen in die Software und öffentliche Kontrolle bilden das Fundament der OpenSource-Philosophie. Speziell Firmen, die kritische Daten besitzen, werden davon abkommen, geschlossene Softwarepakete zu kaufen und denen blind zu vertrauen.

Es wird vor allem eine Frage des real eingetretenen Schadens sein. Früher beschäftigte man sich unter Windows notgedrungen mit Virenschutz, spätestens nachdem man zum dritten Mal den Jankie Doodle hatte. Heute ist Schutz gegen Schadsoftware quasiobligatorisch und selbst Microsoft warnt heute, dass kein Virenscanner oder keine Firewall läuft. - Und Schäden wird geben es, eines Tages, es ist nur eine Frage der Zeit, ich meine echte und teure Schäden, die nachweislich durch massive Datenverluste oder -manipulation zustande kamen, und die werden dann auch richtig wehtun. Wer einmal Opfer von Kreditkartenbetrug war, weiss, wie lästig sowas sein kann. Schweizer Steuer-CDs zeigen eine primitive Vorstufe dessen, was künftig möglich sein wird - Daten sind ja niemals irgendwo sicher. Die beste Form der Datensicherheit ist die Vermeidung von Daten.

Hier noch eine gut passende Wochenendelektüre, auch zur Rolle von Staaten und Parteien, auch zur Rolle von freiwillig herausgegebenen Daten:
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/ueberwachung/ideologie-des-datenkonsums-der-preis-der-heuchelei-12292822.html