Asbestbrezel schrieb
Leider wird das aber so von einigen Linux-Nutzern so verkauft. Linux sei einfacher, stabiler, sicherer und einzig und allein die Dummheit und Ignoranz der Mitmenschen beschert Microsoft die Monopolstellung.
Na ja, das ist typisch subjektive Wahrnehmung halt. Wieviele, die von der Usability eines Systems sprechen machen wirklich objektive Messungen? Wir reden hier von subjektiven Wahrnehmungen und das ist halt hoch problematisch.
Wenn ich von einem System A auf ein anderes System B umsteige, dann funktionieren Sachen ggfs. anders oder gar nicht, als ich es von System A gewohnt bin. Subjektiv ist System B dann schlechter. Dass ist aber ein Messung, die imho einfach keine Basis für eine Diskussion ist.
Wer das System wechselt hat unweigerlich Produktivitätseinbußen, weil man das neue System erst lernen und verstehen muss. Und es entspricht der menschlichen Wahrnehmung, diese Produktivitätseinbußen dem System anzulasten.
Wer auf Fach-Termini steht: Wenn ein Nutzer von System A, sieht dass jemand anderes der System A auch benutzt damit Probleme hält, hält er den Nutzer für zu dumm dazu. Das ist urst menschlich und nennt sich „fundamentaler Attributionsfehler”. Umgekehrt bewerten wir ein System, mit dem wir gut arbeiten können schlicht über; ich bin mir gerade nicht so sicher, aber ich denke, dass ist eine Form des „Korrumpierungseffekts”.
99% der ganzen Rants über Desktop-System und Betriebs-Systeme lassen sich imho schlicht auf Wahrnehmungsverzerrungen der Menschen zurückführen. Das trifft übrigens imho auch auf diesen Thread zu. Und ich halte deswegen auch die ganzen Diskussionen für völlig sinnlos.
Edit:
Ich hatte vor längere Zeit mal das Paper „Too good to be bad: The effect of favorable expectations on usability” durchgelesen. Hier wurde demonstriert, wie stark die Erwartungshaltung die Bewertung von Systemen beeinflusst. Objektiv Benutzerfreundliche Systeme, wurden von den Propanden schlechter bewertet, wenn sie entsprechende Erwartungen hatten, obwohl sie sich objektiv im Klaren darüber waren, dass sie mit dem System besser arbeiten konnten.