planlos schrieb
Ich versuche herauszufinden, wie viel Speicher ich mir in etwas kaufen muss.
Wenn du am Speicherplatz sparst, dann sparst du am falschen Ende. 😉 Speicher ist billig, kauf dir zwei oder drei anständig stabile 1TB-Platten und gut is.
Mit Partitionierung steh ich auf Kriegsfuß...
Gaaanz schlechte Voraussetzung. 🙂
Wenn das jetzt alles wäre was ich sichern möchte, brauche ich:
- mehr Speicherplatz, da Backups sich summieren (Trotz inkrementeller Methode)?
- weniger Speicherplatz, da ältere Daten überschrieben werden und die Daten um den Faktor X komprimiert werden?
- gleich viel Speicher, da die entsprechenden Daten einfach nur von A nach B gespiegelt werden?
Kommt drauf an, was du machst. Zur Veranschaulichung – vor btrfs hab ich's so gemacht:
- Tägliche rotierende Snapshots von Systempartitionen mit rsnapshot: 7 tägliche, 4 wöchentliche, 12 monatliche
- Datendateien in ~, die für den Systembetrieb nicht wichtig sind (Musik, Filme, Ebooks etc.) einfach kopieren, ohne Snapshots – aber mit rsync, da schneller. Die sammeln sich sowieso nur an, und wieso sollte ich jemals was von meiner Musik löschen wollen? 🙂
- Programmierkrams, der komplett in ~/prj lag und mit Mercurial/Git versioniert war, wurde je nach Repo-Typ geklont. Normalerweise hätte ich die auch mit rsync kopiert und die alten Versionen auf der Backup-Platte einfach überschrieben, da die Versionierung ja schon übers VCS gehandhabt wird, aber ich war mir nicht sicher, was rsync mit VCS-Ordnern anstellt. Reine Vorsichtsmaßnahme also.
Das wären quasi Punkt a und c auf deiner Liste. Um Komprimierung hatte ich mir keine Gedanken gemacht – wie gesagt, Speicher ist billig, und ich wollte mal sehen, wieviel Platzersparnis das Snapshotting hergibt. Meine Systempartition war, als ich anfing, dieses Skript zu benuzen, etwa 10GiB groß – sozusagen der "Wurzel-Snapshot". Ich hatte dieses Skript etwa ein Jahr laufen. Der Gesamtbedarf am Ende des Jahres lag bei ca. 30GiB, und ich hatte dabei immer Zeug installiert und gelöscht, auch größere Sachen wie Spiele.
Ich möchte aber auch nicht verschweigen, dass das System seine Tücken hatte: Das Rotieren der Snapshots hat
lange gedauert, und ich musste bei den Cronjobs aufpassen, dass sie sich nicht gegenseitig ins Gehege kommen. Da es außerdem keine
atomaren Snapshots waren, hätte ich das System im Ernstfall wahrscheinlich auch nicht so ohne weiteres zurückspielen können. (Ich weiß: Man sollte keinem Backup trauen, das man nicht mindestens einmal erfolgreich zurückgespielt hat. Was soll ich sagen, ich war jung, dumm und unerfahren… heute bin ich nur noch dumm und unerfahren. 🙂)
Seit btrfs mach ich's mir einfach und erstelle Snapshots von allem, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Dank "btrfs send" und "btrfs receive" wird das alles auch auf der Backup-Platte schön geCOWt und frisst dementsprechend weniger Speicher. Und ich muss mir um nichts mehr Sorgen machen, außer dem experimentellen Status von btrfs und um meinen imaginären Hamster, den es vielleicht fressen könnte.
Und welche Bereiche (abgesehen von meinem Home brauche ich um mein System vollständig aus einem Back-up wieder herstellen zu können?
[…]
Wie genau kann ich das herausfinden?
Falls sich niemand finden sollte, der es mir vielleicht doch verraten mag? 😉
Die üblichen temporären kannst du ruhig weglassen, also /run, /dev, /sys und /proc – denk nur dran, dass die (leeren) Ordner bei Systemstart vorhanden sein müssen. Ansonsten alle Verzeichnisse unter /. /home brauchst du nicht, wenn es dir wirklich nur um ein funktionierendes System geht (bei dem du dich auch als root anmelden könntest). /mnt und /media hängen davon ab, was du mit deinem System angestellt hast: Ich hab da standardmäßig z.B. ein Verzeichnis für den USB-Stick drin, von dem der Key fürs verschlüsselte /home gelesen wird. Normalerweise sollte da aber nichts systemkritisches drin sein.
Stellt sich nur die Frage in wie weit man dann die relevanten Daten dann aus dem Gesammt-Back-up extrahieren kann?
Oder macht es an der Stelle dann sinn, das System (quasi als "Fallback") für den Fall, das man selbst (bzw. durch Updaten oder was auch immer) sich sein System fleddert sichert
und Daten (Fotos, Dokumente, etc.) separat sichert?
Siehe oben, so hab ich's vorher gemacht, ja.
Stattdessen würde ich mir erstmal irgendwas Vorgefertigtes suchen – Backup-Programme gibt's ja wie Sand am Meer.
zB. rsync?
oder ist was anderes zu bevorzugen?
Du kannst mit rsync Backups machen, aber damit arbeitest du auf einem
sehr niedrigen und nicht unbedingt komfortablen Level. Lies die einschlägigen Wiki-Artikel durch, komplett an der Hand halten mag ich dich jetzt auch nicht. 😛
Ich hab's wie gesagt mit 'nem eigenen Skript gemacht, das vorhandenen Kram (rsnapshot, rsync) benutzt hat. Würd ich heute nicht unbedingt mehr machen. Mit dem eigenen Backup-Skript ist es so wie mit dem Schreiben: Man muss sich erstmal alles Schlechte von der Seele schreiben, bevor man anfängt, bei anderen Leuten nach besseren Lösungen zu suchen. 🙂 Der Vorschlag von orschiro, Back In Time zu benutzen, klingt auf jeden Fall vernünftig.
Gast22 schrieb
Ich benutze immer
rsync -avPh --delete vondir nachdir
auf einer externen Festplatte. Läuft wunderbar.
Zur Not habe ich noch ein bootbares Archlinux auf nem USBStick (die normale Liveversion / die ISO) falls es mal zum GAU kommen sollte.
Kann man sowas nicht auch automatisieren, dass zB alle 5 Tage oder jeden So. oder noch besser vor jedem pacman -Syu nach einem back-up gefragt wird?
Das wäre perfekt für mich 😉
Klar, Cronjob. Aber dann muss deine externe Festplatte zu der anvisierten Zeit natürlich gemountet sein, ansonsten wirst du irgendwann eine böse Überraschung erleben. Für die Sache mit pacman müsstest du einen eigenen kleinen Wrapper schreiben, aber das ist in ein paar Zeilen Shell erledigt.
Ich tendiere immer noch zu Back In Time. 🙂
Offen ist für mich übrigens auch immer noch die Frage nach:
den Skripten für rsync, bzw. in wie fern sich die Script-Methode von der "With a single command Methode" unterscheidet.
Sind im Prinzip dasselbe, aber das Skript testet, ob das Backup-Laufwerk auch gemountet ist und ist allgemein gesprächiger.
So, hier is spät, ich bin müde, Gutnacht =O