Die Gruppen regeln ja Zugriff auf die Geräte selbst, wie sie unter /dev abgelegt sind. Besitzer ist eigentlich immer root, bleibt zum geregelten Zugriff (außer über other) also nur die Gruppe. Das hat mit dem Mounten ursprünglich nichts direktes zu tun, nicht jedes Gerät wird durch mount "gemountet"...
udev ist ja nun erstmal nur das diamentrale Gegenstück zum früheren statischem /dev (bei dem mit mknod angelegte Devicefiles über den Reboot hinaus erhalten blieben, aber auch nur das Gerät funktionierte für das es ein Devicefile gab...).
udev legt nun dynamisch Devicefiles an, der direkte Zugriff darauf wird aber immer noch per gruppenzugehörigkeit geregelt.
Direkter Zugriff wird z.B. gebraucht für Brennprogramme (Group optical), oder auch Scanner und evtl. Kameras deren Storage sich nicht mounten läßt. Hier muß der user also direkt mit dem /dev/sr0 oder /dev/dvd Device interagieren, braucht also Lese/Schreibrechte.
Das Mounten (oder ggf. auch Zugriff auf /dev/video etc. für X) wird mittlerweile wohl meist über polkit/dbus(früher hal) geregelt, die ja meist mit Rootrechten laufen, somit auf das Device zugreifen können und - beim Beispiel mount - nur mit uid/gid Regeln den zugriff für das Filesystem regeln müssen.
gerhard@t60-64 ~ % find /dev -group optical
/dev/sr1
/dev/sr0
gerhard@t60-64 ~ % find /dev -group storage
gerhard@t60-64
Die Gruppe storage ist (zumindest für USB/FW-Blockdevices wohl überflüssig, aber wie gesagt evtl. noch für Kameras etc. nötig (müßte man sich die udev-Regeln ansehen). optical ist für die meisten Brennprogramme (zumindest die cdrecord/wodim basiert sind) nötig.
Gruppe video AFAIK für DVB-Programme...
Gruppenregeln tragen also immer noch dort, wo Userlandprogramme in direktem kontakt zum Devicefile kommen und die nicht über einen mit Rootrechten laufenden Zwischenprozess abgewickelt werden.
Ohne udev(ob man das wirklich will ist die Frage, ich sehe udev mittlerweile insgesamt positiver als statisches dev) und die Layer hal,dbus,polkit auskommen: Es wird einem denke ich durch den "Fortschritt" innerhalb des Userlandes schwerer gemacht ud auch die Erwartungshaltung vom heutigen User ist höher. Es wird erwartet, daß eine USB-Platte/Partition sofort nutzbar ist.
Natürlich kann man wie früher als root z.B. USB-Platten/Sticks, CD-Roms etc. mounten, der Userzugriff regelt sich dannn ja sowieso über die Filesystemzugriffslisten. Ein Dateimanager nutzt dann halt alle unterhalb / gemounteten Devices... Sicher machbar, aber will man das wirklich heute noch? (Andereseits: es ist gut zu wissen wie es so funktionierte, wenn ein Zwischenlayer mal versagt kann man sich helfen...).
Diese Zwischenlayer haben auch Vorteile: zu hal-Zeiten wurden eingesteckte USB-Geräte z.B. mit:
/dev/sdc5 660 root storage
angelegt. Um mir eben das Mounten (=Zugriff auf das devicefile) zu ermöglichen. Im Filesystem hätte ich dann evtl. nur zugriff auf den Ordner gerhard-Photos. Durch die Rechte am devicefile (über die storage Gruppe) hätte mich aber niemand hindern können ein:
dd if=dev/zero of=/dev/sdc5 zu machen.
Heutzutage werden auch dynamsiche Blockdevices mit root:disk angelegt durch udev, was ich für sinnvoller halte (Wobei ich genug Leute kenne, die ihre User in disk drin haben <g>)...
Storage hat an Bedeutung verloren (ob ganz obsolete weiß ich nicht), andere sind noch sinnvoll...
//Edit: Und was Creshal bzgl. Unixrechten/ACLs schrieb ist natürlich richtig, wobei ich deine Frage über den Sinn von Gruppen schon auf die Interaktion mit Geräten bezog...