Arch Linux

Bitte um Hilfe beim Bau von kdebluetooth für KDEmod3

Army

Guten Abend miteinander

Ich hab mir vorgenommen, ein paar für mich essentielle oder leicht zu portierende Pakete ins AUR zu stellen, damit KDEmod3 weiterhin voll funktionieren kann. Bisher hab ich es mit compiz-decorator-kde, kdbg, kid3, kmplayer und ktorrent hingekriegt *aufmichstolzbin* :lol:
Jetzt hab ich mich mal an kdebluetooth gewagt, aber das scheint ne große Hürde zu werden.
Ok, hab das alte PKGBUILD genommen, da schaut die build section so aus:

build() {
  cd $startdir/src/${_pkgname}-${pkgver}
  ./configure  --prefix=/opt/kde
  make || return 1
  make DESTDIR=$startdir/pkg install
}

Könnte klappen, tut es aber nicht, da ja inzwischen die liebe GNU Compiler Collection ein grausames Update erfahren hat, welches uns das Leben schwer macht... Es kommt ein Error

sdpdevice.cpp: In member function 'void KBluetooth::SDP::Device::updateServices()':
sdpdevice.cpp:114: error: 'free' was not declared in this scope

Das Orakel spuckt mir aus, mit sed da was zu schrauben

sed -i "-e/#/{;s/#/#include <stdlib.h>\n#/;:a" "-en;ba" "-e}" ${startdir}/src/${_pkgname}-${pkgver}/kdebluetooth/libkbluetooth/sdpdevice.cpp

(ich hab ehrlich gesagt kein Plan, wie sed genau funzt, hab das von hier rauskopiert)
Das in der build section drin lässt das Kompillieren anders verlaufen, aber bricht auch ab usw... Naja, jetzt schaut mein PKGBUILD mal so aus

# Contributor: Giovanni Scafora <linuxmania@gmail.com>
# Maintainer: Army <uli[dot]armbruster[at]gmail[dot]com>
pkgname=kdemod3-kdebluetooth
_pkgname=kdebluetooth
pkgver=1.0_beta8
pkgrel=1
pkgdesc="A collection of Bluetooth utilities and modules for KDE based on BlueZ"
arch=('i686' 'x86_64')
url="http://bluetooth.kmobiletools.org/"
license=('GPL')
depends=('openobex' 'obexftp' 'dbus-qt3' 'kdelibs3' 'bluez-utils')
source=(http://downloads.sourceforge.net/sourceforge/kde-bluetooth/${_pkgname}-${pkgver}.tar.bz2)

build() {
  cd $startdir/src/${_pkgname}-${pkgver}
  sed -i "-e/#/{;s/#/#include <stdlib.h>\n#/;:a" "-en;ba" "-e}" ${startdir}/src/${_pkgname}-${pkgver}/kdebluetooth/libkbluetooth/sdpdevice.cpp
  sed -i "-e/#/{;s/#/#include <stdlib.h>\n#/;:a" "-en;ba" "-e}" ${startdir}/src/${_pkgname}-${pkgver}/kdebluetooth/kbluetooth/sdprecord.cpp
  ./configure  --prefix=/opt/kde
  make || return 1
  make DESTDIR=$startdir/pkg install
}
md5sums=('0b6aebf7d236894fc442d74425b13386')

und es bricht ab mit einem

pairedtab.h:69: error: 'uint8_t' does not name a type
pairedtab.h:70: error: 'uint8_t' does not name a type
pairedtab.cpp:59: error: 'uint8_t' does not name a type
pairedtab.cpp:60: error: 'uint8_t' does not name a type

und jetzt komm ich nimmer weiter, weil ich über dieses uint8_t keine gscheiten Infos finde.

Sorry für die Länge, aber wollt halt bissl ausführlich beschreiben, was ich schon hingekriegt hab 😉

Dankschee für jede Idee 😉

GerBra

Schau mal meine Post in diesem Thread:
https://forum.archlinux.de/?page=Postings;id=20;thread=8669

Ich finde es auch besser das über diff+patch zu machen als wilde sed-Konstrukte.

stefanhusmann

Hier wird behauptet, das sei in der stdint.h definiert. Glaubt man Jan de Groot, müsste man also der entsprechenden Header-Datei irgendwo am Anfang ein

#include <cstdint>

spendieren.

Die sed-Zeilen haben ihren Charme, aber wenn noch viele Änderungen dazu kommen, würde ich ein Patchfile bevorzugen - ist IMHO übersichtlicher.

Army

Ja ich dachte, ich mach das erstmal mit sed, um mal rauszufinden, was überhaupt alles gepatcht werden muss und mach danach eine patch-Datei. Das ist glaub ich die schwerste Aufgabe, die ich mir unter Linux je gestellt hab :lol: Ich probier morgen mal weiter, danke für eure Tipps! Und der Link von Stefan wird mir auch gut weiterhelfen, falls da noch andere lustige Meldungen kommen 🙂

Army

Ok, im englischen Forum hat Snowman mir einen Link angeboten zu nem Gentoo-Patch. Eigentlich wollt ich versuchen, so ein Teil selbst zu schreiben für den Lerneffekt usw, aber mei 😉
der englische Thread
das fertige Paket im AUR

GerBra

Na, wenn du schon einen funktionierenden externen Patch hast zum verifizieren, wäre das nicht
die Gelegenheit es "zu Fuß" selbst zu machen?
Das ist kein Hexenwerk und IMHO enfacher als zum Patchen sed zu verwenden.
Gerade die durch gcc4.3 oft notwendigen #inlude Änderungen sind ein gutes Testobject.
Was mit gcc4.3 nicht mehr vom Compiler zur Verfügung(?) gestellt wird läßt sich meist durch die
Manpage in der Dev-Sektion (3) finden. Bei free z.B.:
man 3 free
ergibt: Funktion ist in der stdlib.h, für cpp also cstdlib includen.

Ich gehe da immer so vor (vom Prinzip):
Ich habe 3 x den ausgepackten tarball in src
src/tarball (was makepg immer wieder überschreibt, wenn nicht mit Option -e gearbeitet wird)
src/tarball.new
src/tarball.org
Die beiden letzteren sind der reine auspepackte tarball, also ohne das configure/make da
elaufen ist.

Testen/verändert wird jetzt in src/tarball (zum Compilieren kann man makepgg -e oder einfach make
im /src/tarball verwenden.
Wenn eine Änderung an einer Datei erfolgreich war, dann trage ich diese in die entsprechende
Datei von /src/tarball.new ein. Wenn jetzt alle Änderungen gemacht (und halt in traball.new übernommen
wurden) dann gilt es jetzt die Unterschiede zwischen tarball.new und tarball.org zu bekommen.

Das macht diff. Im src-Dir dann:
diff -aur tarball.org tarball.new > patchname.patch

patchname.patch jetzt ins Verzeichniss mit dem PKGBUILD kopieren und ins PKGBUILD aufnehmen
in die source-Zeile und auch eine md5-Prüfsumme erstellen.
Der Ort zum Anwenden des Patches in der build-Funktion ist dort direkt nach dem Wechsel ins
src/paketname.
patch -Np1 <../patchname.patch
p1 ist hier auf die Position des Slashes im Patchfile bei den Dateinamen bezogen. Damit die zu
patchende Datei gefunden wird muß meist verschiedenes vom Pfad im Patch abgeschnitten werden.
Durch -p1 wird der Teil src/ überall ignoriert, somit stimmen alle Pfade wieder (wir sind ja mit makepg
in src/pkgname)

Ein kleines Beispiel:

cd /tmp
mkdir {new,org}
echo "Ein test mit padch" | tee {org,new}/hallo >/dev/null
(Jetzt etwas in new/hallo verändern, z.B. korrigieren zu Ein Test mit patch")
diff -aur org/ new/
diff -aur org/ new/ > patchfile
cd org
patch -Np1 <../patchfile
cat hallo (ist jetzt gepatcht)

Das -p1 sorgt hierbei daß patch hie im patchfile verwendeten Pfadangaben org/hallo bzw. new/hallo
alles bis einschließlich des ersten Slahes ignoriert, somit die Datei hallo im 'aktuellen Verzeichniss
org findet.

Army

Coole Anleitung, danke dir!!!

Ja ich könnte durchaus so tun, als ob ich den patch nicht zur Verfügung hätte, da haste Recht. Aber ich hab zZt auch nicht so viel Zeit übrig, daher war ich doch ganz froh eigentlich, dass der liebe Schneemann den Link gezeigt hat. Ich hab aber trotzdem einiges dabei gelernt, das merk ich schon daran, dass ich fast alles, was du grad geschrieben hast, durch den Bau des Pakets bzw durch die Suche nach ner Lösung, schon gelernt hatte. Sonst hätte ich meine zwei sed-Zeilen ja garnicht erst hinbekommen 😉 Was ich nich wusste ist, dass man einen patch so einfach erstellen kann, ich dachte, den muss man von Hand schreiben *lol* Und dein beschriebener strukturierter Vorgang wird in Zukunft auch eine Hilfe sein, damit man da nicht ewig rumtut.