Hallo Gemeinde
Ich habe hier ein Problem das schon lange existiert und für das ich keine Lösung finde.
Ich verwende ein Strato HiDrive, das ich per SSHFS in das Linux Dateisystem eingebunden habe.
Dafür verwende ich einen Systemd- Dienst, der wie folgt aussieht:

[Unit]
Description=home-hanshiasl-HiDrive.mount

[Mount]
Where=/home/hanshiasl/HiDrive
What=sshfs#hanshiasl@sftp.hidrive.strato.com:/users/hanshiasl
Type=fuse
Options=uid=1002,gid=100,umask=0,allow_other,workaround=rename

[Install]
WantedBy=multi-user.target

Diese Verbindung funktioniert auch einwandfrei.
Nur stellt sich das Problem so dar, dass ich, wenn ich den Dateibaum in diesem Mount im PCManFM oder im Thunar Datei-Manager öffne, das Laden des Dateibaumes teilweise sehr lange dauert. Es ist ein Unterschied, ob ich einen Ordner mit 500 Word-Dateien öffne, was sehr lange dauert (schon mal eine Minute),und wenn ich einen Datei-Ordner mit 3500 Fotos drin öffne, dann geht es innerhalb zwei bis drei Sekunden.
Warum das so ist, erschließt sich mir nicht. Ich habe schon sehr viel im Internet recherchiert, allerdings keine Lösung gefunden.
Ich habe auch schon in den Mount Optionen in dem Systemd- Dienst cache=yes eingefügt, was dazu führte, dass der Mount nicht mehr funktionierte.
Was ich da falsch gemacht habe, weiß ich nicht.
In Windows 11 funktioniert der Mount per SSHFS ebenfalls einwandfrei, aber der Zugriff aus dem DateiExplorer heraus funktioniert, als wenn das HiDrive eine Lokal Festplatte wäre, also ohne zeitliche Verzögerung.
Genauso verhält es sich bei meinem iPhone mit einer Datei Explorer App.
Auch hier funktioniert der Dateizugriff auf alle Ordner und Unterordner innerhalb ein bis 2 Sekunden.
Sogar die Vorschauen werden da fast ohne Verzögerungen angezeigt.
Und das egal, ob ich vor oder zurückspringen in Dateibaum. Bei Linux, egal ob Arch Linux oder auch Debian,
dauert das laden des Ordners immer wieder sehr lang. Egal ob ich nach vorne navigiere oder wieder zurück.
Kann mir hier jemand sagen, woran das liegen könnte? Ich habe keine Ahnung.
Dieses Verhalten ist bei mir schon uralt, ärgert mich aber zunehmend, weil ich vermehrt diese HiDrive nutze.
In den Dateimanagern ist alles deaktiviert, was zu Ladeverzögerungen führen könnte (Tumbnails und so).
Könnte das irgendetwas mit der Netzwerkverbindung zu tun haben (mit LAN ist es gefühlt etwas besser als mit WLan).

Edit: Mit Filezilla ist die Anzeigegeschwindigkeit superschnell.

  • niemand hat auf diesen Beitrag geantwortet.

    Ich kann leider nichts gegentesten, aber ggf. ein paar Ideen beisteuern.

    a) Gibt es einen Unterschied, wenn du den Mount-Service an den betreffenden Stellen so abänderst?

    What=hanshiasl@sftp.hidrive.strato.com:/users/hanshiasl
    Type=fuse.sshfs

    b) Das ein größerer Ordner mit Bildern "schneller" eingelesen wird als ein weniger großer mit Office-Dokumenten:

    • eine Vermutung wäre, daß das Auslesen der Metadaten von (MS)-Office-Dokumenten länger dauert, mehr Ressourcen benötigt, als z.B. bei Photos bzw. der Algorithmus für Photo-Metadaten besser implementiert ist als für (MS)-Officedokumente.
      Ist das Verhalten bei z.B. PFDs auch ein Ähnliches?
    • Das es ggf. an der Art der Metadaten in den Filemanagern liegen könnte, dafür spricht auch das Verhalten von diesem Filezilla, bzw. ein ls in der Konsole oder mit dem mc(MidnightCommander) dürfte ähnlich sein.
      Ich habe allerdings auch keine Ahnung, ob und wie man das ggf. "abstellen" kann.

    Kannst du während des Vorgangs eine hohe/erhöhte CPU und/oder Netzlast beobachten?

    c) ein weiterer Ansatz: Verwendest du (oder dein Windowmanager/Desktopumgebung) einen Dokumenten-Indexer (bei Plasma kann das AFAIK Baloo, bei Gnome tracker oder localsearch-3)?
    Da diese Indexer normalerweise nur im $HOME agieren:
    Würde es helfen, den Einhängepunkt außerhalb deines Homerverzeichnisses testweise zu verlegen?
    Z.B.
    Where=/HiDrive
    Dazu solltest du als root vor dem Mounten dieses Mountverzeichnis anlegen und deinem User übereignen:

    mkdir /HiDrive
    chown hanshiasl:hanshiasl /HiDrive
    • HansHiasl hat auf diesen Beitrag geantwortet.

      Hallo

      Vielen Dank. Sehr gute Ansätze.
      Werd ich morgen alles mal testen.

      GerBra What=hanshiasl@sftp.hidrive.strato.com:/users/hanshiasl
      Type=fuse.sshfs

      Bringt keine Veränderung.

      GerBra Würde es helfen, den Einhängepunkt außerhalb deines Homeverzeichnisses testweise zu verlegen?
      Z.B.
      Where=/HiDrive
      Dazu solltest du als root vor dem Mounten dieses Mountverzeichnis anlegen und deinem User übereignen:

      Bringt beim Mount folgende Fehlermeldung

      Failed to start home-hanshiasl-HiDrive.mount: Unit home-hanshiasl-HiDrive.mount has a bad unit file setting.
      See system logs and 'systemctl status home-hanshiasl-HiDrive.mount' for details.

      Da muss ich jetzt herausfinden, woran das liegt. Die Berechtigungen von /HiDrive passen und der Ordner gehört mir.

      GerBra Kannst du während des Vorgangs eine hohe/erhöhte CPU und/oder Netzlast beobachten?

      Nein. Gar nicht.

      Mach ich jetzt wirklich morgen weiter.

      So, weiter gehts.
      Der Mount nach /HiDrive bringt keine Verbesserungen.
      Auffällig ist, dass, je weiter man in den Verzeichnisbaum hineingeht, das laden der Ordner immer schneller zu werden scheint. Und wenn man Ordner für Ordner wieder zurückspringt, dann dauert es wieder länger.
      Dieses Verhalten deutet für mich darauf hin, dass von den Dateimanagern, egal ob Thunar oder PCManFM, immer wieder der gesamte Baum inclusive der Unterordner neu eingelesen wird. Meine Vermutung stützt sich auch darauf, weil während dieses Einlesens eine etwas erhöhte Netzwerkaktivität feststellbar ist.
      Aber wie kann ich das feststellen und abstellen? In den Einstellungen der Dateimanager finde ich nichts, wo man das rekursive Einlesen abstellen kann (soll es aber geben).
      Auch einen im Hintergrund laufenden Indexdienst finde ich nicht. Laut Google verwendet XFCE4 keinen. Und "locate" aktualisiert meines Wissens nur einmal pro Tag oder wenn es manuell angestoßen wird (updatedb).
      Es ist zum Haare raufen :-(
      Werd mal mit Wireshark den Netzwerktraffic aufzeichen. Vielleicht finde ich ja damit etwas heraus.

      • GerBra hat auf diesen Beitrag geantwortet.

        HansHiasl Es ist ein Unterschied, ob ich einen Ordner mit 500 Word-Dateien öffne, was sehr lange dauert (schon mal eine Minute),und wenn ich einen Datei-Ordner mit 3500 Fotos drin öffne, dann geht es innerhalb zwei bis drei Sekunden.

        Meine Idee dazu: Manche Dateimanager laden gerade bei Dokumenten erstmal von jedem die Metadaten. Ob das (oder Ähnliches) der Fall ist, solltest du anhand des Traffics beim Öffnen des Verzeichnisses im Filemanager abschätzen können.

        HansHiasl Der Mount nach /HiDrive bringt keine Verbesserungen.

        Wäre auch nur ein Test gewesen, wenn im $HOME irgendwas (eben z.B. Indexer) agieren würde.

        HansHiasl Und wenn man Ordner für Ordner wieder zurückspringt, dann dauert es wieder länger.
        Dieses Verhalten deutet für mich darauf hin, dass von den Dateimanagern, egal ob Thunar oder PCManFM, immer wieder der gesamte Baum inclusive der Unterordner neu eingelesen wird.

        Nun, ich kenne eigentlich keine Art von fuse-basierenden Dateisysten-/Zugriffs-Protokollen, die sonderlich "schnell" implementiert wären. Es geht halt weitgehende "am Kernel vorbei" im Userspace. Lokal oder im LAN merkt man es i.d.R. halt nicht.
        Gäbe es ggf. für dein Strato-Zugangs-Modul ein anderes mögliches Protokoll, was du zumindest mal ob des beobachteten gegentesten könntest? Soweit ich gelesen habe bietet Strato doch auch sftp, webdav und andere Protokolle an. SSH ist halt über den Transportweg verschlüsselt.

        Eine Idee hätte ich bzgl. sshfs noch: Schau doch mit mount oder findmnt mal nach, ob für sshfs bei dir die ssh-Kompression eingeschaltet ist. Ggf. lohnt es sich, diese mal testweise explizit abzustellen - obwohl daß das unterschiedliche Verhalten bei Art und Umfang der Ordner(inhalte) nicht erklären würde. Siehe hier:
        https://wiki.archlinux.org/title/SSHFS#Limited_transfer_speed_on_fast_network

        Zu den Dateimanagern: Ich kenne pcmanfm und thunar kaum, selbst nutze ich den Caja aus Mate wenn ich mal Mausschubsen will. Dort kann ich bei RechteMaus->Eigenschaften bei vielen Dateiarten z.B. EXIF-Infos, Dokumenten-Infos wie Author etc. und Dinge wie "erstellendes Programm" mir ansehen. Gleichzeitig wird bei Openoffice-Doks und PFDs únd anderen ein "Vorschaubild" basierend auf den Dokumenteninhalten erstellt.
        Das bedingt natürlich ein zumindest einmaliges "Analysieren" der Datei. Im weiteren Verlauf fällt das dann nicht ins Gewicht, da diese Thumbnails und der Dateisystem-Cache (bei mir NFS im LAN) zwischengespeichert sind. Evtl. ist das bei sshfs (gerade mit fuse) ja anders - und alles müßte immer wieder neu "untersucht" werden.
        Beim Caja-Dateimanager kann ich einstellen, wann diese Vorschaubilder verwendet werden sollen - nie, immer oder nur für lokale Dateien. Evtl. bieten deine Manager ja auch so eine Option, mit der sich ggf. mal "spielen" läßt.
        Dein Test mit Filezilla (kenne ich auch nicht) geht ggf. in diese Richtung - wenn Filezilla eben z.B. keine "Vorschaubilder" oder andere Infos verwenden würden.

        Ansonsten wüßte ich ad hoc auch nicht, wie so was am besten "zu debuggen" wäre.
        Statt wireshark wäre ggf. ein Analysieren mittels strace ein Ansatz - ob z.B. bei den "langsamen" Officedokumnenten-Ordnern andere Prozessaufrufe/Libcalls passieren als z.B. bei den "schnellen" Photoordnern... Viel Spaß dabei <g>
        Vielleicht lohnt sich die "Zeit" auch garnicht, die du da reininvestieren müßtest... Sag dir einfach: mit Modem oder ISDN wäre das alles noch grottenlahmer - manchmal muß man sich selbst betrügen <g>

        Hallo
        Beim letzten Satz von Dir ist schon was Wahres dran.
        Bei Thunar und PCManFM kann man Vorschaubilder komplett abschalten.
        Ist auch abgeschaltet. Trotzdem grottenlangsam.
        Ich hab vorhin mal mit Wireshark "experimentiert".
        Im Leerlauf entsteht da auf 5 Minuten eine .pcapng-Datei mit gerade mal 36 KB Größe.
        Wenn ich in Thunar im HiDrive nur drei Ordner nach unten gehe und wieder zurück, dann ist die .pcapng-Datei ganze 10,2 MB groß.
        Das bedeutet für mich, dass da massiv Daten runtergeladen werden.
        Dann hab ich´s auch im Terminal gemacht. Im Ordnerbaum einmal runter und dann wieder rauf. Jeweils mit einem ls -la. Das geht jedesmal blitzschnell. Die pcapng-Datei war da dann 3,5 MB groß.

        Des Weiteren hab ich die Verbindung auch mal mit WebDAV hergestellt. Auch das brachte keine Verbesserung.
        Für mich ist da eindeutig der Dateimanager der schuldige Schlingel.
        Aber wie kann ich denen das austreiben?
        Langsam bin ich am Resignieren.

        Edit: Hab heute noch den Caja-Dateimanager versucht. Da war die .pcapng 69 MB ! groß.
        Nur um Ordnerinhalte anzuzeigen.

        • GerBra hat auf diesen Beitrag geantwortet.

          Im Zusammenhang mit den Wireshark-Erkenntnissen:

          HansHiasl Für mich ist da eindeutig der Dateimanager der schuldige Schlingel.

          https://wiki.archlinux.org/title/List_of_applications/Utilities#Graphical

          Ich würde mir einen Filemanager genau für die Arbeit mit dem HiDrive aussuchen. Augenmerk würde ich legen:

          • Keinen der "bekannten" aus dieser Liste, die irgendwie auch zu einem Desktop gehören (also wie schon getestet Caja, Thunar, pcmanfm, usw.)
          • Die Homepages/Bilder von Kandidaten daraufhin untersuchen, daß eben keine der vermuteten Meta-Daten-Aktionen genutzt/angezeigt werden. Sondern simpel und einfach "grafisches Navigieren" im Verzeichnisbaum, Anlege/Kopier/Verschiebe-Aktionen.

          Im Windowmaker Windowmanager habe ich früher z.B. den rox Filemanager verwendet, fm sieht auch noch testenswert aus. Ebenso z.B. Worker und xfe.
          Viele gibt es halt nur über das AUR, aber wenn ein bißchen Kompilieren den Erfolg lohnt...

          Richtig "arbeitern" mit den Daten (oder normal arbeiten) kannst du dann ja mit dem Filemanager deines Desktops bzw. deiner Wahl

          Vielen Dank für Deine Anregungen. Die schau ich mir auf alle Fälle an.

          Hallo
          Ich habe jetzt gefunden, was ich gesucht habe :-)

          Double Commander
          Version: 1.1.22 gamma
          Revision: 662
          Commit: 6baafba86
          Build date: 2025/02/16
          Lazarus: 3.8.0.0
          FPC: 3.2.2
          Platform: x86_64-Linux-gtk2
          OS version: Debian trixie/sid

          Widgetset library: GTK 2.24.33

          Das Ding ist ultraschnell und kann alles. was ich will.

          Edit: Ein "Spaziergang durch das halbe HiDrive ergab eine .pcapng-Datei von Wireshark von gerade mal 450 KB !!