Ich schreibe derzeit im Büro ein Skript um unkompliziert eine kleine Arch Server VM in unserer KVM Umgebung via PXE automatisch aufzuziehen und muss sagen, es war jetzt einfacher ein Shellskript zu schreiben welches die Platte vorbereitet und LVM herrichtet, mit pacstrap base grub und openssh zu installieren und anschließend mit sed und arch-chroot die Konfiguration durchzuführen.
archinstall habe ich mit dem archiso von diesem Monat ausprobiert, unter der Haube nutzt das auch pacstrap und arch-chroot. Der Installer hat Potenzial, dieses ist aber einfach noch nicht da. Wenn man nicht das dortige Standardlayout für die Platten möchte (bzgl 200MB /boot und der Rest für /root, /home und swap), muss man dies zuvor händisch ebenfalls manuell erledigen oder via JSON ein Layout definieren und mitgeben. Wählt man bei den vorbereiteten Profilen minimal taucht dann plötzlich base-devel als Teil der installierten Paketmenge auf, das Profil server lässt einen SSH, HTTP und andere Server Dienste wählen, dumpt diese aber am Ende nicht mit in das JSON File und lädt diese auch nicht wenn man den Installer auf Basis dieser startet, es kommt nach einer Weile zu einem Abbruch wenn man dann die Installation startet. In dem Moment hat man dann etwas halbgares vor sich und muss Dateisysteme manuell bereinigen bevor man von vorn beginnt.
Für automatische Installationen kann man mit Python sein eigenes Template schreiben, sieht auch relativ unkompliziert aus und vereinfacht die Konfiguration nach der Installation, aber dann ist man von der Bibliothek abhängig und muss hoffen, dass das in zwei Jahren auch noch so läuft. Jetzt habe ich ein 30 Zeilen Shellskript bei welchem ich mir sicher bin, dass das auch in drei Jahren noch ohne Wartung läuft und muss bei Problemen nicht in die Dokumentation der Bibliothek schauen, eher welcher der sieben sed calls bzgl. Anpassung von Konfigurationsdateien nicht mehr passt, etwas das vermutlich weniger Zeit in Anspruch nimmt.
Fazit: Bei einer manuellen Installation sicherlich hilfreich, weicht man vom Pfad ab, muss man aber dennoch mit fdisk, mkfs etc. selbst Hand anlegen und nach der Installation auch prüfen ob man wirklich das bekommen hat, was der Name des gewählten Profils verspricht. Abseits der Macken ist es einfach zu bedienen und erleichtert einige Kleinigkeiten bzgl. Systemkonfiguration. Ein Alltagssystem würde ich aber damit noch nicht aufsetzen.