Auf der Seite [(https://wiki.archlinux.de/title/Kategorie:Arch_Linux_Installations_Spickzettel ]
sehe ich eine Reihe von Anleitungen. Ich will den für mich passenden Spickzettel auswählen. Dabei gilt es, den Ist-Stand meines PCs zu berücksichtigen:

UEFI Rechner mit 512 GB SSD Festplatte, Multiboot System. Mein wichtigstes System, d.h. das, in welchem meine Daten liegen, ist

  • Manjaro auf Partition /dev/nvme0n1p10
    Deshalb ist auch der GRUB-Bootloader von Manjaro derjenige, der nach dem Einschalten beim normalen (ungebremsten) Hochfahren das Auswahlmenü anbietet.

In dem Auswahlmenü gibt es nach Manjaro:

  • Ubuntu 21 auf Partition /dev/nvme0n1p6
  • Linux Mint 20/dev/nvme0n1p7
  • Windows 10 /dev/nvme0n1p2

Wenn ich den "normalen" Bootvorgang unterbreche, um mit F12 ein temporäres Bootgerät auszuwählen, dann sehe ich folgende Auswahl:

  • Manjaro (dann startet der normale GRUB siehe oben)
  • ubuntu (dann startet der GRUB, der bei der Installation von Ubuntu 21 erzeugt wurde)
  • USB HDD (dann startet das Arch Linux Live System von USB Stick)
  • Windows (dann startet der Windows Bootloader)

Wenn ich unter Manjaro Gparted aufrufe, dann sehe ich außerdem:

/dev/nvme0n1p1 -Name:EFI-System partition -Typ:fat32 -Einhängepunkt /boot/efi -Größe: 260 MB

Für Arch Linux habe ich vorgesehen:

  • als Root-Partition die /dev/nvme0n1p14 (ext4)
  • als Swap Partition die /dev/nvme0n1p12
  • als Home Partition die /dev/nvme0n1p8
  • keine boot Partition; die gibt es auch für meine übrigen Systeme nicht. Nachteil?, Vorteil?

Meine unabdingbare Anforderung ist die, dass der Spickzettel, den ich für die Installation von Arch Linux verwende, nicht dazu führt, dass ich plötzlich keines meiner Linux Systeme mehr starten kann!

Nach kurzer Durchsicht kommen für mich nur 2 Spickzettel in Frage:
UEFI-Rechner grub brs oder UEFI-Rechner systemd-boot brs.

Frage 1: Wie sieht systemd-boot aus? (Bisher kenne ich nur GRUB.) Welchen Vorteil bietet systemd-boot?

_Frage 2: Installation ohne Boot Partition müsste doch auch bei Arch Linux möglich sein? Wenn ich eine eigene Boot Partition errichte, welchen Vorteil hätte das? Oder sollte ich obige EFI-System Partition als Boot Partition angeben? Mit welchem Einhängepunkt? _

Ich habe die arch Linux Installation bis nach dem chroot durchgespielt, sehe auf /dev/nvme0n1p14 die übliche Ordnerstruktur eines Linux-Systems, wobei der Boot-Ordner noch leer ist, weil ich noch nicht gewagt habe, den Bootloader zu erzeugen.

Eine separate /boot-Partition braucht man eigentlich nur in zwei Fällen:

  • Das Wurzelverzeichnis hat ein Dateisystem, mit dem der Bootloader nicht umgehen kann. Grub kann praktisch mit allen Linux-Dateisystemen umgehen, systemd-boot ist da eingeschränkter => https://wiki.archlinux.org/title/Arch_boot_process#Boot_loader
  • Du hast das Wurzelverzeichnis verschlüsselt, willst aber /boot nicht verschlüsseln.

Das Verzeichnis /boot hat im Übrigen nichts mit dem Bootloader zu tun. In /boot liegen deine Kerneldateien, die von Arch Linux erzeugt werden. /boot kann ein Unterverzeichnis haben, das vom Bootloader benötigt wird (z.B. /boot/grub). Das Problem ist, dass viele Arch Linux Anleitungen die EFI-System-Partition (ESP) nach /boot einhängen, was technisch nicht nötig und in einigen Fällen sogar kontraproduktiv ist, da die /boot dann eine Doppelfunktion hat (Ort für die Kerneldateien und für den EFI-Bootloader). Wenn die ESP nach /boot eingehängt ist, dann liegen auch deine Kerneldateien auf einer FAT32-Partition herum. Ich kenne Manjaro nicht, aber falls die ESP bei Manjaro nach /boot eingehängt ist, und die Kerneldateien den gleichen Namen haben, dann überschreiben sie sich.

Da du bereits schon verschiedene Bootloader von anderen Linux-Systemen (Ubuntu, Mint, Manjaro) installiert hast, brauchst du für Arch Linux gar keinen Bootloader installieren. Wenn du in den anderen Systemen os-prober aktiviert hast, wird Arch Linux in aller Regel von ihnen auch gefunden (Manjaro verändert meines Wissens Grub, kann also sein, dass dort Extrawürste gemacht wurden).