Hallo,

heute wollte ich von einem alten Notebook ein paar Daten runter laden und musste feststellen es startet nicht mehr mit der Festplatte. Also habe ich ein USB-Stick mit Antergos Live-System eingesteckt und konnte das Notebook starten. Leider kann ich aber die Festplatte nicht ansprechen, sie wird mir als /sda angezeigt ohne irgendwelche Partitionen. Ich habe versucht sie zu mounten, ging natürlich nicht, es gab aber folgende Meldung: Falscher Dateisystentyp, ungültige Optionen, der superblock von /dev/sda ist beschädigt, fehlende Kodierungsseite oder ein anderer Fehler.

Leider habe ich von den Daten keine Backup oder sonstig Kopie mehr. Gibt es eine Möglichkeit an die Festplatte zu mounten und die Daten von der Platte zu holen? Ich habe etwas von ddrescure gelesen, die Festplatte zu kopieren aber ich habe keine weiter Festplatte.
Mit ddrescue erzeugts Du eine .img von der FP. 1 : 1! Diese Datei kannst Du im günstigsten Fall mit Testdisk öffnen. Evtl. mit Photorec. Wenn die defekte Platte 500 GB hat, brauchst Du irgendwo 500 GB freien Platz.
Für die Datenrettung einer 4 TB Platte habe ich kürzlich eine 12 TB gekauft, soviel Platz muß sein. Das Schreiben der .img hat ca. 14 h gedauert.
Hat gut funktioniert.
Ist den das Dateisystem bekannt? Bei EXT4 hab ich mit "ext4magic" gute Erfahrungen gemacht.

Aber wie apocalyptycus schon sagte, am besten erstmal ein Image ziehen. Da jeder Leseversuch die Festplatte weiter beschädigen kann.
Mit einem Image hat man unendliche Versuche.
Die Festplatte ist ca. 240Gb groß. Eine externe Festplatte mit Daten drauf habe ich auch noch, dort sind ca. 700GB noch frei, das würde ja normal passen. Muss die externe Festplatte denn leer sein wenn ich ein Image von der defekten Festplatte mache?
Fansurfer schriebMuss die externe Festplatte denn leer sein wenn ich ein Image von der defekten Festplatte mache?
Ein Image ist auch nur ein File, maximal in der Größe der Quell-Festplatte/Partition.

Edit:

Nein, sie muss nicht leer sein dafür. Es sei denn du duplizierst mit 'dd' von links nach rechts - das ist dann aber kein Image sondern ein Klon. Also Acht geben *was* genau du machst, nicht das du dir die Zielplatte überschreibst.
Nach dem ich mir ein USB-Stick fertig gemacht habe mit Archlinux Betriebssystem auf dem auch ddrescue und testdisk installiert ist, konnte ich das Notebook damit starten. Mit ddrescue habe ich dann ein ISO-Abbild der HDD, auf eine externe USB-Platte angelegt. Im nächsten Schritt wurde die ISO mit testdisk Analysiert, mit dem Ergebnis das keine Partitionen gefunden wurden. Die Analyse habe ich aber nicht mit dem Notebook ausgeführt sondern mit meinem PC.

Gibt es noch irgendwelche Möglichkeiten?
k.osmo schriebcgsecurity.org/wiki/Hinweise_und_Tipps#Fehler_in_der_Partitionstabelle_mit_TestDisk_erkennen_und_reparieren
Schon alles probiert, also Quick bzw. Deeper Search ausgeführt? Mehr Infos als den Verweis auf das testdisk-Wiki habe ich nicht.

edit: ddrescue ist zweimal durchgelaufen? Disk_cloning#Using_ddrescue
So ich habe die Festplatte noch zwei mal nach dem Disk_cloning#Using_ddrescue geklont. Es gab dabei keine BAD Sektoren und die beiden Dateien haben die gleiche Grösse. Dann habe ich folgendes noch durch geführt:
sudo fsck -f /dev/sda
fsck von util.linux 2.36
e2fsck 1.45.6 (20-Mar-2020)
ext2fs_open2 Ungültige magische Zahl im Superblock
fsck.ext2: Superblock ungültig, Dateiensicherungs-Blöcke werden gesucht ...
fsck.ext2:  Ungültige magische Zahl im Superblock beim Versuche, /dev/sda zu öffnen

Der Superblock ist unlesbar bzw. beschreibt kein gültiges ext2/ext3/ext4-
Dateisystem. Wenn Gerät gültig ist und ein ext2/ext3/ext4-
Dateisystem (kein swap oder ufs usw.) enthält, dann ist der Superblock
beschädigt, und Sie können versuchen, e2fsck mit einem andern Superblock 
zu starten:
    e2fsck -b 8193 <Geräte>
oder
      e2fsck -b 32768 <Geräte>
Soweit ich noch weiß, befindet sich 4 Partitionen drauf:
1. MBR ca. 500MB (FAT formatiert)
2. Linux Mint mit ca. 70GB
3. eine Home Partition
4. SWAP mit ca. 6 GB
Auf die Home-Partiton liegen meine Daten, an die ich ran möchte. Einen Versuche um den Superblock wiederherzustellen habe ich noch nicht unternommen.

Mit Testdisk wurde, weder mit Quick noch mit Deeper Search in den Klondateien eine Partition gefunden.
Fansurfer schrieb... e2fsck -b 8193 <Geräte> oder e2fsck -b 32768 <Geräte>...
Da der superblock ganz am Anfang kaputt ist, dann mach das doch mal.
Da du alles gesichert hast so weit es geht, kannst du das immer noch zurckspielen.
Wenn du /dev/sda3 suchst kann das mit fsck /dev/sda einfach nicht klappen. Du musst zuerst die Partition wieder finden...
Wenn die (ehemaligen) Partitionsdaten nicht mehr bekannt oder via testdisk wieder herstellbar sind, dann fällt der Weg über die fsck-* Tools der jeweiligen Dateiysteme weg. Da diese ja auf Partitionsebene arbeiten.

Was dann noch im "Heimwerker-Baukasten" übrig bleibt ist das zweite Tool aus dem testdisk-Paket, nämlich photorec. Dieses Tool wird auf die gesamte Platte/Image losgelassen, interessiert sich nicht für "Partitionen", und kann für verschiedene Dateisysteme Daten wieder herstellen. Diese Daten/Dateien haben zwar meist keinen (originalen) Dateinamen mehr, sind oftmals unvollständig - ich habe aber damit gute Erfahrungen gemacht. Es dauert... Und es ist viel Handarbeit beim Durchsehen der wiederhergestellten Daten notwendig. photorec "findet" übrigens nicht nur "Photos" wieder, wie der Programmname evtl. nahelegt.

Ansonsten ein paar Anmerkungen:
a) Ich sichere die Partitionstabellen von allen Systemen eigentlich immer nach der Installation bzw. habe diese im Backup drin. Sehr sicher ist: ausdrucken, wegheften.
b) Das bewährte Herangehen an Datenrettung_at_home ist: Mit ddrescue ein Image der (evtl. beschädigten) Festplatte zu ziehen, um danach die (evtl. beschädigte) Festplatte/Controller/Hardware nicht mehr anfassen zu müssen. Vom erstellten Image sofort eine zweite Kopie anfertigen - damit man einen Originalklon noch unverändert hat wenn Datenrettungstools das Work-Image "verändern" (fsck-* z.B.) und dabei nicht erfolgreich sind. Immer mit dem/den Images arbeiten.
c) Das testdisk gar keine Partitionstabelle(n) mehr findet ist IMHO selten, meiner Erfahrung nach tauchen in den Vorschlägen oftmals eher auch ältere (also nicht mehr gültige) Tabellen auf.
testdisk kann eigentlich gut mit den Image-Dateien umgehen, in deinem Fall würde ich ggf. nochmal einen Versuch mittels per losetup eingehängtem Image versuchen. Siehe:
https://wiki.archlinux.org/index.php/File_recovery
Dort dann Punkt 6 bzw. 6.1
testdisk dann nochmals auf /dev/loopX loslassen, es bietet sich an eine Logdatei schreiben zu lassen.
d) Stimmen die Größe der Original-Festplatte und des per dd/ddrescue gezogenen Images überein bzw. nahezu überein? Wenn die HD 250GB große ist, das Image aber - aus welchen Gründen auch immer - nur 20GB ausweist, dann ist das Arbeiten mit den Image(s) sinnlos. Wenn die Original-HD noch "intakt" ist bzw. dem Originalsystem noch "vertraut" werden kann, dann kann man auch per Checksumme (sha256sum /dev/sdX versus sha256sum sdX_file.img) die Prüfsummen vergleichen. Das Erstellen auf einer /dev/sdX kann allerdings eine laaaange Zeit dauern. Im Idealfall stimmen beide Prüfsummen überein. Der zweite Gradmesser ist wie gesagt die Größe von HD und Image, diese sollten nahezu identisch sein.
4 Tage später
Sowie es aussieht ist auf der Festplatte nichts mehr darauf. Ich habe es nochmals probiert und alle Vorschläge ausprobiert, aber nichts geht. Heute noch mal GHex die Image angeschaut, da sind nur 00 drin. Was ich noch nicht probiert habe ist die Festplatte neu zu Partitionieren. Aber da erhoffe ich mir auch nicht, dass man dann an die Daten kommt.
Wenn auf der Platte/Image wirklich nur 0-Bytes sind, dann wurde diese zu 99% mal irgendwann explizit mit Nullen überschrieben, sowas kommt nicht durch einen Hardwarefehler(was ja offensichtlich nicht vorliegt) noch durch einen Dateisystemschaden(und/oder Verlust von Partitionen).

Abseits vom Blättern mittels Hexeditor ist für solch Unterfangen auch das Tool strings nützlich, als root z.B.:
strings /dev/sda
findet "Daten" die zumindest entfernt nach "Text" aussehen. Bei einer "normalen", unverschlüsselten HD sollten dort Dateinamen, Funktionsnamen, Textstellen usw. auftauchen.

Wenn die Platte wirklich ausgenullt ist und/oder photorec nichts zum wiederherstellen findet, dann nutzt ein nachträgliches Neupartitionieren auch nichts. Selbst das Partitionieren mit den "richtigen" Partitionsdaten wäre dann sinnlos.
Sowas wie leere Schubladen in einem neu angemalten Schrank, da finden sich dann magischerweise auch die verlorenen Socken nicht mehr drin...