Hallo,
bin noch (nahezu) ganz neuer in Linux.
Will Windows vergessen und komplett mit Linux weiter leben:
Webseite-Entwicklung + normale Sachen (Internet, Music, Büro), keine Spiele brauche.
Erste Erfahrung mit Mint gehabt, insgesamt nicht schlecht.
Danach über Manjaro und Arch gelesen und denke die sind wahrscheinlich besser für mich.
Aber natürlich viel unklar noch.
Jetzt eine Frage.
Angenommen man hat Manjaro installiert.
Danach werden alle Programme, die man nicht braucht, deinstalliert.
Das bedeutet, dass man jetzt Arch bekommen hat?
Oder verstehe ich was falsch?
Danke.
Vlad89 schrieb Danach über Manjaro und Arch gelesen und denke die sind wahrscheinlich besser für mich.
Warum glaubst du das? Die Zielgruppen von Arch und Manjaro sind ziemlich unterschiedlich. Warum ist Mint deiner Meinung nach weniger geeignet, wenn es doch "nicht schlecht" ist?
Vlad89 schrieb Danach werden alle Programme, die man nicht braucht, deinstalliert.
Grob gesagt: Bei Arch würdest du diese Programme gar nicht erst installieren (gesetzt, du tust dies nicht versehentlich, was einem Anfänger durchaus passieren kann) .

Wir kennen hier im Forum Manjaro nicht aus eigener Anschauung, aber über die schon genannten Argumente hinaus sind die Pakete von Manjaro andere als die von Arch, auch wenn deas Paketformat das gleiche ist. Also nein, Deinstallation von Manjaro-Paketen führt nicht dazu, dass Manjaro zu Arch wird.
Manjaro <> Arch

Vermutlich interessiert dich Manjaro wegen des 'einfacheren' Installationsvorganges. Es gibt andere Wege, bequem zu einem System zu bekommen, das Arch Linux (oder zumindest dicht dran) ist. Auch wenn ich damit "Jehova" sage, nenne ich einen Namen: Endeavour OS. Damit kannst du wenigstens etwas spielen um herauszufinden, ob dir ein System à la Arch liegt.
Wenn du allerdings Hilfe bei Fragen möchtest, so solltest du dann im entsprechenden Forum posten.
Abgesehen davon ist eine normale Installation von Arch Linux auch kein Hexenwerk und mal lernt außerdem etwas dabei. Und man bekommt ein kompaktes System. Ich empfehle dir, es wenigstens mal zu probieren.

VLG
Stephan
Henrikx schriebIch kann den Zen Installer empfehlen ...Installiert dir ein reines Arch....
Mach das NICHT.
Um eine Arch-Linux Installation recht einfach durchführen zu können, mußt du erst mal wissen, wie du booten willst. Per UEFI oder Bios-Legacy.
Entsprechend wird partitioniert und einen Bootmanager auswählen oder efistub oder systemdboot...
Dann kannst du mit lspci herausbekommen was für Hardware verbaut ist um zu wissen was für eine Grafikkarte oder Chip da verbaut ist.
Welche grafische Oberfläche bevorzugst du? Windowmanager oder Desktops?
Ist wirklich kein Hexenwerk.
Falls was schief geht, hier fragen.
Gruß aus DN
Greg

Hier noch eine Kurzanleitung:
arch uefi installation:
Abkürzungen:
p_arch Rootpartition für Arch-Linux

booten mit dem Isoimage
loadkezs de
loadkezs de-latin1
Bootmethode verifizieren:
# ls /sys/firmware/efi/efivars

Auf aktuelle Zeit setzen:
# timedatectl set-ntp true
Status prüfen: timesync-status
hwclock -w

lsblk -f
gdisk /dev/sda
Neue Partitionstabelle erzeugen mit
o
neue Partition für efi und boot (EFIBOOT) 256M (es wird mindestens 135MB für arch benötigt mit LTS + Normal Kernel.
n
Typ ef00
neue Partition für root
n
Typ 8300
neue Partition für swap
n
Typ 8200
w

Formatieren:
mkfs.fat -F32 -n EFIBOOT /dev/sda1
mkfs.ext4 -L p_arch /dev/sda2
mkswap -L p_swap /dev/sda3

Mounten:
Rootpartition zuerst!!!
mount -L p_arch /mnt
mkdir -p /mnt/boot
mount -L EFIBOOT /mnt/boot
swapon -L p_swap

Grundinstallation:
nano /etc/pacman.d/mirrorlist
pacstrap /mnt base linux linux-firmware intel-ucode nano man-pages man-db mlocate netctl dhcpcd usbutils e2fsprogs less lshw mc gptfdisk efibootmgr dmidecode pacman-contrib
(Mit ein paar Werkzeugen die ich mit installiert habe).
genfstab -pL /mnt >> /mnt/etc/fstab

arch-chroot /mnt
echo rechnername > /etc/hostname
nano /etc/hosts
#<ip-address> <hostname.domain.org> <hostname>
127.0.0.1	localhost
::1		localhost
127.0.1.1	rechnernamer.localdomain rechnername

echo LANG=de_DE.UTF-8 > /etc/locale.conf
echo LC_COLLATE=de_DE.UTF-8 >> /etc/locale.conf
echo KEYMAP=de-latin1 > /etc/vconsole.conf
ln -sf /usr/share/zoneinfo/Europe/Berlin /etc/localtime

nano /etc/locale.gen
en_US.UTF-8 UTF-8  
de_DE.UTF-8 UTF-8  
locale-gen

passwd

mkinitcpio -p linux

systemd Loader installieren:
bootctl install

Datei anlegen:
nano /boot/loader/loader.conf Hinweis: diese Datei wird nur benutzt zum Laden des default Linux.

timeout3
default uefi_arch.conf

Datei anlegen:
nano /boot/loader/entries/uefi_arch.conf

title Arch Linux
linux /vmlinuz-linux
initrd /initramfs-linux.img
options root=LABEL=p_arch rw

Für fallback anlegen:
/boot/loader/entries/uefi_arch_fallback.conf

title Arch Linux fallback
linux /vmlinuz-linux
initrd /initramfs-linux-fallback.img
options root=LABEL=p_arch rw

efi booteinträge kontollieren:
efibootmgr -v


exit
umount -R /mnt
poweroff
usb stick bzw CD entfernen.
Neu starten
login: root
Passwort: Geheim
Netzwerk wieder aktivieren:
ip link
 ...
 2: eth0: <BROADCAST,MULTICAST,UP,LOWER_UP> mtu 1500 qdisc fq_codel state UP mode DEFAULT group default qlen 1000
    link/ether 12:34:56:78:90:10 brd ff:ff:ff:ff:ff:ff
(Netzwerkkarte heißt bei mir eth0)
dhcpcd eth0

useradd -m -g users -s /bin/bash duda
passwd duda

pacman -S acpid dbus ntp avahi cups
(Desktop Installation hier im Beispiel XFCE4 und Login Manager light-dm und Network-manager:)
pacman -S xorg xorg-server xorg-xinit ttf-dejavu xfce4 xfce4-goodies lightdm lightdm-gtk-greeter networkmanager network-manager-applet
systemctl enable lightdm
systemctl enable NetworkManager
(Grafiktreiber hier im Beispiel Intel):
pacman -S xf86-video-intel

X:
(Deutsche Tastatur:)
Folgende Datei anlegen und editieren nano /etc/X11/xorg.conf.d/xorg.conf.d/50-de.conf

Section "InputClass"
        Identifier "system-keyboard"
        MatchIsKeyboard "on"
        Option "XkbLayout" "de"
#        Option "XkbVariant" "nodeadkeys"
EndSection
reboot
Anmelden als user duda.
Falls etwas an der Anleitung nicht stimmt, bitte melden. Ich trage das dann hier nach.
Weitere Kapitel die interessant sein könnten:
wiki pacman.
wiki alsa.
wiki Grafikkarten speziell für deine Grafikkarte.
wiki AUR.
Im wiki einfach alles mal durchstöbern was für dich interessant sein könnte.

19.10.2020 17:00
update: light-dm geändert in lightdm; systemctl enable lightdm hinzugefügt.
stefanhusmann schrieb Wir kennen hier im Forum Manjaro nicht aus eigener Anschauung, aber über die schon genannten Argumente hinaus sind die Pakete von Manjaro andere als die von Arch, auch wenn deas Paketformat das gleiche ist.
die meisten pakete sind die gleichen, lediglich "etwas abgehangen". manjaro macht das selbe mir arch, wie ubuntu mit debian, sie nehmen die fertigen pakete, packen sie in ein eigene repositorien und hoffen drauf, daß sich für die meisten probleme bei papa arch eine lösung findet^^
@Greg

Da hast du natürlich Recht.
Und trotzdem installiert es dir ein reines Arch.
Henrikx schrieb@Greg

Da hast du natürlich Recht.
Und trotzdem installiert es dir ein reines Arch.
Ich wollt dir nicht auf die Füße treten. Zugegeben, ich kenne den zen-Installer nicht.
Gruß aus DN
Greg
brikler schrieb
stefanhusmann schrieb Wir kennen hier im Forum Manjaro nicht aus eigener Anschauung, aber über die schon genannten Argumente hinaus sind die Pakete von Manjaro andere als die von Arch, auch wenn das Paketformat das gleiche ist.
die meisten pakete sind die gleichen, lediglich "etwas abgehangen". manjaro macht das selbe mir arch, wie ubuntu mit debian, sie nehmen die fertigen pakete, packen sie in ein eigene repositorien und hoffen drauf, daß sich für die meisten probleme bei papa arch eine lösung findet^^
"Die meisten" sind nicht "alle", und auch alte Pakete sind andere Pakete. Es kommt grob gesagt immer darauf an, was bei einem "pacman -Suy" installiert wird. Das Mixen von aktuellen mit nicht mehr aktuellen Paketen führt zu einem partiellen Update und potentiell zu einem inkonsistenten System, weshalb wir es nicht unterstützen.
stefanhusmann schriebEs kommt grob gesagt immer darauf an, was bei einem "pacman -Suy" installiert wird. Das Mixen von aktuellen mit nicht mehr aktuellen Paketen führt zu einem partiellen Update und potentiell zu einem inkonsistenten System, weshalb wir es nicht unterstützen.
manjaro gibts jetzt schon eine ganze zeitlang und wie es scheint, bekommen sie es hin, sonst gäbs hier mehr irrläufer, die arch für manjaro halten.
Henrikx schriebIch kann den Zen Installer empfehlen ...
Installiert dir ein reines Arch.
Nein. Darum geht es hier ja gerade.
Moin,

ich verstehe das immer nicht: wenn ich ein Arch will, installiere ich Arch und wenn ich Manjaro will, installiere ich Manjaro, oder?

Ich verstehe die Leute nicht, die auf Teufel-komm-raus ein Archlinux wollen und dafür Manjaro, Endeavour OS oder sonst was installieren oder sonstwas für einen Installer nutzen. Man kauft sich doch auch keinen Audi, wenn man Mercedes fahren will, um den dann beim Porsche-Tuner zum VW umbauen zu lassen, weil es für den ja die billigeren Ersatzteile gibt, oder?

Jetzt mal ehrlich: soo kompliziert ist die Installation doch nicht, wenn man sich strikt an die Anleitung hält (das sollte man schon können, stimmt). Selbst wenn das ein bisschen länger dauert und vielleicht nicht so bequem ist, man mehrere Befehle eingeben(! nicht klicken) muss - wie oft macht man das? Ich habe das einmal (stimmt nicht! hab am Tag danach festgestellt, dass ich doch gerne verschlüsselte Platte will - also nochmal) gemacht und dann nie wieder. Der Lappy läuft nach 6 Jahren immer noch - und ist tagesaktuell!

Nichts dagegen, wenn sich jemand für den "bequemen" Weg entscheidet. Dann sollte er aber auch mit seinem Manjaro (oder was auch immer) leben: d.h. deren Wiki, Forum und Paket-Repos nutzen. Wenn man Pakete und Installation mischt, bekommt man ein Mischsystem - logisch, oder? Dann muss man auch mit dem Mischsystem leben - das ist aber weit aus schwerer, weil helfen will, kann und mag auch keiner.

Deshalb würde ich an deiner Stelle Vlad89 erstmal genau überlegen, was du willst - und dann genau das installieren; gerade als Anfänger. Wenn du ein Arch installierst (im Sinne, wie oben beschrieben) wirst du hier bestimmt Hilfe finden.


BTW: ich habe mich auch deshalb mal für Arch entschieden, weil es eine gute Doku, ein tolles Wiki, ein gutes deutsches zusätzlich zum guten englichsprachigen Forum gibt.

Ciao,
Photor
Erstens VIELE Dank, es ist wirklich angenehm so Hilfe so bekommen.
Also, versuche zu erklären.....
Photor schriebMoin,
ich verstehe das immer nicht: wenn ich ein Arch will, installiere ich Arch und wenn ich Manjaro will, installiere ich Manjaro, oder?
Ciao,
Photor
Diese Frage war weil ich verstehen will - was ist Arch und Manjaro, wo ist Unteschied, was ist Allgemeines.
Rolling-Release-Modell scheint mir besser, deswegen eher Manjaro als Mint.
Plus XFCE hat mir besser gefallen.
Aber zu viel Software, komische Programme die ich nicht brauche, denke mindestens 60-70%.
Mit BIOS, Partitionierung ... habe ich schon einige Erfahrung und selbst "alles" machen
ist für mich einfach interessant.
Andererseits habe wenig Zeit, deswegen gedacht:
Manjaro, Erfahrung "kriegen", mein Hobby weitermachen (PHP, MySQL...)
und etwas später vielleicht Arch.
Das werde ich noch überlegen.
P.S. Verstehe ich richtig - wenn man Arch installiert hat, danach
kann man MATE oder XFCE.... auch installieren ?
DANKE noch mal.
Arch gibt nichts vor, also ja, man kann auch Mate oder xfce installieren.
brikler schrieb manjaro macht das selbe mir arch, wie ubuntu mit debian, sie nehmen die fertigen pakete, packen sie in ein eigene repositorien und hoffen drauf, daß sich für die meisten probleme bei papa arch eine lösung findet^^
Wenn man Ahnung von dem hätte, über das man schreibt, dann würde es vielleicht auch hilfreich sein für denjenigen, für den man es schreibt. Aber so ist das Geschriebene schlichtweg Stuss.

Ubuntu ist nicht einfach ein geklontes Debian, sondern eine eigenständige Distribution mit eigenen Paketquellen. Die Paketquellen von Ubuntu basieren auf dem unstable Zweig von Debian, also einem Zweig, den ein normaler Debian Nutzer gar nicht nutzt.
Es werden auch nur diejenigen Pakete "fertig" übernommen, die in Ubuntu nicht verändert wurden. Bei allen anderen Paketen wird kein Sync gemacht, sondern ein Merge. Beim Merge versucht man allerdings, möglichst nahe an der Debianversion zu bleiben.

Es ist übrigens auch nicht so, dass man bei Ubuntu einfach wartet, bis Probleme in Debian geflickt werden. Im Gegenteil, viele Verbesserungen in den Upstreamprojekten stammen sozusagen von Ubuntu, einfach weil Ubuntu eine grosse Nutzerbasis hat. Und wenn es schon im Upstreamprojekt geflickt ist, profitieren auch Debian, Arch Linux, Manjaro, ... direkt davon.

Ausserdem gibt es viele bei Ubuntu, die auch Debian Maintainer oder gar Debian Developer sind. Die erstellen viele Pakete in Debian, die dann später in die Paketquellen von Ubuntu gesynct oder gemerged werden.
Ich bin vor einigen Jahren von (U)buntu zu Arch(Manjaro) gewechselt weil mir so einige Sachen nicht gefallen habe, ua wie kein RR. Ein reines Debian war nie ein Thema. Und mit Manjaro hatte ich das richtige gefunden um mich mit Arch vertraut zu machen, einfach zu installieren usw. Ich habe nun Arch-XFCE mit dem ZEN-Installer installiert und werde wohl in kürze Komplett zu Arch wechseln. was bedeutet ich werde neben XFCE auch noch meine alte Liebe Arch-KDE installieren. Warum ich de Zen-Installer genommen habe ist ganz Einfach er ist viel einfacher.
Vlad89 schrieb...Andererseits habe wenig Zeit...
Basisinstallation + XFCE4 wie oben beschrieben für ungeübte 30 Minuten. Ist das zu viel?
Ein bequemer Installer benötigt vielleicht nur 15 min. aber dafür mußt du denn den Kram händisch rausschmeissen den du nicht brauchst. Da kommst du auf größere Zeiten.
Vlad89 schriebAndererseits habe wenig Zeit
Dann nimm sie dir.
Das "wenig Zeit" Argument, um den steilen Lernprozess beim Einstieg in Arch Linux zu vermeiden ist in Ordnung, wenn du dich damit zufrieden gibst, dann eben nicht Arch Linux, sondern ein etwaiges Derivat installiert zu haben und dessen Supportkanäle verwendest.
Als ich vor drei Jahren angefangen habe Klavierunterricht zu nehmen, wusste ich, dass dies mit viel Übung und Zeitaufwand verbunden sein wird. Ich hätte auch sagen können, dass ich dafür keine Zeit habe und mir ein Autotune-Programm installieren können um damit Musik zu machen.
Allerdings wäre es dann anmaßend gewesen, mich einen Pianisten zu nennen.