Hallo zusammen,
ich bin Neuling im Umgang mit Arch, habe aber bereit 5 Jahre Linux-Erfahrung. Allen voran möchte ich betonen, dass ich großen Willen zur Selbsthilfe besitze, weswegen ich auch anderthalb Wochen selbstständig versucht habe nachfolgendes Problem zu lösen. Außerdem bin ich bemüht konkrete Fragen unter Bereitstellung nützlicher Informationen zu stellen.

Mein Vorhaben: Arch Linux als Produktivsystem für den täglichen Gebrauch in einer Dualboot-Konfiguration mit Windows 10 auf einem Laptop installieren. Da der Laptop ein tragbares Gerät ist, soll auch eine Verbindung mit dem Internet via WLAN möglich sein.
Im weiteren würde ich mir gerne die Vorteile von btrfs in Verbindung mit snapshots zu nutze machen, aber eins nach dem anderen. Produktivsystem heißt für mich, dass ich später auch eine Desktopumgebung mit Dateimanager, Editor, Browser, etc. benötigen werde.

Problem: Nachdem Windows bereits installiert ist und alle nötigen Partitionen (d.h. btrfs-Partition, swap) angelegt sind, habe ich Arch weitestgehend nach Anleitung installiert. Dabei bin ich jedoch wie an dieser Stelle bereits ausführlich beschrieben von der Installationsanleitung abgewichen. Nachdem ich das Grundsystem ohne live-usb-Stick booten kann, wie unter Punkt 2.10 der Anleitung beschrieben, bin ich sehr sicher, dass ich ein Grundsystem (d.h. mit einen Kernel) installiert habe, denn andernfalls könnte ich schlicht nicht booten.
Jedoch ist es mir nicht möglich, mich nach dem reboot erfolgreich mit einem WLAN-Netzwerk zu verbinden, wie dies im nächsten Schritt der Anleitung (Schritt 2.11) beschrieben ist.

Leider stoße ich bei meinen Recherchen auf keine hilfreichen Denkanstöße und auch in meinem ursprünglichen Thread konnte man mir nicht helfen.
Eigentlich dachte ich, dass ich in dem ursprünglichen Thread bereits alle zur Lösung des Problems nützlichen Informationen bereitgestellt habe und kann mir im Augenblick nicht erklären, welche weiteren Information ich zur Verfügung stellen sollte. Gerne kann ich weiter Informationen posten, falls mir jemand (bitte nicht schard 😃) mitteilt, welche Informationen noch fehlen.

Ich möchte das wirklich gerne hinbekommen und bin daher an aufrichtiger Hilfe interessiert, nicht an Kindergarten-Streitereien.
Guten Morgen,

wpa_supplicant hast du auch installiert?

Was verstehst du unter "nicht erfolgreich mit einem WLAN-Netzwerk verbinden"? Bekommst du Fehlermeldung beim verbinden?

Ggf kannst du dir auch mit dem Kommandozeilentool "wifi-menu" behelfen.

Ich gehe Mal davon aus dass du Linux mit einer Desktopoberfläche betreiben möchtest. Je nach DE ist oft auch ein NetworkManager bei der Installation der DE dabei. Das ist für einen Anfänger auf jeden Fall dann schon leichter zu confen als die Varianten in der Kommandozeile.

Also einfach wifi-menu starten, zum Netzwerk verbinden. Deine DE installieren und dann den Rest über den NetworkManager machen.
GuMo,
J4son schriebwpa_supplicant hast du auch installiert?
genau, an der Stelle wo man mit pacstrap das Grundsystem installiert, habe ich (gemäß der Anleitung) folgende Pakete installiert; base base-devel linux intel-ucode bash-completion nano wpa_supplicant netctl dialog linux-firmware dhcpcd btrfs-progs und bei meinem letzten Versuch auch noch wireless_tools.
linux-firmware brauche ich, damit nach der Installation und dem reboot meine WLAN-Karte erkannt wird, dhcpcd weil ich später auch teilweise kabelgebundenes LAN nutzen möchte, btrfs-progs weil ich dieses Dateisystem nutze. Falls ich hierbei noch etwas vergessen habe, um das System später mit einer Desktopoberfläche zu betreiben, bin ich für Hinweise dankbar.
J4son schriebWas verstehst du unter "nicht erfolgreich mit einem WLAN-Netzwerk verbinden"? Bekommst du Fehlermeldung beim verbinden?
D.h. das ich nach dem reboot, wenn ich das erste mal das frisch installierte System starte, mich als root anmelde und "wifi-menu" eingebe, zwar nach Netzwerken gesucht wird und die textbasierte Oberfläche mit einer Liste der verfügbaren Drahtlosnetzwerken angezeigt wird, wenn ich jedoch eines auswähle, bricht der Vorgang ab, ich werde schon nicht mehr aufgefordert ein pw einzugeben und stattdessen wird folgendes angezeigt.
You are in emergency mode. After loging in, type "journalctl -xb" to view
system logs, "systemctl reboot" to reboot, "systemctl default" or "exit"
to boot in default mode.
Administrationspasswort für Wartungszwecke eingeben
(oder drücken Sie Strg+D, um fortzufahren):
In dem bereit erwähnten Thread sorgte dieses Verhalten für Irritation und ich erhielt den Hinweis, dass es an einem fehlerhaft konfigurierten Bootloader liegen könnte, daher habe ich dann auch nochmal meine Schritte zur Installation des Bootloaders beschrieben, in der Hoffnung, dass dort für jemanden der Fehler zu erkennen ist. Leider habe ich dazu keine zielgerichtete Antwort erhalten.

J4son schriebAlso einfach wifi-menu starten, zum Netzwerk verbinden. Deine DE installieren und dann den Rest über den NetworkManager machen.
wifi-menu geht ja leider nicht mehr nach dem reboot. Empfiehlst du die DE schon vor dem Neustart zu installieren?

Sollte das funktionieren, ist das natürlich besser als nichts, aber ich wüsste schon gerne, wo der Fehler liegt bei meinem Vorgehen wie beschrieben.
Daher bin ich für zielgerichteten Input weiterhin sehr dankbar!
Poste mal bitte die Ausgaben von:
uname -a
und
dmesg
uname -a:
5.3.7-arch1-1-ARCH #1 SMP PREEMPT Fri Oct 18 00:17:03 UTC 2019 x86_64 GNU/Linux
Die Ausgabe von dmesg ist ziemlich umfangreich (1017 Zeilen), daher habe ich es mal in pastebin kopiert, um die Übersichtlichkeit im Forum zu wahren.
Anmerkung zu WLAN

Dieses Problem kenne ich zur Genüge, vor allem bei meinen Gentoo-Installationen.

Wenn ich erst einmal auf dem Desktop gelandet bin, habe ich mit WLAN kein Problem mehr.

Aber auf tty1 war nichts mit WLAN.

Ich habe noch ein Smartphone (Vorgänger-Version meines jetzigen), mit dem ich insofern gute Erfahrungen mache,
weil ich es leicht mit WLAN verknüpfen kann, dann in den EInstellungen Mobile Hotspot und Tethering USB-Tethering.

Sobald ich das Smartphone mit dem Notebook verbunden habe, klicke ich USB-Tethering an, da erscheint ein grüner Haken.

Wenn ich nun auf der Konsole mal eingebe:
ping -c3 www.google.com
erscheinen 3 Zeilen, die mir zeigen, daß WLAN funktioniert.

Das nutze ich so lange, bis ich zum erstenmal auf den Desktop gelangen kann,
da löse ich die Verbindung zum Smartphone.
Und WLAN ist dann möglich auf die verschiedenen im WIKI beschriebenen Wegen.

Viel Erfolg!

Gruß
Manfred
You are in emergency mode. After loging in, type "journalctl -xb" to view
system logs,
Was steht denn im Log, nachdem du im emergency mode gelandet bist?
# systemctl status
# journalctl -xb
# journalctl -xe

# systemctl
# journalctl -xeu <das ding, das vorher failed anzeigte>
Okay, also tatsächlich scheint etwas beim Einhängen von /boot nicht zu klappen, nur warum verstehe ich noch nicht...

hier mal die Ausgabe von systemctl status
● 20N80029GE
    State: maintenance
     Jobs: 0 queued
   Failed: 1 units
    Since: Wed 2019-10-23 18:32:17 CEST; 3min 6s ago
   CGroup: /
           ├─init.scope
           │ └─1 /sbin/init
           └─system.slice
             ├─systemd-udevd.service
             │ └─340 /usr/lib/systemd/systemd-udevd
             ├─systemd-journald.service
             │ └─329 /usr/lib/systemd/systemd-journald
             └─emergency.service
               ├─610 /usr/lib/systemd/systemd-sulogin-shell emergency
               ├─611 bash
               └─614 systemctl status
Die Ausgabe von journalctl -xb und
die Ausgabe von journalctl -xe wieder via pastbin.

Zur Sicherheit auch noch die Ausgabe von systemctl
Was darin faild anzeigt, ist einzig der Punkt "boot.mount".

Dementsprechend habe ich "journalctl -xeu boot.mount" eingegeben und wieder saftige 1091 Zeilen ausgegeben bekommen.

...

Wie gesagt, ich bin Neuling, bitte habt das immer im Hinterkopf, aber ich fasse mal zusammen, was ich gerade vermute. Ihr könnt mir gerne sagen, ob ihr meine Einschätzung teilt oder ob ich irgendwo falsch liege:

Ganz offensichtlich gibt es ein Problem mit /boot. Komisch ist, dass ich trotzdem in Arch rein-booten kann, auch wenn es nur der emergency mode ist.
Mich würde zwar schon interessieren, was genau bei meiner Installation schiefgelaufen ist, allerdings erscheint es mir nicht zielführend mehr als 3000 Zeilen zu lesen, ohne dass ich überhaupt eine Ahnung habe, wonach genau ich ausschau halte.
Auf dem System sind soweit keinerlei wichtige Daten und ich vermute fast, es wäre leichter das System neu aufzusetzten, als das bestehende zu fixen. Jedoch sollte dann natürlich alles richtig gemacht werden bzw. die bisherigen Fehler vermieden werden, wozu ich aber wissen müsste, wie es "richtig" geht.

Zur Erinnerung: hier hatte ich mein Vorgehen zur Installation der Dualboot-Konfiguration genauer beschrieben. Vielleicht kann mir ja jemand sagen, wo mein Fehler lag. Des Weiteren ist es nun vermutlich ratsam einerseits auf neue Hinweise hier zu warten und andererseits auf die Suche nach fremden Anleitungen für das erstellen eines Dualbootsystems zu gehen, von Usern die das auch schon erfolgreich hinbekommen haben. Leider wollte ich mit meinem eigenen Versuch wohl schlauer sein als ich bin 🙁

Für alle hilfreichen Tipps zu meinem Vorhaben, bin ich natürlich weiterhin sehr dankbar!
> Wie gesagt, ich bin Neuling, bitte habt das immer im Hinterkopf

Wenn du vergleichst, was du gemacht hast und was man machen sollte, versuchst den einen Unterschied in zwei Identischen (das eine ist vom anderen abgeschrieben) Bildern zu finden.

Besser ist eine Spur zu verfolgen und die hast du jetzt gefunden: Dein /boot kann nicht gemountet werden. Dazu musst du nicht den ganzen `boot.mount` Log lesen, er wiederholt sich für jeden Versuch.

Du kannst jetzt die Datei `/etc/fstab` und die Ausgabe vom Befehl `fdisk -l` miteinander vergleichen.

Wenn du deine Logs ganz genau studierst, dann steht da sogar was das (erste) Problem ist 😉
kernel: FAT-fs (nvme0n1p2): Unrecognized mount option "ssd" or missing value
> Für alle hilfreichen Tipps zu meinem Vorhaben

Versuche nicht so schnell sicher zu sein, was das Problem ist. Es ist nicht die Dualbook-Konfiguration und auch nicht das wifi-menu. Du bist irgendwo hier: https://wiki.archlinux.de/title/Anleitung_f%C3%BCr_Einsteiger#fstab_erzeugen
  • [gelöscht]

J4son schriebAlso einfach wifi-menu starten, zum Netzwerk verbinden. Deine DE installieren und dann den Rest über den NetworkManager machen.
Falls später NetworkManager genutzt werden soll ist wifi-menu (netctl) überflüssig.

Installiere an dieser Stelle https://wiki.archlinux.de/title/Anleitung_f%C3%BCr_Einsteiger#Installation_weiterer_Pakete einfach dhcpcd, dialog und networkmanager (wpa_supplicant wird als Abhängigkeit mitgezogen).
Die Konfiguration kannst du dann ganz einfach über nmtui durchführen. Dafür brauchst du keine grafische Oberfläche.

Ggf. ist vorher die Aktivierung des Daemons https://wiki.archlinux.de/title/Networkmanager#Dienst_aktivieren erforderlich. Wobei ich gerade nicht sicher bin ob dialog dann überhaupt benötigt wird. Alles lange nicht mehr getestet.

Gruß
Dirk
4 Tage später
wirr schriebDu kannst jetzt die Datei `/etc/fstab` und die Ausgabe vom Befehl `fdisk -l` miteinander vergleichen.

Wenn du deine Logs ganz genau studierst, dann steht da sogar was das (erste) Problem ist wink
Ohman, da muss ich mir wohl nochmal genau ansehen, wie die fstab auszusehen hat. Vielen Dank für den Hinweis @wirr ! Ich hoffe ich komme heute noch dazu das zu ändern und hoffe, dass es bei diesem ersten Fehler bleibt und ich dann endlich mal erfolgreich ohne emrgency mode booten kann!
Ich denke ich muss mir jetzt nochmal einen Überblick darüber verschaffen, wie man SSDs so einbindet, dass sie eine möglichst lange Lebenszeit haben und vor allem, welche Partitionen dabei welche boot-Parameter bekommen.
Baldr-nologin schriebDie Konfiguration kannst du dann ganz einfach über nmtui durchführen.
Danke @Baldr-nologin , das werde ich dann auch so versuchen!
Baldr-nologin schriebFalls später NetworkManager genutzt werden soll ist wifi-menu (netctl) überflüssig.

Installiere an dieser Stelle https://wiki.archlinux.de/title/Anleitung_f%C3%BCr_Einsteiger#Installation_weiterer_Pakete einfach dhcpcd, dialog und networkmanager (wpa_supplicant wird als Abhängigkeit mitgezogen).
Die Konfiguration kannst du dann ganz einfach über nmtui durchführen. Dafür brauchst du keine grafische Oberfläche.

Ggf. ist vorher die Aktivierung des Daemons https://wiki.archlinux.de/title/Networkmanager#Dienst_aktivieren erforderlich. Wobei ich gerade nicht sicher bin ob dialog dann überhaupt benötigt wird. Alles lange nicht mehr getestet.

Gruß
Dirk
Ich zitiere mich mal selbst und gebe einen kleinen Nachtrag, hab's am WE nochmal ausprobiert: dialog wird hierbei nicht benötigt. Der Dienst ist vor der Konfiguration mit nmtui zu starten.
> da muss ich mir wohl nochmal genau ansehen, wie die fstab auszusehen hat.

Bitte entschuldige, ich wollte dich nicht unnötig verwirren.

Wenn ein Service nicht funktioniert, kann man den Befehl oft von Hand probieren, in diesem Fall:
# mount /boot
Damit wird dir der Fehler genau angegeben.
Wenn du uns diese Ausgabe und deine /etc/fstab zeigst, sagt dir bestimmt jemand, wie du dein /boot am besten mountest.
17 Tage später
Vielen Dank für all eure Tipps! Mir ist es damit endlich gelungen Arch erfolgreich aufzusetzen (im Dualboot mit Windows 10). Da ich es so unglaublich oft in den letzten Wochen gemacht habe, habe ich mir eine Art Pseudo-Skript geschrieben, wo alle Befehle und ein paar Hintergrundinfos, aber auch Fragen notiert sind, quasi wie ein Kochrezept für Arch im Dualboot mit Windows. Allerdings rate ich noch nicht zur Nachahmung, falls ein Neuling diesen Beitrag findet und ein ähnliches System einrichten will. Dafür läuft vieles einfach noch nicht rund, aber es würde mich freuen, wenn ich hier vielleicht noch etwas Unterstützung finden kann und damit vielleicht auch zum Installationsguide etwas beisteuern kann.

Im Pseudo-Skript sind verschiedene Anmerkungen und Fragen, die ich aktuell aber eher als Kleinigkeiten betrachte. Nichtsdestotrotz könnte es ja sein, dass eine Sache, die ich zwar als 'Kleinigkeit' einstufe, in Wirklichkeit Ursache eines größeren Problems ist, daher möchte ich das Pseudo-Skript zur Arch-Installation im Dualboot mit Windows 10 schon einmal in der aktuellen, aber unfertigen Version zur Verfügung stellen.

Der Anlass, weswegen ich heute allerdings erneut um Rat frage ist der, dass es mir einfach nicht gelingt, aus Grub heraus einen rollback auf einen snapshot zu machen und diesen vorherigen Zustand des Systems zu booten. Zur Erinnerung: Ich nutze BtrFS als Dateisystem und habe dann das System so eingerichtet, dass Snapshots vor und nach jeder pacman-Aktion gemacht werden (siehe Pseudo-Skript). Bei der Einrichtung habe ich mich weitestgehend an die Anleitung von Nicolai von unicks.eu gehalten (Teil 1, Teil 2, Teil 3), wobei das natürlich nicht mehr ganz up-to-date ist, jedoch habe ich nichts besseres zu btrfs+snapshots unter Arch gefunden. Wenn ich versuche einen Snapshot zu booten, dann sieht das bei mir so aus und ab da geschieht dann nichts mehr.

Ich bin dankbar für jeden nützlichen Tipp und wünsche schon mal ein schönes Wochenende!
Hallo, ich kann das Problem nun etwas genauer beschreiben: ich kann keine tty-Konsole öffnen, nachdem ich versucht habe den read-only snapshot zu starten. Ein paar Fehlermeldungen erscheinen, der Xserver kann nicht gestartet werden, wie auf dem manuellen Screenshot aus meinem letzten Beitrag zu erkennen und zusätzlich ist die einzige Tastenkombination, die etwas bewirkt Strg+Alt+Entf, wodurch ein reboot herbeigeführt wird. Alle Versuche die Konsole zu öffnen mit Strg+Alt+F* oder Strg+Shift+F* scheitern. Ich kann es mir nicht erklären. Hat dazu noch jemand eine Idee?