HarleyDavidson
Guten Morgen zusammen!
Derzeit verwende ich Windows 10 auf meinem Rechner zuhause.
Da das Thema zocken immer weiter in den Hintergrund tritt und ich mich meist mit aktuellen Technologien,
Programmieren und Entwickeln, Bild und Videobearbeitung beschäftige, möchte ich den Umstieg auf Linux wagen.
Ich habe mich hierzu lange Zeit mit Ubunutu (und dessen diversen Distributionen) und Crunchbang (heute Bunsenlabs Linux)
beschäftigt. Durch den User unicks.eu und seinem YouTube Channel (den ich nur empfehlen kann) bin ich
dann auf ArchLinux gestossen.
Ich habe mich nun einige Zeit mit Arch in einer virtuellen Maschine beschäftigt und bin zu dem Entschluss gekommen,
es nun endlich auch auf meinem Rechner zu installieren.
Mein aktuelles Setting:
ASUS Z170-A (1151, ATX, DDR4)
Intel Core I7-6700K
32 GB Crucial DDR4 2133
Gainward GeForce GTX 780 Ti 3GB DDR5
Windows habe ich auf einer eigenen SSD-Platte installiert.
Programme und Daten befinden sich auf einer zweiten SSD.
Für ArchLinux würde ich gern eine dritte SSD einbauen und es dort installieren.
Ich habe mir gedacht, dann (falls nötig) via Grub doch noch auch mal Windows booten zu können.
Meine Daten könnte ich ja dann von der zweiten Festplatte auf die neue ziehen.
Und dann irgendwann in der Zukunft, wenn alles rund läuft, kann ich die zwei anderen Festplatten formatieren und dann dauerhaft
in Arch einhängen.
Ist mein Vorhaben umsetzbar? Vielleicht sieht der ein oder andere ja noch einen Stolperstein, den ich dann schon frühzeitig aus dem Weg
räumen könnte?
Ich freue mich über eure Meinungen.
Viele Grüße,
Harley
skull-y
Ja, dein Vorhaben ist umsetzbar, ich nutze 2 separate Festplatten für Arch und Windows.
Halte dich an die Anleitungen im Wiki hier und auf archlinux.org, nicht an irgendwelche Videos.
HarleyDavidson
Ja das auf jeden Fall.
Ich hab meine Konfiguration in der VM so weit ausgearbeitet, so dass ich die dann nachher nur noch auf meinem Rechner übertragen muss.
HarleyDavidson
skull-y schriebJa, dein Vorhaben ist umsetzbar, ich nutze 2 separate Festplatten für Arch und Windows.
Halte dich an die Anleitungen im Wiki hier und auf archlinux.org, nicht an irgendwelche Videos.
Gibt es da was zu beachten?
Ich muss ja zu Beginn im BIOS einstellen, dass er von der Linux-Festplatte booten soll. Alles weitere müsste ja dann über GRUB gesteuert werden können oder?
ggrub
Hallo Harley,
Zufälle gibt es, da glaubt man wieder an den großen Lottogewinn 😉
Bis auf die Grafikkarte ist mein System identisch:
ASUS Z170-A
Intel Core I7-6700K
32 GB DDR4
GeForce GTX 750 Ti
Linux und Windows (7/10) hab ich auf getrennten SSD's. Das Ganze als EFi mit grub als Bootloader.
Und ich bin auch über den Nick von unicks.eu kürzlich nach Arch gekommen und hab auch nach dem "arch way" installiert. Für einen Anfänger wie mich ist das schon hart. Die 0815 Installationen sind nicht das Problem, die speziellen Dinge hauen so richtig rein.
Ich hab noch einige Probleme zu lösen, aber 80% läuft schon.
Und ja klar, dein Vorhaben ist machbar.
Gruß ggrub
skull-y
Du musst bei der Installation von Grub (falls du den nutzen möchtest) in Verbindung mit os-prober darauf achten, dass die Partition auf der Windows liegt gemountet ist, bevor du grub-mkconfig laufen lässt.
GerBra
Von mir auch ein paar Hinweise:
a) Versehe beim Formatieren der Dateisysteme diese mit einem für dich aussagekräftigen Label/Namen, diese Bezeichner kannst du dann an allen relevanten Stellen (Bootloader, fstab) anstatt der Devicebezeichner wie /dev/sdc3 benutzen. Das macht vieles nachvollziehbarer und verhindert ebenfalls, daß versucht wird, "falsche" Partitionen einzubinden/nutzen da sich ggf. einmal die Reihenfolge der Festplatten ändert.
b) Führe ein für dich nachvollziehbares Protokoll/Journal/HowTo der Installation und später auch der Konfiguration des Systems("Admin-Journal"). Es ist viel einfacher, wenn man nachlesen kann wann und warum man im Konfigfile xyz statt "foo" "bar" nutzt, oder warum man vor 6 Monaten in der pacman.conf ein bestimmtes Paket auf Ignore gesetzt hat.
HarleyDavidson
Vielen Dank für die tollen Tipps so weit. Die werde ich auf jeden Fall beherzigen.
Als Bootloader würde ich schon Grub verwenden, da ich diesen noch von früher kenne.
Wenn ich keinen verwende, müsste ich das OS über das UEFI Menü und die Bootreihenfolge der Festplatten umstellen oder?
Ich habe bis jetzt nämlich noch nie ein System mit mehreren Betriebssystemen gehabt / gesehen.
HarleyDavidson
ggrub schrieb
Und ich bin auch über den Nick von unicks.eu kürzlich nach Arch gekommen und hab auch nach dem "arch way" installiert.
Dann hast du dein System auch mit btrfs und der Snapshot-Struktur aufgebaut?
Ich muss mir das nochmal anschauen. Sinnvoll wäre es denke ich ja eigentlich schon ...
Greg
HarleyDavidson schriebAls Bootloader würde ich schon Grub verwenden, da ich diesen noch von früher kenne.
Wenn ich keinen verwende, müsste ich das OS über das UEFI Menü und die Bootreihenfolge der Festplatten umstellen oder?
...
Du kannst grub und auch zusätzlich systemd-boot und efistub zusammen ins UEFI reinpacken. Die verschiedenen Bootloader stören sich nicht gegenseitig und können per uefi ausgewählt werden.
Welcher Bootloader standardmäßig geladen werden soll kannst du mit efibootmgr oder dem Rechner UEFI auch auswählen.
Mehr dazu hier:
https://wiki.archlinux.de/title/UEFI_Installation
ab systemd bootctl.
HarleyDavidson
Ich denke ich werde mich an den Wiki-Artikel halten, den du erwähnst.
Heute ist meine neue SSD Platte angekommen und inzwischen haben sich auch einige Fragen ergeben:
1. Bei meinem System mit 32 GB Arbeitsspeicher: Macht da ein SWAP Sinn? Es handelt sich um einen Desktop-PC, den
ich eigentlich nie in den Ruhezustand versetze. Gibt es dennoch Argumente für eine SWAP-Partition?
2. Ich habe mich in Sachen BTRFS ein wenig eingelesen und bin jetzt verwirrter als zuvor. Ich würde eher zu einer anderen
Backup-Strategie tendieren und vor einem großen Update ein komplettes Backup des Systems fahren.
Oder meint ihr ich sollte BTRFS eine Chance geben und dessen Snapshot-Funktionalität nutzen?
3. Wenn ich die neue Festplatte einbaue, wie erkenne ich diese garantiert? Kann ich ausschließen, dass ich nicht aus Versehen
meine Windows-Platte oder meine Daten überschreibe? Kann ich im Notfall die beiden anderen Platten während der Installation
einfach ausstecken?
skull-y
Zu Punkt 1: es gibt wohl Szenarien, wo auch mit 32 GB RAM der Swap verwendet wird. Videoschnitt wird da ab und an genannt. Ich selber haben auf meinem Thinkpad mit 8 GB und meinem Desktop mit 16 GB keine swap-Partition mehr und habe diese bis jetzt auch nicht vermisst.
Solltest du jedoch irgendwann den Ruhezustand verwenden wollen, kannst du dir auch eine swap-Datei anlegen.
Zu Punkt 2 kann ich nichts sagen, da ich ext4 nutze.
Punkt 3: Du musst die Platten nicht abklemmen. Mit lsblk und blkid kannst du dir nach dem Start des Live-Mediums dir deine Partitionen anzeigen lassen und auf welcher Platte sich diese befinden.
Greg
skull-y schrieb..Punkt 3: Du musst die Platten nicht abklemmen. Mit lsblk und blkid kannst du dir nach dem Start des Live-Mediums dir deine Partitionen anzeigen lassen und auf welcher Platte sich diese befinden.
Entweder so wie skully schreibt, aber wenn du immer noch unsicher bist, so klemm die anderen Platten ab.
Kleiner Tip noch so am Rande. Du kannst in jeder SSD eine Efi Bootpartition anlegen. UEFI erkennt von allen SSDs die EFipartitionen und bietet dir dann aus UEFI heraus das Betriebssystem zu wählen. Arch mit systemd-boot oder efistub ist hier die beste Wahl.
Auch wie gerbra schreibt, achte auf EINDEUTIGE Labelbezeichnungen der Partitionen um die bessere Übersicht zu behalten ( p_arch für / und EFIBOOT3 für efiboot auf der 3. SSD). Eine Swap Partition kannst du auch nachträglich noch anlegen. Vorausstzung, der Platz ist noch dafür da.
Ich selber habe 4GB Ram. In Benutzung von Büro und Internetkram und CAD habe ich eine Swappartition noch nie gebraucht. Kommt halt immer drauf an, was man macht. Aber 32GB voll zu kriegen ist schon ein Ding.
Gruß aus DN
Greg
HarleyDavidson
Sooo gestern kam ich endlich mal dazu eine Antergos Live ISO zu starten und
auf den ersten Blick sieht alles gut aus.
efivar -L gibt mir ebenfalls grünes Licht für eine UEFI Installation.
Mit lsblk konnte ich ebenfalls schön erkennen, welche meine neue Festplatte ist, also muss ich die anderen nicht abklemmen.
Frage:
Ich würde gerne so partitionieren:
250 MB EFIBOOT
50 GB ROOT
und eine weitere Home-Partition für den Restspeicher.
Ich denke eine SWAP-Partition brauche ich vorerst nicht.
Ich melde mich sollte bei der Installation weitere Fragen auftauchen.
Bis zu diesem Punkt: Vielen Dank für eure Beiträge und Tipps! 🙂
ggrub
Ich habe meine "Geräte" per UUID gemounted.
Die beiden Linux-Partitionen (gpt/efi) liegen auf SSD 1.
Die beiden Windows-Partitionen (gpt/efi) liegen auf SSD 2.
Auf jeder der beiden SSD's ist eine 200MB efi Partition vorhanden.
Das funktioniert auch soweit einwandfrei. Aber ich hatte etlichen Ärger bei der Installation mit efi.
Problemloser funktioniert das bei mir wenn die die Linux-Installationen den Bios-Modus nutzen. Hab ich getestet mit einer HDD die GPT-Partitionen hatte. Grub braucht nämlich kein efi um GPT-Partitionen zu booten und erkennt selbstverständlich auch meine Windows-Installationen.
Das war mir bis dahin auch nicht bekannt.
schard
ggrub schriebIch habe meine "Geräte" per UUID gemounted.
Das ist eine sinnvolle Einstellung, obgleich ich persönlich die Label-Variante bevorzuge.
ggrub schrieb
Die beiden Linux-Partitionen (gpt/efi) liegen auf SSD 1.
Die beiden Windows-Partitionen (gpt/efi) liegen auf SSD 2.
Auf jeder der beiden SSD's ist eine 200GB efi Partition vorhanden.
200 GB für eine EFI Partition ist viel zu viel. 500 MB sollten ausreichen.
Des Weiteren sollte es pro System nur eine EFI-Partition geben. Bei mehreren kann es Probleme geben
ggrub schrieb
Das funktioniert auch soweit einwandfrei. Aber ich hatte etlichen Ärger bei der Installation mit efi.
Problemloser funktioniert das bei mir wenn die die Linux-Installationen den Bios-Modus nutzen. Hab ich getestet mit einer HDD die GPT-Partitionen hatte. Grub braucht nämlich kein efi um GPT-Partitionen zu booten und erkennt selbstverständlich auch meine Windows-Installationen.
Das war mir bis dahin auch nicht bekannt.
Wenn ein System EFI anbietet, rate ich dazu es zu nutzen. Mann kann sich unter Verwendung von EFISTUB dann den Bootloader schenken und Sicherheitsfeatures wie SecureBoot benutzen.
ggrub
Falscher Fehler 😉 ich meinte natürlich 200MB, sorry.
HarleyDavidson
Hallo zusammen!
Die Installation gestern hat ohne Probleme geklappt.
Grub zeigt mir aktuell nur Arch als Startoption, daher eine Frage:
Die Platte sda ist meine Windows-Platte
sda1 ist die EFI-Partition mit etwa 250 MB
sda2 ist die NTFS Windows-Partition an sich
skull-y schriebDu musst bei der Installation von Grub (falls du den nutzen möchtest) in Verbindung mit os-prober darauf achten, dass die Partition auf der Windows liegt gemountet ist, bevor du grub-mkconfig laufen lässt.
Welche Partition muss ich genau mounten?
Danach kann ich grub-mkconfig ja einfach nochmal durchlaufen lassen oder?
skull-y
Du musst sda2 mounten, also die Platte auf der Windows liegt.
Wie du schon geschrieben hast, dann einfach grub-mkconfig nochmal laufen lassen.
HarleyDavidson
Ich freu mich!
Gestern konnte ich noch ein bisschen an der Optik herumschrauben. Jetzt ist mein Desktop und die gesamte Einrichtung
ordentlich konfiguriert.
Jetzt hab ich nur noch eines vor mir : Meinen Netzwerkdrucker 😃
Vielleicht hat jemand ja das gleiche Modell: Einen Dell C1765nf