Hallo,

wie im Thementitel schon geschrieben, will ich mal die ein oder andere Familienaufnahme von den mittlerweile in die Tage gekommenden VHS-Kassetten retten - die Qualitaet wird ja mit voranschreitender Zeit doch nicht besser.

Die Rohaufnahme habe ich mittlerweile auf meine Festplatte gebracht. Die Speichergroesse und das interlencing stoeren da allerdings doch noch gewaltig.

Ich habe mit
ffmpeg -i inputfile.raw -vf "yadif=1:1,hqdn3d=3,drawbox=y=ih-h:w=0:h=6:t=max,format=yuv420p" \
-crf 23 -preset medium -c:a aac -movflags +faststart outputfile.mp4
versucht, schonmal das interlencing abzuschwaechen - klappt auch, leider "holpert" das Bild danach ziemlich - sprich, es sieht so aus, als ob es ein Bild nach vorn, ein Bild zurueck, dann drei Bilder nach vorn, ein Bild zurueck, wieder drei Bilder vor ... usw geht.

Hat jemand Erfahrungen mit digitalisieren von Magnetbandvideos und kann Tips bezueglich der Parameter geben?

Vorzugsweise fuer ffmpeg.

Gruss euer Freak.
  • [gelöscht]

Ich habe vor einiger Zeit das gleich gemacht. Ich habe das video mit mencoder "raw" aufgenommen:
mencoder -endpos 05:00:00 tv:// -tv driver=v4l2:norm=PAL:width=720:height=576:outfmt=uyvy:device=/dev/video1:input=0:fps=25:buffersize=1024:alsa:amode=1:forcechan=2:audiorate=48000:adevice=hw.1,0:forceaudio:immediatemode=0 -mc 0 -noskip -ovc copy -oac copy -o video.raw
Problem ist jetzt das Bild und Ton async ist. Beim konvertieren in irgend ein modernes Format bin ich noch nicht.
Ich habe vor einiger Zeit etliche VHS-Videos mit VLC aufgenommen, da ich auf der Kommandozeile nichts Brauchbares zustande gebracht habe ;-)
@Andy123Andy1:
Das Problem mit dem asyncronen Ton hatte ich auch. Dein Ton ist vor dem Bild oder? Probier mal bei dem Schalter fps=30.2

@Henrikx:
Vorzugsweise h264 mit libmp3lame-Audiocodec, um eine moeglichst gute Kompatibilitaet zu allen moeglichen Abspielgeraeten zu erreichen. Das ist aber erstmal zweitrangig. Sofern ich das erstmal schoen sauber habe, kann ich ja Konvertieren, in was ich will. Ich weiss nicht genau, ob dieses holpern des Bildes von eventuell fehlenden Halbbildern kommt...

@hcjl:
Habe erst mit Kommandozeile versucht > erstmal mangelnder Erfolg.
Dann mit VLC probiert - Ergebnis auch nicht so pralle,
dann mencoder probiert: Rohaufnahme so, wie ich sie erwartet habe.... Das komplette Video drauf, Bild fluessig, Qualitaet: wie zu erwarten, bis auf das interlencing jedoch kein Unterschied zum analogen Ausgangssignal des Videorecorders. Ich habe aber auch erst ein wenig rumprobieren muessen, bis ich Bild und Ton syncron hatte.
ffmpeg -i video -c:v libx264 -tune film -preset slow -crf 22 -x264opts fast_pskip=0 -c:a libmp3lame -aq 4 output.mkv

Was bringt dir diese Anweisung.
Immernoch hohes interlencing, aber mit meinem in der Eingangsnachricht genannten yadif-Parametern sieht es ganz brauchbar aus. Werde das ganze mal an mehreren Videos testen, die ich mir dann auch genauer anschaue. Ich melde mich dann in vermutlich ein paar Tagen dazu... 🙂

Danke fuer die Hilfe. 🙂
So... habe das Material jetzt mal genauer gesichtet, Muss meine letzte Nachricht zuruecknehmen. Nach dem Enkodieren mit den in meiner Eingangsnachricht erwaehnten Parametern ist das Interlencing weg, aber das Bild springt leider immer noch sehr.
Was hast du für einen Prozessor?
Und womit spielst du die Videos ab?
Und deinen Zielcontainer?
CPU: Intel Core i7 - 3. Generation
Wiedergabe: mplayer/vlc/diverse Windoof-Programme/moeglichst alle Programme/Geraete, die Videos abspielen koennen
Zielcontainer: mp4 oder Matroska (mir letztlich egal)
Codec: h264 und mp3
Ich würde MKV und MPV probieren.

fmpeg -fflags genpts -i "deine.Datei.Mp4" -acodec copy -vcodec copy "Zieldatei.mkv"

Probiere das mal bei einer MP4 Datei und spiele das ganze mit MPV ab..
Das Video soll moeglichst unabhaengig vom verwendeten Vidergabeprogramm/Geraet die gleiche Qualitaet besitzen, selbst dieser missratetene Windows Media Player sollte es abspielen koennen. Von daher bin ich jetzt etwas skeptisch, was der mpv da anders machen sollte, als das Original. Aber -fflags genpts werde ich mal probieren.
So... ich habe noch etwas mit den Parametern rumgespielt, vieles ausprobiert und habe mein ein Wunschergebnis erhalten.
Fuer das deinterlace
ffmpeg -i inputfile.raw -vf "yadif=1:0.5,hqdn3d=3,drawbox=y=ih-h:w=0:h=2:t=max,format=yuv420p" -crf 0 \
-preset ultrafast -c:a libmp3lame outputfile.mp4
... und fuer die Speichergroesse:
Pass 1
ffmpeg -i outputfile.mp4 -c:v libx264 -pix_fmt yuv420p -preset slow -threads 0 -b:v 825k -strict -2 \
-c:a libmp3lame -b:a 96k -pass 1 -f mp4 -y /dev/null 
Pass 2
ffmpeg -i outputfile.mp4 -c:v libx264 -pix_fmt yuv420p -preset slow -threads 0 -b:v 825k -strict -2 \
-c:a libmp3lame -b:a 96k -pass 2 outputfile_pass2.mp4 
Ausgangsdatei: 29GiB
Deinterlace: 25GiB
Enddatei: 554MiB

Danke an alle, die geholfen haben. 🙂
9 Tage später
  • [gelöscht]

Morgen, verrätst du noch wie du zu dem raw Video gekommen bist?
Aber gerne:
mencoder tv:// -tv driver=v4l2:device=/dev/video0:normid=5:input=1:width=560:height=480:norm=PAL:fps=30.2:alsa:adevice=hw.0:forceaudio:brightness=0:contrast=0:hue=0:saturation=0:buffersize=128 \
-oac pcm -ovc copy -o OUTPUTFILE.raw
Das ist der Befehl, den ich verwendete. Eventuell musst du einige Parameter aendern - im Speziellen:
- device= (Video-Eingangsgeraet)
- input= (der Eingang des Geraetes SVideo, Antenne, etc.)
- adevice= (der Audio-Eingang, der verwendet werden soll)

Unter Umstaenden musst du im alsamixer (oder deinem favorisierten Mixer-Programm) die Lautstaerke, den Capture-Eingang und die Verstaerkung einstellen.

Mit dem Schalter "fps=" stellst du die Bildwiederholrate ein. Ich hatte die ganze Zeit einen Tonversatz (Bild langsamer oder schneller, als der Ton) mit 25, 30, 60 fps. Bei 30,2 Bildern pro Sekunden passten Bild und Ton syncron uebereinander.
5 Monate später
Falls wie ich andere diesen thread finden schreibe ich gerne nochmal was zu Beachtendes dazu:

Wenn ihr alte und auch für euch wichtige (sentimentaler Wert oder so) Videos in was modernes konvertieren wollt, dann nutzt verlustlose (lossless) Kodierungen! So geht statt bei lossy codecs keinerlei Qualität verloren, auch wenn das ein kriseliges Video oder so sein sollte, wo von vorn herein die visuelle Qualität mies ist. Deswegen fällt sowas wie h.264 oder h.265 und auch bei der Audiospur MP3 oder AAC einfach flach. Die lossy codecs schnibbeln einfach noch relativ viel von den Daten weg und das kann gerade bei wichtigen Videos nicht Sinn der Sache sein. Auch wenn man im Nachhinein noch Filter benutzen sollte, um vlt. die Farben zu verbessern, wird aus den Dateien mit lossy codec beim erneuten Abspeichern noch mehr Datenverlust betrieben! Und das ist sicher nicht gewollt. Die Videos wollen ja auch länger halten. Also nehmt lossless Kodierungen, sowohl beim Video als auch bei Audio!

Audio sollte heutzutage kein Problem mehr sein, dass konsequent verlustlos abzuspeichern. Und FLAC bietet sich hier als frei verwendbarer verlustfreier codec an. Ich nutze persönlich nur noch FLAC für alle meine Audiosachen, konvertiere auch MP3s zu FLAC, um einfach bei Bearbeitung weitere Verluste auszuschließen (und um von einem homogenen Datensatz zu profitieren). Ich gestehe, dass verlustlose Video-Kodierungen noch recht große Dateien liefern, aber in unferner Zukunft spielt auch das eine immer geringere Rolle, da mit SSDs der Speicherplatz enorm ansteigt. Und um nicht richtig große, weil unkomrimierte RAW-Dateien rumschleppen zu müssen, nimmt man auch hier bei der Videospur eben eine Kodierung, die die Daten zusammenpackt (wie FLAC). Lagarith bietet sich da an oder Huffyuv, die auch frei verwendbar sind (im Gegensatz zu codecs der MPEG-group wie eben h.265 z.B). Da steht man dann für seine wichtigen Videos auf der sicheren Seite und kann bei in Zukunft möglicherweise noch besseren codecs einfach gefahrlos konvertieren. Und ein Aspekt spielt auch eine Rolle: Eure Nachkommen bekommen das beste Material überreicht statt totkomprimierte Dateien, wo möglicherweise es keine pßlayer wegen Lizenzrechten mehr gibt. Stellt euch einfach vor, ihr hättet heute keine vergilbten kleinen Fotos von eurem Ururopa, sondern hochaufgelöstes Bildmaterial Pixel für Pixel so wie damals. In diesem Sinne: Viel Spaß beim Archivieren eurer Medienschätze!