Arch Linux

NFS mount beim booten mit systemd geht nicht

torsten0007

Hallo zusammen,

ich setze seit einigen Jahren Arch auf meinen Rechnern ein und verfolge seit dieser Zeit das Forum.
Bislang konnte ich eigene Problemchen immer durch stöbern im Forum lösen. Zu meinem aktuellen Problem würde ich euch um Unterstützung bitten.

Ich betreibe ein NAS WesternDigital MyBook World Edition II (white light) und habe dort einige NFS Verzeichnisse für mein Netzwerk freigegeben.
Auf meinem Arbeitsrechner läuft ein mehrere Jahre altes gewachsenes Arch. Dort funktioniert während des bootens das Mounten der NFS-Verzeichnisse zuverlässig. Auf dem gleichen Rechner habe ich parallel weitere Linux-Distributionen wie Debian und Mint installiert. Auch dort funktioniert das Mounten beim booten automatisch.
Jetzt habe ich auf einer weiteren Partition des gleichen Rechners ein neues frisches Arch zu Testzwecken installiert. Benutzt habe ich dazu die ISO vom 1.2.2015.
Die Installation bis zur Konsole läuft soweit einwandfrei, bis auf das automatische Mounten beim Systemstart. Vorgegangen bin ich nach dieser Anleitung.

https://wiki.archlinux.org/index.php/NFS

Bis zu diesem Punkt
# systemctl enable systemd-networkd-wait-online.service

Das funktioniert aber nicht.

Wenn das System hochgefahren ist, kann ich mit mount -a problemlos die NFS-Verzeichnisse einhängen.
Die fstab ist exakt dieselbe wie bei meinem funktionierenden Arbeits-Arch.

Hat jemand einen Tipp?

Hackepeter

Update gemacht? Die Probleme hatte ich auch eine zeitlang und waren nach einem Update (k.a. welches) wieder weg.

torsten0007

Alles auf dem neuesten Stand. Habe gestern Abend nochmal alles in einer virtuellen Maschine nachgestellt. Der gleiche Fehler. Ich habe jetzt nicht die Ausgabe von journalctl zur Hand, aber wenn er mounten will, ist das Netzwerk noch nicht am Start.

drcux

Der Vogel heißt jetzt "NetworkManager-wait-online.service" ...

torsten0007

Hallo drcux

drcux schriebDer Vogel heißt jetzt "NetworkManager-wait-online.service" ...

Ich habe aber gar kein Networkmanager installiert, weder auf dem Neuen noch auf dem alten System.
Das alte Arbeits-Arch hat ne feste IP, das neue Test-Arch eine über DHCP.

Ich hatte gerade versucht nach dieser Anleitung

https://wiki.archlinux.org/index.php/Network_configuration#Static_IP_address

eine feste IP zu vergeben.

Klappt aber noch nicht, irgendwo ein Fehler drin.
Gibt es da seit systemd keine einfachere Variante wie früher /etc/conf.d/network
So wie früher konnte ich keine feste IP vergeben.

drcux

Oh, sorry, hatte irgendwie gelesen, das du den Networkmanager nutzt....

Feste IP geht einfach über netctl:

cp /etc/netctl/examples/ethernet-static /etc/netctl/enp11s22
$EDITOR /etc/netctl/enp11s22
netctl enable enp11s22

Schnittstelle anpassen...

torsten0007

Danke für den Tipp, kann ich aber erst morgen Abend ausprobieren. Evtl. benötigt DHCP ja zu lange um die IP zu vergeben und eine statische IP ist schneller, weil immer da. Probiere ich morgen aus.

torsten0007

Hallo drcux,

ich möchte gerne austesten, ob mit einer festen IP der Fehler beim Mounten der NFS-Verzeichnisse immer noch auftritt.
Leider scheitere ich dabei die feste IP zu vergeben.

# ip link

gibt mir als Namen für die Netzwerkkarte enp0s3 zurück.

Nachdem ich die Beispieldatei kopiert umbenannt und an meine Netzwerkparameter angepasst habe, kommt nach

# netctl start enp0s3

Job for netctl@enp0s3.service failed. See "systemctl status netctl@enp0s3.service" and "journalctl -xe"

Das bringt dann:

Interface 'enp0s3' does not exists
Failed to bring the network up for profile 'enp0s3'

Was jetzt???

torsten0007

Hallo zusammen,

nachdem ich die feste IP mit dieser Anleitung

https://wiki.archlinux.de/title/Statische_IP

einrichten konnte, habe ich nach der Anleitung

https://wiki.archlinux.org/index.php/NFS

weiter an meinem Problemchen gearbeitet.

Siehe da, mit einer festen IP klappt das Mounten der NFS-Freigaben beim booten des Rechners.

Die bei booten aufgetretende Warnung

"Dependency failed for pNFS block layout mapping daemon"

habe ich mit diesem Befehl ausgeblendet.

https://bbs.archlinux.org/viewtopic.php?id=190681

Das habe ich bisher nur mit einer virtuellen Maschine ausprobiert.
Wenn es auch bei der von mir gewünschten Neuinstallation auf meinem Rechner funktioniert, kann ich auch mit einer festen IP leben.

Bleibt nur die Frage, wie man es auch mit einer dynamischen IP-Adresse einrichten kann.

Martin-MS

Auch mit netctl:

Interface=enp0s3
Connection=ethernet
IP=dhcp

torsten0007

Hallo Martin,

es war nicht mein Problem eine IP über DHCP zu beziehen.
Das Problem ist, dass wenn der Rechner eine IP über DHCP erhält, die NFS-Freigaben beim Systemstart nicht gemountet werden.
Mit einer festen IP funktioniert es ja.
Die Frage ist wohl, wie man unter systemd den Mount-Vorgang solange verzögert, bis DHCP seine Arbeit vollendet hat.

s33w0lf

mounten geht bei mir, nur der shutdown macht es nicht mit.
habe es hier nach gemacht, https://wiki.archlinux.org/index.php/NFS#Mount_using_.2Fetc.2Ffstab_with_systemd

rpcbind.service, remote-fs.target noch aktivieren. In fstab kann man als Option noch nofail eintragen, aber sollte auch ohne gehen.
Sobald du das Verzeichnis betrittst wird es eingehängt.

torsten0007

Hast Du dann auch in der fstab die Option users genutzt?
Im Normalfall bootet der client ja bis zum User mir graphischer Oberfläche durch und der könnte ja dann normalerweise nicht mounten, oder?
Bis sich der User anmelden kann, ist dann wohl auch DHCP mit der Arbeit fertig.
Ich suche aber jetzt nach einer Lösung, beim booten einzustellen, dass das Mounten erst dann erfolgt, wenn DHCP fertig ist.

Martin-MS

torsten0007 schrieb Das Problem ist, dass wenn der Rechner eine IP über DHCP erhält, die NFS-Freigaben beim Systemstart nicht gemountet werden.
Mit einer festen IP funktioniert es ja.

Ich bin mir noch nicht sicher, ob das wirklich an DHCP liegt oder eher daran, wie die Netzwerkverbindung hergestellt wird. Dazu haben ich im bisherigen Verlauf noch nichts gesehen, das könnte mit dhcpcd, dem NetworkManager oder auch netctl geschehen.
Wenn die Verbindung mit einer festen IP mit netctl funktioniert, dann sollte es auch mit netctl und einer dynamischen IP funktionieren.

Ich suche aber jetzt nach einer Lösung, beim booten einzustellen, dass das Mounten erst dann erfolgt, wenn DHCP fertig ist.

Also bei netctl ist das gewährleistet: die Netzlaufwerke werden erst dann eingehängt wenn das Netzwerk bereit ist, egal ob statische oder dynamische IP. Hast Du in fstab auch die Mount-Optionen "noauto,x-systemd.automount" gesetzt? Das sorgt dafür, dass systemd das Einhängen übernimmt. Im Zweifel auch noch "x-systemd.device-timeout" setzen.

torsten0007

Also ein typischer Eintrag in der fstab lautet:

192.168.1.250:/nfs/daten /mybook/daten nfs rw,nolock 0 0

Damit klappt es mit einer festen IP

s33w0lf

also ich bin mit meinem Laptop auf wicd angewiesen und habe eine SSD verbaut. Ich bin deswegen immer schneller als dhcpcd, ist auch bei anderen Maschinen mit SSD so.
Daher habe ich die Option users nicht genutzt, wobei ich mir nicht ganz sicher bin wie die funktioniert, also ob die wirklich wie beschrieben auf das login wartet.

Ich glaube was du vor hast ist ziemliches rumgefrickel. Anstatt da mit systemd zu verhandeln sollte man sich dann lieber ein Skript schreiben. Ich finde die Lösung die /etc/fstab mit x-systemd.automount nicht schlecht.

torsten0007

By the way funktionierte meine Lösung seit 6 Jahren problemlos mit Arch, Debian, Mint und Ubuntu.
Allerdings ohne systemd.
Eigentlich traurig, dass eine absolute Standard-Konfiguration jetzt wochenlanges Troubleshooting notwendig macht.

s33w0lf

also ich frickel da jetzt erst seit einigen Stunden dran rum und hab um ehrlich zu sein mehr Probleme mit dem fileserver, da läuft raspbian drauf. Initd oder was die da jetzt haben, ich weiß nicht ob sich dass da da auch upstart schimpft. Empfinde ich als schrecklich. Steig mal durch update-rc.d durch. Die Skripte haben alle Variablennamen die sich irgendwer aus den Fingern gesaugt hat und damit starten die dann, gemütlich eins nach dem anderen, oder eben auch nicht. Zum Beispiel starten meine eigenen Skripte ganz hinten mit der Variablen $all überhaupt nicht. Das ganze ist geradezu lächerlich. Dann kenne ich den Befehl zum Debuggen nicht und muss mir zu jedem einzelnen Service den Status ausgeben lassen. Aber nur wenn es einen gibt, denn auch das muss ins Skript programmiert werden. Und selbst wenn man das gemacht hat kann es noch zu Bugs kommen, z.B. monit läuft bei mir obwohl das Skript der Meinung ist läuft nicht.

Bei meiner Freundin konnte Ubuntu heute, nach einem Update, Abhängigkeiten von wine nicht mehr erfüllen. Als netter Nebeneffekt wurde auch wieder der networkmanager installiert. Irgend ein Programm dachte wohl es braucht den. Denk mal nicht, dass sich der NM in Ubuntu schnell und einfach deaktivieren lässt. Alle Startprogramme aufgelistet, nur der NM nicht.

Ich bin mit Archlinux wirklich zufrieden!

torsten0007

Wie am Anfang geschrieben nutze ich Arch seit etlichen (4-5 Jahren). Natürlich weil ich auch damit zufrieden bin.
Aber einige Dinge sind, meiner bescheidenen Meinung nach, komplizierter geworden.
Was mich damals überzeugt hat war, dass die wesentliche Grundkonfiguration in /etc/rc.conf gemacht wurde.
Ich fand es übersichtlicher als heute. Klar stelle ich mich um, nur manchmal würde ich halt den Grund dafür verstehen wollen.
Änderungen um des Änderns Willen, kann es ja nicht sein.
Aber hier OT.

Ich markiere es als gelöst.

s33w0lf

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