Arch Linux

gnome-color Kalibrierung - mangelnde Rechte?

Moo-Crumpus

Ich scheitere daran, mit dem Gnome Color Manager meine Monitore zu kalibrieren, unabhängig, ob ich ein Spider4 oder x-rite i1 Display davor hänge. Zunächst ist die Kalibrierung immer Sekunden nach dem Start der Messung abgeschmiert (Interner Fehler ist aufgetaucht, sie können ds Gerät entfernen).

Zufällig wollte eine anderes Paket, dass ich Mitglied der Gruppe plugdev sein müsse - und nun startet auch die Kalibrierung. Sie schmiert nun an der Stelle ab, an der das Profil erzeugt werden soll.

Leider ist das ganze arg undokumentiert. Ich weiss nicht, welche Rechte benötigt werden, und wer wo das Profil ablegt.

Hat das irgendwer hinbekommen, und hat einen Tipp, wie das geht?

Werner

Das Kalibrieren und Profilieren unter GNU/Linux ist reine Nervensache 🙂
Vorschlag: Mach das mit dispcalGUI, dann ist es am wenigsten Quälerei.

Kalibrierung und Profilierung:
Wähle in dispcalGUI unter »Einstellungen« als Kalibrierungsprofil am besten »Laptop«. Dieses Profil ist m. E. auch für hohe Ansprüche gut genug. Die Kalibrierung/Profilierung mit einer Einstellung wie »Photo« oder »Druckvorstufe« dauert Stunden.

Wenn die Kalibrierung mit dispcalGUI abgeschlossen ist, wird dir angeboten, das Profil als Anzeigegeräteprofil zu speichern. Wähle dann die Speicherung nur für den aktuellen Nutzer (für alle Nutzer würde scheitern, da dispcalGUI hierfür nicht die nötigen Rechte hat).

Das Benutzerverzeichnis wird von dipcalGUI automatisch angelegt:
~/.local/share/icc/
...und als Standard-Geräteprofil:
~/.config/color/icc/devices/display/

dispcalGUI erzeugt auch einen Autostart-Eintrag: "dispcalGUI ICC Profile Loader". Da Gnome 3 von Haus aus Farbmanagement unterstützt, ist der nicht zwingend erforderlich. Er wird jedoch von DE's und Window-Managern benötigt, die kein Farbmanagement mitbringen.

Vom Farbprofil legst du dir nun eine Kopie im Homeverzeichnis mit einem aussagekräftigen Namen an, damit du im Weiteren einen schnellen Zugriff darauf hast (z.B. "MeinProfil.icc" im Vorlagenordner).

Systemweite Installation des Standardgeräteprofiles:
Bei Arch ist das allgemeine Verzeichnis für die Farbprofile:
/usr/share/color/icc/colord/

Da kopierst du dein Profil rein:

# cp /home/$(whoami)/Vorlagen/MeinProfil.icc /usr/share/color/icc/colord

und setzt die Rechte auf 755:

# chmod 755 /usr/share/color/icc/colord/MeinProfil.icc

Programmzuweisungen:
In der Gnome-Einstellung »Farbe« kannst du nun dein Monitorprofil zuweisen.

Bei Firefox findest du die Einstellung für den Profilpfad unter "about:config":

gfx.color_management.display_profile --> /usr/share/color/icc/colord/MeinProfil.icc

oder

gfx.color_management.display_profile --> /home/Moo-Crumpus/Vorlagen/MeinProfil.icc

Damit das Profil konsequent für die FF-Darstellung verwendet wird:

gfx.color_management.mode --> 1

Bei Gimp, Geeqie, XnViewMP kannst du dein Monitorprofil aus dem Homeverzeichnis zuweisen, Scribus und Inkscape finden nur die Profile, die unterhalb von "/usr/share/color/icc/..." liegen.

Gruß, Werner

Edit: Typo beseitigt

Moo-Crumpus

Herzlichen Dank, Werner.
Hilfsweise mache ich das auch so. Bei Ubuntu gibt es auch eine tolle Anleitung zu dispcalgui.

Allerdings bin ich auch schrullig, und etwas nervig. Ich schiebe das einfach mal auf mein Alter 🙂.
Wenn ich mir meine Applikationen erweitere mit Applikationen, die das erledigen sollen, was die vorhandenen Applikationen erledigen sollen, aber nicht können, macht mich schon der Anblick des immer größer werdenden Auswahlmenüs grimmig.

Früher mal gab es Kommandozeilen-Werkezuge, die konnten was, und darüber diverse GUIs, die konnten dem Kommandozeilen-Werkzeug die entsprechenden Befehle reichen. Das hat gut funktioniert. Bei Gnome habe ich den Eindruck, da ist mit der schwindenden Akzeptanz der Gnome Shell schwer die Qualität verloren gegangen. Was da derzeit passiert, ist schlimmer als in den 80er Jahren.

Also bietet Gnome da ein wirklich Tool an, das nicht funktioniert, und ich habe nicht etwa verpasst, mich etwa der Gruppe "optical" anzuschliessen?

Werner

Gnome 3.14 erkennt bei mir automatisch das Eye-One-Display-2 und das Eye-One-Pro (leider, weil der Assistent aufploppt, sobald ein Colorimeter angeschlossen wird). Beides sind alte Geräte noch aus der Gretag-Macbeth-Ära.

Die Kalibrierung mit dem Gnome-Assistenten habe ich bislang nur mal angestoßen, um zu testen, ob sie überhaupt funktioniert. Ich erhalte auf allen Rechnern mit Gnome 3.14 (Arch sowie Debian) die gleiche Abbruch-Fehlermeldung wie du, obwohl der User in der Gruppe "optical" ist. Daran wird es also nicht liegen.

Nachdem ich festgestellt hatte, dass die Gnome-Kalibrierung die vorher nötige Colorimeter-Kalibrierung über die Weißkachel des Eye-One Pro nicht unterstützt und so gut wie nichts einstellbar ist, habe ich die Gnome-Kalibrierung als unbrauchbar verworfen und bin dem nicht weiter nachgegangen.
Argyll-CMS – worauf auch die Gnome-Kalibrierung und DispcalGUI aufsetzen – ist ein so mächtiges Werkzeug. Das funktionsbeschränkte Gnome-Kalibrierungs-Tool finde ich dem nicht ansatzweise angemessen.

Den einzigen Haken bei Argyll-CMS via Kommandozeile sehe ich darin, dass man sich aufgrund des riesigen Programmumfanges erstmal tief in die Materie einarbeiten muss. Und leider werden ICC-Profile der Version 4 derzeit noch nicht unterstützt.

Gruß, Werner

PS: Ich hoffe ja immer noch auf ein Einsehen der Gnome-Entwickler, dass die schwindende Akzeptanz von Gnome 3 nicht an fehlenden Overlay-Scrollbars liegt 🙂

Moo-Crumpus

Hallo,

einerseits schön, dass es nicht an meiner Dummheit liegt, andererseits traurig. Ich habe einen Spider 4 und einen x-rite Kalibrator. Beide werden erkannt, ich sehe auch an den Umrissen des Messgerätes-Ansetz-Feldes, dass Gnome genau sieht, welches Gerät es ist. Anders, als bei arcgyll, soweit ich das jetzt erinnere, wo ich die Firmware einlesen musste, gibt Gnome überhaupt keinen Hinweis, woran das ganze scheitert. Das ist bestenfalls Alpha-Stadium.

Mein liebstes Gnome war das von Ximian. Da funktionierte noch alles, es gab Embleme und individuelle Hintergründe, und Applets, Scripts für Nautilus... Seither schwindet mein gemochtes Gnome dahin.