tapsiturtle
Moin,
gibt es bei den Herstellern von Mainboards, vorrangig für Desktopcomputer, welche die bei der Linuxunterstützung hervorstechen? Mir ist bewusst das es primär entscheidend ist, wie gut die Unterstützung durch Intel selbst ist, aber die Mainboard Hersteller haben ja doch immer noch ein paar Anpassungen eingebaut. Oder ist es heutzutage fast schon egal von welchem Hersteller ich ein Mainboard nehme?
Ich weiss das es eine sehr pauschal gehaltene Frage ist, aber ich hoffe das ihr mir dennoch die ein oder andere Antwort geben könnt. 😉
Gruß
Tapsi
P. S. Nicht wundern wenn ich heute nicht weiter auf Antworten von euch reagieren sollte, ich bin im Moment nur sehr wenig am Rechner.
efreak4u
Ich habe mir vor etwa zwei Jahren zwei Intel Mainboards gekauft, Eines mit Sockel LGA1155 fuer einen Core i7/Yvybridge und eines mit integriertem Atom-Prozessor. Beide laufen seither ohne den geringsten Widerstand zu leisten. 🙂
Greg
Ich weiß nicht ob es einen bestimmten Desktop Mainboardhersteller gibt der besonders für Linux hervorsticht.
Ich kenne aber eine Seite, wo man besonders für Linux einiges lesen kann.
http://www.phoronix.com/scan.php?page=category&item=Motherboards
Gruß aus DN
Greg
Creshal
Phoronix ist noch unter Bildzeitungs-Niveau…
Asus, ASRock, Fujitsu und Zotac funktionieren meiner Erfahrung nach recht gut, MSI und Gigabyte eher weniger (MSI rein aus Inkompetenz, Gigabyte weigert sich, Linux zu unterstützen).
skull-y
Mit Asus und Gigabyte habe ich bisher nur gute Erfahrungen gemacht. Mit AsRock hatte ich bisher nur Ärger.
Ich denke du kannst 10 Leute Fragen und hörst 12 Meinungen.
Starjumper
Bei aktuellen ASUS Mainboards für AMD scheint gerne die IVRS ACPI table broken zu sein, ist aber nur relevant für bestimmte Virtualisierungsarten (XEN z.B.) und lässt sich etwas umständlich von Hand fixen, ärgerlich ist es dennoch. Wie Asus darauf reagiert kann man exemplarisch hier sehen:
http://vip.asus.com/forum/view.aspx?board_id=1&model=SABERTOOTH+990FX&id=20111103094925396&a..
Mein Mainboard ist von 2014 und hat trotz aktuellstem UEFI Upgrade immer noch eine kaputte IVRS ACPI table. Zudem hatte ich massive Probleme Arch vom USB Stick zu starten, es kam zu einer Neustart-Schleife die schlichtweg unerklärlich war und erst tatsächlich durch ein UEFI Update verschwand. Interessanterweise hatte ich ähnliche unerklärbare Probleme mit Asus bereits anno 1999 mit einem K7M Mainboard von denen, wo erst nach einem BIOS Update überhaupt von CD gebootet werden konnte und damit ein Betriebssystem installierbar wurde. Ich dachte, dass Asus in 15 Jahren dazu lernen würde.
Ansonsten scheint es nicht wirklich einen Mainboard-Hersteller zu geben der auch klipp und klar Linux unterstützt. Wenn da jemand etwas anderes bekannt ist, nur her mit der Info! Ein Hersteller der hier noch nicht genannt wurde und von dem ich nichts bezgl. Linux weiß wäre Biostar.
Creshal
Explizite Linuxunterstützung findest du eher im Server- und Embeddedbereich. PCEngines unterstützt definitiv Linux, z.B.
Im Desktopmarkt ists halt relativ wurst. 🙂
tapsiturtle
Vielen Dank für die Antworten. Speziell zu ASRock habe ich schon sehr viel unterschiedliches gehört bzw. gelesen. Was Schade ist, da die immer relativ günstig sind. Den Antworten entnehme ich grundsätzlich das, was ich mir schon dachte. Es ist prinzipiell egal, ich sollte nur hoffen das ich kein Montagsmodell erwische. 😉
Starjumper
Ich habe noch einmal etwas recherchiert, weil ich es selber mal genau wissen wollte.
Gleich vorneweg, bei AMD und Workstation-Mainboards gibt es nichts aktuelles. Wer so ein hochwertiges Mainboard will muss Intel nehmen.
Generell scheint der Markt für solche hochwertigen Mainboards, die einzeln an Privatpersonen verkauft werden, stark geschrumpft zu sein. Solche Mainboards gibt es fast nicht mehr einzeln zu kaufen.
Tyan ginge theoretisch, ist aber in Deutschland als Privatperson de facto nicht zu bekommen (besonders aktuelle Boards). Fujitsu Mainboards sind preislich noch ganz ok und werden sogar in Deutschland gefertigt. Fujitsu spricht allerdings selbst nur bei den Servern explizit von Linux-Support. Dann bliebe noch Supermicro, die auf ihrer Webseite sogar ausführlichste Kompatibilitätslisten anbieten, wobei stets mehrere Linuxdistributionen getestet werden. Das ist wirklich beeindruckend und habe ich noch nie bei einem anderem Mainboardhersteller, bzw. überhaupt bei einem Hardwarehersteller gesehen. Leider sind Supermicro Mainboards allgemein relativ teuer, der Preis liegt hier i.d.R. um die 200€.
Ansonsten kenne ich PCEngines, allerdings sind die ein Embedded-System Anbieter und bieten keine Sockel-Mainboards für Desktop CPUs an.
tapsiturtle
Für einen Desktop PC sind mir 200€ für ein Mainboard schon recht viel. Zumal ich auch keine so speziellen Anforderungen habe. Aber die meisten Mainboards die im allgemeinen Handel sind, sind doch recht häufig auf Spieler ausgelegt. Als Nicht-Spieler bringen mir aber Multi-GPU Anschlüsse herzlich wenig. Nuja, es ist wie es ist, das perfekte gibt es eh nicht. 😉
Danke für das recherchieren.
Creshal
ASRock war vor 10, 15 Jahren ziemlich grauslig, mittlerweile sind die aber deutlich besser als MSI, Gigabyte und Co. 🙂
skull-y
Creshal schriebASRock war vor 10, 15 Jahren ziemlich grauslig, mittlerweile sind die aber deutlich besser als MSI, Gigabyte und Co. 🙂
Dem widerspreche ich aber. Besser als MSI mag sein, hatte nie Hardware von MSI. Besser als Gigabyte oder Asus keines Falls.
Creshal
Erzähl das meinen beiden B75N, bei denen seit mehreren Revisionen das BIOS abstürzt, wenn USB-Gamepads angeschlossen sind, und Suspend mit keinem(!) OS zuverlässig funktioniert.
Und einigen älteren Boards, bei denen VT-d von der Hardware unterstützt war, Gigabyte das aber absichtlich blockiert hat, damit sie einem für "Enterprise"-Features teurere Workstationmainboards andrehen können.
Oh, und Gigabyte weigert sich offiziell, Linux zu unterstützen, und fällt damit eigentlich eh flach. Tjo. 🙂
skull-y
Bei mir liefen Gigabytes bis vor etwa 2 Jahren problemlos. Jetzt machts ein Asus.
Ich hatte vor dem Asus ein Asrock mit gleichem Chipsatz und auch sonst so weit identischer Ausstattung. Erst fuhr das System mit dem AsRock gar nicht erst hoch, dann funktionierte die Steuerung der Lüfter nicht. Das wurde per BIOS-Update vom AsRock-Support behoben, der zwar sehr fix die Lösungen brachte (nicht mal 3 Tage). Nach etwa 8 Wochen starb das Board. Vor einem viertel Jahr habe ich für einen bekannten ein PC zusammengestellt, wieder mit einem AsRock, da ich hier im Forum und auch sonst im Netz aktuellere und vor allem positivere Meinungen/Erfahrungen gefunden habe. Das Board kam an und funktionierte gar nicht erst, das Austausch-Board war ebenfalls tot. Kann doch nicht sein, dass ich immer nur Montagsmodelle erwische.
EDIT: ICh wer aber auch lieber nichts weiter zu dem Thema schreiben, bevor hier ein Glaubesnkrieg ausbricht.