Auf den Trichter der Staatsgläubigkeit komme ich deswegen:
k.osmo schrieb@TBone: Ich glaube schon, dass im Finanzsystem wie in der Volkswirtschaft ein gut Teil Logik, Kalkül und Ideologiefreiheit stecken.
Abgesehen davon haben Staatsgläubigkeit und Staatsmystifizierung sowieso lange Tradition in Deutschland, die offenbar bis heute anhält. Nicht einmal das letzte Jahrhundert hat viel daran geändert. Sollte dies bei dir allerdings nicht zutreffen, nehme ich es zurück und entschuldige mich hiermit dafür.
Na ja, ich laufe auch nicht Hayek hinterher, unsere Ansichten unterscheiden sich schon etwas, aber was Geldpolitik betraff, hatte er eben den richtigen Riecher.
Wärst du dort aufgewachsen, wo ich geboren bin, würdest du die Aussage mit dem Hammer wohl anders sehen :-D
Nun ja, die perfekte Lösung gibt es auch hier nicht, aber es gibt eine sehr faire Lösung mit den kleinsten Problemem :-)
Na ja, eine Welt ohne Bürokratie als willkürlich zu bezeichnen, ist sehr gewagt. Gerade die Bürokratie besteht heute doch hauptsächlich aus Willkür. Nimm beispielsweise das Erneuerbare-Energien-Gesetz, bei dem Firmen ab 1 GWh/a Verbrauch eine Teilbefreiung von der EEG-Umlage beantragen können. Warum genau 1 GWh/a und warum überhaupt? Die internationale Wettbewerbsfähigkeit ist auch bei kleinen Firmen "gefährdet". Den großen Verbrauch würde doch eh der Kunde bezahlen, bei den großen als auch bei den kleinen Firmen. Bevor man Verlust macht, wird entweder der Preis erhöht, die Produktionskosten gesenkt oder die Firma geschlossen.
Das einzige, was dieses Gesetz bewirkt, ist eine gesetzliche bessere Stellung für große Unternehmen, deren Preise dann aufgrund weniger Stromkosten niedriger sind und somit kleine Unternehmen weniger Chancen haben. Sie müssen es anders schaffen, zu dem selben Preis zu produzieren, oft schaffen sie das nicht.
Wo fließen den heute die großen Subventionen hin? Die großen Subventionen bekommt eben nicht der Selbstständige oder der Kleinunternehmer. Hier gilt das selbe, die kleinen müssen trotzdem konkurrenzfähig produzieren. (Abgesehen davon, vernichten Subventionen eh immer Wohlstand)
Als in den 30er Jahren in den USA der Mindestlohn eingeführt wurde, haben sich gerade große Firmen dafür eingesetzt, weil kleine Firmen nicht fähig waren, die selben Preise (Lohn = Preis für die Arbeit) zu zahlen und somit die Konkurrenz vom Markt verschwanden.
Wie oft hat die EU und ihre Mitgliedsstaaten ihre eigenen Gesetze unbestraft gebrochen? Wozu noch Gesetze?
Willkür herscht hier auch mit Gesetzen...
Zu deinen Fragen:
1) Ungeschützter Geschlechtsverkehr und fehlerhafte Verhütung.
2) Weder noch. Bevor ich etwas ausgeben kann, muss ich etwas sparen/etwas erarbeitet haben. Ich kann doch nicht mit "nichts" bezahlen.
Geld hat sich entwickelt, weil es einfacher war, mit Waren zu handeln. Geld hat für mich den Charakter von Wertaufbewahrung und Warenhandel. Dazu muss das Geld selbstverständlich einen Wert haben, also im Prinzip auch eine Ware sein, die aber relativ wertstabil ist, alles andere öffnet der Willkür Tür und Tor. Habe ich eine permanente inflationäre Währung, ist diese überhaupt nicht zur Geldaufbewahrung geeignet. Es werden die Menschen enteignet, die sparen und es gewinnen die, die dieses Geld drucken und als erstes in Umlauf bringen. Ich weiß gar nicht, wie man heute auf die Idee kommt, sein Geld in Form einer inflationären Währung anzulegen und das in einer Zeit, in der immer klarer wird, wohin das planwirtschaftliche Rentensystem führt. Stichwort: Altersarmut.
Als es noch keine staatlichen Währungen gab, hat sich immer Gold durchgesetzt. Dies führt aber nicht dazu, dass dann jeder mit einem Säckchen voller Gold herum läuft, den Dollar hatte man vor 1917 ja auch als Papier gehandelt. (Unterschied: Papiergeld, Fiat Money, Papiergeld mit Gold gedeckt ist kein Fiat Money)
Heute hat es den Anschein, Silber wäre besser, weil es weniger blasenanfällig und wertstabiler ist.
Es hat aber nur den Anschein. Heute wird Gold eher nach kurzfristigen Ereignissen nachgefragt (Inflationsangst, Angst vor einem Bankrun). Wäre Gold die Währung, wäre es wesentlich stabiler und nicht "krisenbedingt" nachgefragt.
Schon alleine, dass ein Bankrun möglich wäre, zeigt doch, wie marode dieses System ist. (Ok, bei einer 5% Inflation sind 2% Zinsen wenigstens etwas...)
Ich kann das Geld trotz Zins nicht verlieren?! Ich kann also keinen Verlust machen und gewinne immer? Interessant ... Ich finde es so erstaunlich, dass das staatliche Teilreservesystem von fast keinem hinterfragt wird.
Entweder gebe ich mein Geld einer Bank, die mein Geld als Wert aufbewahrt, oder ich überlasse mein Geld der Bank, diese investiert damit über einen bestimmten Zeitraum. Wenn dann aber die Bank verliert, verliere ich auch, wenn sie gewinnt, werde ich an den Gewinnen beteiligt, alles andere ist Unsinn. In einem System, in dem jeder für seinen Unfug haftet, würde niemand mit solchen Summen spekulieren, aber heute gibt es ja Zentralbank und Staat, bzw Steuerzahler ...
Spekuliert die Bank mit meinem Geld, dass sie nur zur Wertaufbewahrung bekommen hat, handelt sie vertragswidrig und wird bestraft.
Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren. Das sorgt nur dafür, dass die Menschen ohne nachdenken handeln, da sie ja nichts zu verlieren haben.
Am witzigsten finde ich an dem Thema übrigens, dass es Menschen gibt, unendliches Wachstum kritisieren, 2% Inflation pro Jahr aber für natürlich halten. ^^