Hallo zusammen,
ich bin erst gerade ganz frisch nach über 16 Jahren Debian zu Arch gewechselt. Ich habe inzwischen sowohl meinen Arbeitsrechner, als auch mein Notebook mit Arch frisch installiert und bin recht angetan von dieser Distribution wegen des Rolling Release. Die Debian-Pakete sind halt doch immer extrem veraltet, was sich bei mir gerade bei KDE enorm bemerkbar machte - die Entwicklung in Sachen Stabilität und Bugfixes war in den letzten zwei Jahren doch auffallend enorm.
Abgesehen davon, dass systemd und ich wohl nie echte Freunde werden, klappt eigentlich alles ganz prächtig. Nur eine Sache nervt mich auf dem Notebook wirklich extrem:
Die Netzwerkverbindung wird hier per NetworkManager aufgebaut. Das kann WLAN sein oder auch mal verkabeltes Netzwerk. Wann immer ich dann irgendwas per nfs, cifs oder sshfs gemountet habe, dauert ein shutdown oder reboot ewig. Dabei versucht das System immer genau 1 Minute und 30 Sekunden lang mit einer Meldung wie...
[*** ] (3 of 7) A stop job is running for /data/projekte (1min 23s / 1min 30s)
...irgendwas zu tun und das zieht er dann auch volle eineinhalb Minuten durch, bevor er dann endlich wirklich den shutdown oder reboot macht.
Dieses Verhalten kann ich offensichtlich nur umgehen, indem ich manuell vor dem Herunterfahren oder Neustarten die mounts selbst unmounte. Es macht dabei übrigens keinen Unterschied, ob die mounts per manuellem mount-/sshfs-Befehl, per manuellem mounten eines fstab-Eintrags (noauto) oder per automatischem mount durch systemd (noauto,x-systemd.automount) oder gar per autofs zustande kamen.
Mir scheint es so, als würde die WLAN-Verbindung schon abgebaut, bevor dann irgendwas in systemd beginnt, zu versuchen, vorhandene mounts auszuhängen. Ich habe es sogar schon mit eigenen systemd-Skripts versucht, die auch tatsächlich alles unmounten, was noch vorhanden ist - nur ist dann dieser Stop-Job-Eineinhalb-Minuten-Krampf immer schneller und schon munter am Zählen.
Schön ist ja immerhin, dass der NetworkManager seinen dispatcher anbietet. Leider führt er die Skripte in /etc/NetworkManager/dispatcher.d entgegen jeglicher Doku, die ich bisher finden konnte, nur beim Aufbau der Netzwerkverbindung aus, alles in /etc/NetworkManager/dispatcher.d/pre-down.d wird schlicht komplett ignoriert.
Hat irgendwer zufällig einen Tipp, wie ich dieses nervige Problem lösen kann? Wie kann ich systemd dazu bewegen, diese eineinhalb-Minuten-Warterei zu unterlassen oder mounts schlicht zu ignorieren?