Arch Linux

Hostname per Shell-Skript mit inkrementierender Nummer setzen

Chief of Zetten

Hallo. Wie in einem anderen Beitrag geschrieben bau ich grad' ein Live-System und möchte gerne ein Shell-Skript einbinden, dass bei jedem Start des Systems einen Hostnamen für das aktuelle System generiert. Dieser soll nach dem Schema "HOSTNAME-NUMMER" gebildet und gesetzt werden, wobei HOSTNAME ein fest vorgegebener String und NUMMER eine automatisch ermittelte Nummer ist, indem das Skript zunächst nach weiteren Hosts im lokalen Netz sucht, deren Hostname dem gleichen Schema folgt, daraus die höchste zugewiesene Nummer ermittelt, diese um eins erhöht und das dann für die Zuweisung des Hostnamens benutzt.

Beispiel:
Fest vorgegeben ist als HOSTNAME der String "LiveCD".
->1. Rechner mit der Live-CD fährt hoch -> erkennt, dass noch kein anderen im Netz mit dem gleichen Live-System gestartet ist -> weist sich den Hostnamen "LiveCD-1" zu
->2. Rechner mit der Live-CD fährt hoch -> erkennt, dass die aktuell höchste vergebene Nummer die 1 ist -> weist sich den Hostnamen "LiveCD-2" zu
->3. Rechner mit der Live-CD fährt hoch -> findet die 2 als höchste Nummer -> weist sich den Hostnamen "LiveCD-2" zu
und so weiter.

Kennt jemand eine Möglichkeit, diese Ermittlung der aktuell höchsten vergebenen Nummer mittels Shell-Befehl zu realisieren, ohne dabei all zu viel Bandbreite zu vergeuden (geht das vielleicht irgendwie über 'nen Broadcast, sodass nur die Rechner antworten, deren Hostname dem genannten Muster entspricht)?
(Will das Live-System auch auf 'nem Notebook einsetzen, dass ich für Mitschriften und Internet-Zugang an meinem künftigen Studiumsplatz nutzen möchte und da könnte es ärger geben, wenn das Notebook beim Start erstmal sämtliche Rechner des LAN's anpingt, deshalb wär' 'ne zielgerichtetere Lösung nicht schlecht. Falls das nicht geht, kann ich zur Not auch die Funktion der Bash zur Generierung einer zufälligen Zahl verwenden)

drcux

Warum nicht einfach die MAC als Name nehmen? Ist immer einmalig...

chepaz

Mit Hostnamen stelle ich mir das in Fremdnetzen unnötig kompliziert vor. Der Hostname kann ja auch von allen unmöglichen Stellen anders gesetzt werden, evtl. weißt dir auch der dhcp einen zu und kümmert sich nicht um den vom System gewollten.

Wenn du nicht die MAC nehmen willst, nimm doch einfach die IP oder gibt es ein Killerargument warum du eine hochgezählte Nummer haben willst?

Edit:
Wenn du doch pingen willst kannst du sowas in der Art machen:

for (( i=1; i<=254; i++ )); do arping -D -f -c2 192.168.178.$i; done

Fährt einmal über ein /24 Netz. Ob das gut ist oder nicht musst du selber entscheiden.

Dirk

chepaz schriebOb das gut ist oder nicht musst du selber entscheiden.

Wer Hostnamen mit hochgezählten Nummern haben will, HAT bereits entschieden 🙂

Chief of Zetten

Die Ideen, die IP- oder MAC-Adresse als Grundlage für die Nummer zu verwenden, find' ich gut. Werd' mir mal noch nähere Gedanken drüber machen, was davon die bessere Variante ist. So hab' ich auf jedenfall immer 'nen eindeutigen Hostnamen innerhalb des Netzes.

Das ganze lokale Netz durchzupingen, werd' ich aber meiden, weil das zwar im eigenen LAN egal ist (da weiß ich ja, dass das nur mein eigener Rechner ist, der sich einen Hostnamen zuweist), aber im Netz der Hochschule könnte das ziemlichen Ärger geben, weil der Admin vermutlich nicht so gerne sieht, wenn jemand regelmäßig sämtliche Rechner des Netzes anpingt.

Auch wenn es ein bisschen eleganter aussähe, wenn die Nummern hochgezählt wären, ist das mir aber nicht so viel Wert, dass ich mich deswegen mit der IT-Abteilung der Hochschule anlegen würde.

Danke erstmal an euch. :-)

Dirk

Chief of Zetten schriebAuch wenn es ein bisschen eleganter aussähe, wenn die Nummern hochgezählt wären, ist das mir aber nicht so viel Wert, dass ich mich deswegen mit der IT-Abteilung der Hochschule anlegen würde.

Was ist das eigentlich für ein Saftladen, dass die für dein offensichtlich größeres Projekt kein Subnetz bereitstellen? 🙂

drcux

chepaz schrieb Wenn du nicht die MAC nehmen willst, nimm doch einfach die IP.

Wenn man eine IP hat, hat man sich ja schon am DHCP/DNS mit einem Namen angemeldet, der Hostname sollte also vor dem Start des DHCPC geändert werden.

chepaz

drcux schrieb...der Hostname sollte also vor dem Start des DHCPC geändert werden.

Da hast du vollkommen recht.
Somit hat er ein Henne-Ei-Problem und es bleibt nur die MAC oder eine Zufallszahl. Es sei denn man versucht einen neuen Lease zu bekommen nach dem man den Hostnamen geändert hat. Klingt irgendwie alles nach Overkill 🙂

Chief of Zetten

Hab jetzt noch mal drüber nachgedacht und werd die Hostnamen doch per Zufall ermitteln. Alles andere wäre ein immenser Aufwand, denn wenn ich z.b. die MAC als Grundlage nehme, dann stellt sich (falls ich das System mal auf 'nem Rechner mit mehreren Netzwerkkarten starte) die Frage, welche der vielen MAC-Adressen ich denn nun verwenden will. Und nehm' ich die IP als Basis ist's das gleiche in grün, nur dass dann noch so Späße wie mehrere IP-Adressen an einer physischen Netzwerkkarte, etc. dazu kommen können (ist zwar momentan nicht der Fall, aber ich will das System möglichst universell auslegen, so dass das, was ich einstelle, möglichst auf allen PCs funktioniert, mit denen ich das Live-System nutze).

Der Rest ist jetzt Bastelsache, weil das mit dem dynamischen Zuweisen des Hostnamens bisher noch nicht funktioniert. Muss mal sehen woran das liegt. Bisher funktioniert's weder über den Autostart von lxsession noch über den von der Bash. Bei Gelegenheit versuch' ich, ob's funktioniert, wenn ich mir 'n eigenes kleines Skript für Systemd schreibe und das starten lasse.

Was ist das eigentlich für ein Saftladen, dass die für dein offensichtlich größeres Projekt kein Subnetz bereitstellen?

Ja genau. Werd da mal mit dem Chef drüber sprechen. ;-D

Dirk

Chief of Zetten schriebHab jetzt noch mal drüber nachgedacht und werd die Hostnamen doch per Zufall ermitteln. Alles andere wäre ein immenser Aufwand, denn wenn ich z.b. die MAC als Grundlage nehme, dann stellt sich (falls ich das System mal auf 'nem Rechner mit mehreren Netzwerkkarten starte) die Frage, welche der vielen MAC-Adressen ich denn nun verwenden will.

Bilde doch ’nen String draus 🙂

ip a | grep ether | head -n1 | awk '{print $2}' | base64

… geht sicher auch schöner, und nimmt einfach die erste Ethernetkarten-MAC-Adresse, und macht einen Base64-String draus. Da hast du was eindeutiges, aber trotzdem nichts, das du später ohne weiteres irgendwie assoziieren könntest 🙂

Chief of Zetten schrieb
Was ist das eigentlich für ein Saftladen, dass die für dein offensichtlich größeres Projekt kein Subnetz bereitstellen?
Ja genau. Werd da mal mit dem Chef drüber sprechen. ;-D

Ne, ernsthaft: Wenn du vernünftig arbeiten sollst, solltest du schon optimale Bedingungen vorfinden, mit denen du arbeiten kannst!

Chief of Zetten

Die Idee mit dem String ist auch nicht schlecht. Werd' ich ausprobieren. Werd's aber so versuchen, dass ich die MAC aller Karten nehme (also head weglasse) und dann md5sum damit füttere. die ausgegebene Checksumme ist zwar dann immer noch ein wenig unhandlich, aber besser als bei base64. Und die Chance, dass zwei Hosts zufällig eine Kombination aus MAC-Adressen haben, die dazu führt, dass beide die gleiche MD5-Checksumme bilden, ist so gering, dass ich's vernachlässigen kann.
Vielleicht wende ich noch die Divisions-Rest-Methode an, um aus dem MD5-Hash dann eine handliche Zahl zu generieren.

Ne, ernsthaft: Wenn du vernünftig arbeiten sollst, solltest du schon optimale Bedingungen vorfinden, mit denen du arbeiten kannst!

Von Arbeit kann gar keine Rede sein. Das ganze ist ein privates Projekt, mit dem ich meine Linux-Kenntnisse vertiefen möchte, bin also für meine Arbeitsbedingungen selbst verantwortlich. Falls möglich, möchte ich irgendwann (vielleicht in zwei oder drei Jahren) so weit sein, dass ich mir 'ne Live-CD als Linux from Scratch selbst bauen kann, aber im Moment bin ich noch ziemlich weit davon entfernt.

Chief of Zetten

Mein letzter Post ist 'ne Weile her, da VirtualBox ziemlich oft rumgesponnen hat und ich darüber hinaus daran gebastelt habe, das Init-Skript des Live-Systems so zu modifizieren, das es prüft, ob das Root-Dateisystem komplett in den RAM past und falls ja, es dorthin kopiert und dann einen RAM-Boot einleitet.
Das ist jetzt geschafft und nun mach ich mit der Generierung des Hostnamens weiter. Das folgende Skript soll automatisch bei Systemstart aufgerufen werden und den Hostnamen bilden:

#/bin/bash
hostname=`ìp link | md5sum | tr -d ' ' | tr -d '-'`
hostname=`printf "05x" $((0x$hostname % 99991)) | tr '[:lower:]' '[:upper:]'`
host='Hoplit-'$hostname
echo $host > /etc/hostname
echo 'hostname set: '$host

Das Skript an sich funktioniert auch tadellos und tut was es soll. Die dazugehörige gen-hostname.service hab' ich auch schon erstellt:

[Unit]
Description=set individual hostname for the system
Wants=dhcpcd.service
Before=dhcpcd.service

[Service]
Type=oneshot
RemainAfterExit=no
ExecStart=/usr/bin/gen-hostname.sh

[Install]
WantedBy=multi-user.target

Nun zu meinem Problem: Das Skript wird wie gewollt einmalig beim Systemstart ausgeführt und schreibt wie gewollt den Hostnamen nach /etc/hostname, sobald das Live-System hochfährt. Wenn ich /etc/hostname mit nano öffne dann steht da dann der Hostname nach dem Schema "Hoplit-xxxxx" drin. Allerdings zeigt mir der Conky (der per Skript, dass die Konfigurationsdatei für den Conky erstellt (da z.B. jeder Rechner eine andere Anzahl an CPU-Kernen hat, ich aber im Conky die Auslastung der einzelnen Kerne sehen will und nicht nur die des Prozessors insgesamt), welches bei dem automatischen Start der Benutzeroberfläche aufgerufen wird) als Rechnername nur "Hoplit" an (das ist der Inhalt der /etc/hostname bevor gen-hostname aufgerufen wird). Ich vermute mal, dass gen-hostname zu spät aufgerufen wird. Wie muss ich die gen-hostname.service abändern, damit der generierte Hostname auch vom System übernommen wird (und es demzufolge auch über den generierten Hostnamen angepingt werden kann)?

Dirk

Chief of Zetten schriebWie muss ich die gen-hostname.service abändern, damit der generierte Hostname auch vom System übernommen wird (und es demzufolge auch über den generierten Hostnamen angepingt werden kann)?

Du musst entweder einfach einen Neustart nach Änderung des Hostnames machen, oder am Ende noch mal hostname ${host} ausführen, denn mit echo $host > /etc/hostname wird der Hostname lediglich in die Konfigurationsdatei geschrieben.

Alternativ geht auch hostname -F /etc/hostname, um den dort bereits eingetragenen Hostnamen auch zu setzen.

Chief of Zetten

Erstmal danke Dirk. :-)
Neustart nach dem Setzen des Hostnames geht nicht, da es ja ein Live-System ist und somit die Änderung des Hostnames mit dem Neustart wieder verloren ginge.

Hab jetzt nach etwas Google-Recherche den Befehl

hostnamectl set-hostname xxx

(xxx ist der zu setzende Hostname)
gefunden. Hab die Zeile

echo $host > /etc/hostname

gegen

hostnamectl set-hostname $host

ersetzt und probier aus, ob's funktioniert, sobald mein PC das Live-System gebaut hat. Nach dem was ich gelesen hab', gibt es da irgendwie drei Hostnamen bei Linux (einen "schönen" (bei dem alle Zeichen, auch Apostrophe, erlaubt sind), einen statischen und einen vorübergehenden) und die alle werden von "hostnamectl set-hostname" gesetzt, so dass dann der statische, der dynamische und der "schöne" Hostname gleich sind.
Sollte das nicht klappen, probier' ich's mit

hostname $host

. Ich schreib' dann, ob's geklappt hat. :-)

Edit: Funktioniert soweit wunderbar. Mich stört nur diese blöde Konvertierung des Hostnamens zu Lowercase durch

hostnamectl

. Ich probier' grad, ob das mit

hostname

besser ist.

Chief of Zetten

Jetzt ist alles perfekt. Bei Verwendung des Befehls

hostname $host

hab' ich diese blöde Konvertierung zu Lowercase nicht mehr. Vielen Dank Dirk. :-)

Chief of Zetten

Warum das?

Chief of Zetten

Mir ist grad' noch ein kleiner Bug an dem Skript aufgefallen: Aus mir noch unbekanntem Grund wird innerhalb der einen VM die resultierende Nummer zu lang (die ausgegebene Zahl: FFFFFFFFFFFEAE2C). Für mich sieht das nach 'ner Art Überlauf bei der Berechnung aus. Wahrscheinlich müsste man von der Ausgabe das Zweierkomplement bilden um die eigentliche Zahl rauszukriegen. Die Frage ist nur: Wieso kommt es zu diesem Überlauf?
Bei manuellem Eingeben der Befehle auf der Console ist mir aufgefallen, dass a) die zsh meldet, dass die MD5-Summe, die per Modulo durch 99991 geteilt wurde, nach 16 Stellen abgeschnitten wurde, das heißt, es fehlen von der Eingabe ganze 16 Stelllen und b) bash und zsh bei der Berechnung abweichende Ergebnisse liefern, die aber bei beiden Shells viel zu lang ist, als sie sein dürfte und jeweils bis auf die letzten 5 Stellen nur F's enthält.
In meiner anderen VM hingegen funktioniert alles wie es soll. Boote ich meinen Rechner aber mit dem Live-System tritt ebenfalls das Problem auf, dass die Ausgabe viel zu lang ist.
Hat da jemand einen Tipp für mich, wo ich da nach dem Fehler suchen kann?

Edit: Die Vermutung mit dem Zweierkomplement scheint zu stimmen. Bilde ich von FFFFFFFFFFFEAE2C das Zweierkomplement komm' ich auf 151D4 was auch, so wie es sein sollte, nicht länger als 5 Stellen ist. Die Frage ist nur, warum es zum diesem Überlauf kommt. Außerdem: Gibt es eine Möglichkeit printf dazu zu zwingen, mit 64-Bit Zahlen zu rechnen (es also dazu zu bringen, die vollen 32 Stellen der MD5-Summe zur Berechnung heranzuziehen und nicht nur die Hälfte davon)?

Patricia

Mach dir keinen Kopf, nutz die UUID mit einem simplen Skript! Probier's mal mit hostnamectl. Das macht deine Servernamen einzigartig und sorgt für weniger Chaos.

schard

Danke für deinen Beitrag, @Patricia. Aber nach 11 Jahren ist dieses Problem wohl bereits längst gelöst.