Arch Linux

Arch Openbox verbraucht mehr RAM als Manjaro Mate !?

Asbestbrezel

Hallo,

hatte heute mal das Vergnügen auf meinem Altrechner Manjaro Linux(Arch Derivat) mit dem Mate Desktop auszuprobieren.
Nun, ich war erstaunt wie wenig (~150mb) Speicher es im Idle verbraucht und anscheinend mein auf lightweight getrimmtes openbox-arch(~250mb) zuviel verbraucht.

Wenn ich mal die laufenden Prozesse der beiden Systeme kurz nach einem reboot vergleiche, ergeben sich schon große Unterschiede, schon beim direkten Vergleich der X-server oder die ganzen systemd-dienste wie journald und colord, die sich auf meinem Hauptrechner anscheinend zuviel Speicher genehmigen. Auch dass das ein Volumeicon über 4mb braucht, finde ich seltsam.
Für den X-server wäre meine erklärung, dass ich auf dem Arch-Rechner den Catalyst laufen hab, auf dem Manajaro den freien Nouveau.

Hier mal die beiden Prozessübersichten, sortiert nach höchstem Speicherverbauch.

Arch:

Manjaro:

Die Frage mag ja etwas kleinlich sein, bei den "geringen" Unterschieden, aber ich finds einfach seltsam, dass ein fertiges System mit Desktopumgebung und allem drum und dran wie Manjaro weniger verbraucht, als mein Arch Openbox mit minimal Ausstattung.
Hat jemand eine Antwort auf dieses Mysterium? 😉

Danke und Gruß,
Marcel

Ovion

Woher hast du den RAM-Gesamtwert? Könnte es vielleicht sein, dass du wirklich nur den RAM, nicht aber den Swap betrachtest? Dann könnte es vielleicht sein, dass Manjaro schon anfängt auszulagern, während es dein Openbox-Arch es noch nicht tut (wobei letzteres zu bevorzugen ist, wenn du nicht um jedes MB RAM kämpfst).

Dirk

„Verbrauchen“ vs. „Verwenden“.

Ich würde es gut finden, wenn mein System noch mehr Caching betreiben würde.

Asbestbrezel

Die Gesammtwerte beziehe ich aus der Ressourcenübersicht vom Gnome System Monitor.
Ich hab Swap komplett deaktiviert, da ich sowas wie Bereitschaftszustand, etc. nicht nutze. Daran könnte es liegen, warum ist das zu bevorzugen?

Top zeigt zum Beispiel an:

top - 15:55:32 up 49 min,  2 users,  load average: 0,57, 0,50, 0,31
Tasks:  91 total,   1 running,  90 sleeping,   0 stopped,   0 zombie
%Cpu(s):  2,2 us,  1,5 sy,  0,0 ni, 96,3 id,  0,0 wa,  0,0 hi,  0,0 si,  0,0 st
KiB Mem:   3642252 total,   622032 used,  3020220 free,    66488 buffers
KiB Swap:        0 total,        0 used,        0 free,   326152 cached

der system monitor zeigt hier 256mb an, top anscheinend 622mb, was mir extrem viel vorkommt... verwirrt mich grad noch mehr. :-/

Dirk

Im Zweifelsfall gilt das, was top anzeigt.

KiB Mem:   4051624 total,  2205416 used,  1846208 free,   111448 buffers

Openbox bei mir.

  PID USER      PR  NI  VIRT  RES  SHR S  %CPU %MEM     TIME+ COMMAND                                  
  861 dirk      20   0  184m  18m 3732 S   0,0  0,5   0:34.61 openbox

Asbestbrezel

ok, aber auch wenn es nur reservierter speicher ist, ist das nicht zuviel? und wie kann ich mehr speicher freigeben?

Creshal

Vergleichst du zufällig eine 64- mit einer 32-Bit-Installation?

Dirk

Asbestbrezel schriebund wie kann ich mehr speicher freigeben?

Warum sollte man sinnvoll benutzten Speicher ungenutzt lassen? Der Kernel macht das schon selbständig, wenn Programme mehr Speicher benötigen.

Asbestbrezel

@Dirk: ok, dann is gut. kann man das irgendwo einstellen, nach welcher strategie der kernel vorgeht?

Creshal schriebVergleichst du zufällig eine 64- mit einer 32-Bit-Installation?

oha, das hatte ich nicht bedacht. ja richtig, manjaro ist 32bit. das macht einen großen unterschied?

Ovion

In der /etc/sysctl.conf kannst du vm.swappiness = 0 eintragen, dann wird nur dann ausgelagert, wenn es absolut notwendig ist. In deinem Fall mangels Swap vermutlich gar nicht nötig, da ohne swap nicht viel mit zu früh auslagern ist.

sven_s

Asbestbrezel schrieb oha, das hatte ich nicht bedacht. ja richtig, manjaro ist 32bit. das macht einen großen unterschied?

Ja

Ich wuerde zum kontrollieren des Speicherverbrauchs immer free benutzen, da ich die Ausgabe uebersichtlicher finde.
Hier mal ein Beispiel von meinem System:

<<< 16:50.25 Mo Jan 28 2013| ~
<<< sven@Q| 1308
>>> free -m
             total       used       free     shared    buffers     cached
Mem:          7972       3028       4944          0          0       2257
-/+ buffers/cache:        770       7201
Swap:          511          6        505

Creshal

Asbestbrezel schrieboha, das hatte ich nicht bedacht. ja richtig, manjaro ist 32bit. das macht einen großen unterschied?

Kommt auf die Programme an. Pointer sind halt doppelt so groß unter 64 Bit, was automatisch zu erhöhtem Speicherverbrauch führt. Wie viel das ausmacht, kommt auf die Pointermenge des jeweiligen Programms an. 🙂

Ovion

Die klassischen Datentypen können doch, glaube ich, auch registergrößenabhängig in ihrer Größe variieren, also integers, doubles, longs sowieso, oder?

Creshal

Jaein. Integer-Datentypen von den meisten Compilern auf eine architekturunabhängige Größe festgelegt (siehe /usr/include/limits.h – int, char, llong und short sind fest, long nicht; daneben gibt es noch typedefs mit fixer Größe [int32_t, uint8_t, …]).

Floatingpoint-Datentypen (half, float, double, quad) sind von der IEEE754 festgelegt und sind immer konstant (FPUs haben eh andere Registergrößen – schon der 8087 hatte intern 80-Bit-Register [um Rundungsfehler bei 64-Bit-Operanden zu minimieren], AVX hat mittlerweile 256 Bit).

Asbestbrezel

Was müsste ich als jemand, der kein swap hat, denn machen um die selben Werte wie in Manjaro zu erreichen? Rein interessenhalber.

Bei "free -": Was bedeuteten da die Einträge bei "-/+ buffers/cache" und in der ersten Zeile unter "cached"?

             total       used       free     shared    buffers     cached
Mem:          3556       1980       1576          0        107       1120
-/+ buffers/cache:        752       2804
Swap:            0          0          0

Creshal

Das ist der tatsächlich reservierte RAM. Die erste Zeile inkludiert auch Dateien etc., die vom OS gecacht wurden, aber freigegeben werden können, wenn Bedarf besteht.

Asbestbrezel

achso, ok, alles klar.
aber letzendlich ist der tatsächlich verwendete RAM bei arch-openbox größer, als in manjaro mate. und journald genehmigt sich einfach mal doppelt soviel.
und das liegt einfach daran, dass es ein 64bit system ist und ist normal? entschuldige mein erneutes nachfragen, wollte da nur auf nummer sicher gehen, ich dachte nämlich erst, dass bei mir vielleicht etwas bei der umstellung auf systemd daneben gegangen ist.