Arch Linux

Migration von Sabayon?

bea

Hallo in die Runde,

hier angemeldet habe ich mich wegen einiger akuter und nerviger Probleme mit Sabayon (am schlimmsten - CUPS will mal wieder nicht) und einigen neuen Details, die ich mit meinem Standardrechner machen möchte.

Was ich suche: eine kleine, schlanke Distribution ohne allzu viele Abhängigkeiten. Ich möchte mit möglichst wenig Aufstand selbst bestimmen, was auf die Platte soll. Und ich möchte keine Zeit mit tagelanger Fehlersuche mehr verbringen. Wenn schon basteln, dann baue ich meine alten Sparcstations wieder auf.... aber eingentlich bin ich IT-Aussteigerin - meine Zeit als Profi ist endgültig vorbei.

Vergangenheit: Linux 68k/Kernel 0.99.6
Linux/SPARC
NetBSD/SPARC
Solaris
Debian/Ubuntu/Gentoo

Zielmaschine:

Linux localhost 2.6.37-sabayon #1 SMP Tue Mar 22 17:38:07 UTC 2011 i686 Intel(R) Core(TM) i3-2100 CPU @ 3.10GHz GenuineIntel GNU/Linux

KEIN WLAN, aber statische IP-Adressen

Aufgaben: einfache Desktop-Funktionen:

WM WindowMaker (falls irgend möglich wieder mit DND aufs Dock...)
Web: Firefox, Midori und w3m.
TeX
LibreOffice
xfig
wine
nonpareil (ok werd ich selbst basteln müssen...)
sane
gimp
cups an einem Brother MFC742 über USB, am besten eingefroren auf 1.4.x, und ohne Ballast wie avahi. Seit kurzem läuft es überwiegend nicht, und das ist für mich absolutes KO-Kriterium; denn auf dieser Kiste schreibe ich meine Rechnungen.

Multimedia Kram - jetzt wirds spannend, und da habe ich noch nicht allzu viel Erfahrung
Diverse Soundkarten - normalerweise eine M-Audio Audiophile USB (Ausgang/Kopfhörer), ein Alesis Multimix 4 und ein Zoom R8. Keine interne Soundkarte.

KEIN pulseaudio - der Rechner soll als DAW einsetzbar sein. Firefox/Flash sollte entweder Jack oder alsa (DMIX) verwenden, und zwar parallel zu den ernsthaften Audio-Anwendungen.
Jack(2?)
Audacity, ggf. Ardour
Hydrogen

Realistisch für Arch? Oder gehe ich besser doch wieder zu Gentoo?

THX

Nach Möglichkeit daher ein RT-Kernel und hoffentlich eine Lilo oder Grub-Konfiguration, die nicht so zerschossen ist wie die von Sabayon.

Eure Meinungen?

Beate

open-source greg

Im Prinzip ist das alles möglich auf Ballast wie avahi wirst du allerdings nur schwer verzichten können, es sei denn du maintainst entsprechende Pakete selbst.

Und zum Multimedia Kram: Ich hab mit PC als DAW keine direkte Erfahrung, aber ich schätze mal da würde jack (ob 1 oder 2 ist egal wir haben beide 😉 ) wegen der niedrigen Latenzzeiten von Vorteil sein. RT-Kernel gibt es im aur zum selber kompilieren oder aber in einem zusätzlichen Repository ( http://archaudio.org/) .

bea

Danke.

Klar, Jack ist beim DAW-Einsatz ein Muss. Das Problem ist Pulseaudio - wenn ich es als Layer über Jack laufen lasse, habe ich ganz massiv mit XRUNs zu kämpfen.

Meinen Kampf mit cups werde ich wohl dahingehend lösen, dass ich den Müll (der mich schon Wochen Arbeitszeit und durchgearbeitete Nächte gekostet und der mir geschäftlich schon massiv geschadet hat, daher der harte Ausdruck) gar nicht erst installieren und zum alten BSD lpr mit apsfilter oder etwas ähnlichem zurückkehre. In der zeitm, in der ich mit einer Cups-Installation rumkämpfe, habe ich den lpr dreimal konfiguriert...

Geht das von den Dependencies her - Arch ohne Cups? Mit Gentoo traue ich mir das zu. Bei den Debian-Derivaten sind die Abhängigkeiten so festgezurrt, dass sich der CUPS (der dort nicht mal mit Multifunktionsgeräten zurechtkommt)

Kinch

CUPS nicht installieren sollte überhaupt kein Problem. CUPS mit Brother Zeug, habe ich auch keine guten Erfahrungen. HP-Drucker laufen damit aber eigentlich ganz gut und out of the Box (hab selbst nen Office-Jet am laufen, sowohl CUPS als auch Sane laufen damit sehr gut).

Ahavi muss imho auch dann nicht installiert werden, wenn man CUPS am laufen hat. Nur wenn man die Ahavi-Features will (CUPS im Netzwerk ohne Konfiguration freigegeben).

nonpareil ist übrigens im AUR.

hoffentlich eine Lilo oder Grub-Konfiguration, die nicht so zerschossen ist wie die von Sabayon

Konfigurieren darfste bei Arch in aller Regel selbst. Grub ist aber imho aus den Repos geflogen und nur noch Grub2 und Syslinux sind da direkt drinnen.

eine kleine, schlanke Distribution ohne allzu viele Abhängigkeiten. Ich möchte mit möglichst wenig Aufstand selbst bestimmen, was auf die Platte soll. Und ich möchte keine Zeit mit tagelanger Fehlersuche mehr verbringen.

Da du ja sehr schlanke Anforderungen hast (keine DEs und Späße) ist der Wartungsaufwand sehr gering. Da ich keine Gentoo-Erfahrungen habe, kann ich das nicht mit Gentoo vergleichen, aber ein WM + paar Applikationen laufen da Jahrelang mit wenig Wartung. Allerdings reicht Arch halt auch direkt Upstream durch, d.h. die Programme können auch jederzeit durch neue Versionen ersetzt werden. CUPS ist dafür vielleicht ein gutes Beispiel. Also man muss Updates vielleicht etwas vorausschauend planen.

Creshal

>Ahavi muss imho auch dann nicht installiert werden, wenn man CUPS am laufen hat.
Hat sich das nicht mit einer der letzten Versionen geändert?

Kinch

Creshal schrieb>Ahavi muss imho auch dann nicht installiert werden, wenn man CUPS am laufen hat.
Hat sich das nicht mit einer der letzten Versionen geändert?

Tatsächlich; ich habe den Wiki-Eintrag falsch gelesen: Es muss leider installiert werden (Abhängigkeit von libcups), muss aber nicht laufen.

open-source greg

bea schriebDas Problem ist Pulseaudio - wenn ich es als Layer über Jack laufen lasse, habe ich ganz massiv mit XRUNs zu kämpfen.

Ich benutze hier auch jack und pulseaudio ist nichtmal installiert 😉

Army

bea schrieb Diverse Soundkarten - normalerweise eine M-Audio Audiophile USB (Ausgang/Kopfhörer), ein Alesis Multimix 4 und ein Zoom R8. Keine interne Soundkarte.

Für die M-Audio brauchste eventuell madfuload, um die Firmware auf die Karte zu laden. Ich weiß nicht ob es bei der Audiophile auch so ist, für meine M-Audio Transit brauche ich das Paket. Installieren und spätestens nach dem nächsten Neustart läuft sie.

Bzgl Paketen aus dem AUR: Ich weiß nicht, ob du Arch schon so weit kennst, dass du weißt was das AUR ist. Falls nicht: Es ist eines der Highlights dieser Distri 🙂 Schau einfach im Wiki nach wie damit umzugehen ist, ggf. hier fragen.

edit: Wegen DAW, ich benutze hier auch Ardour und Hydrogen zur Produktion von Demos. Das geht eigentlich wunderbar, selbst auf meiner bescheidenen Hardware (Netbook mit AMD E450 Prozessor). Ich benutze auch kein Pulseaudio.

Derzeit wird unter Archlinux-Usern der langsame Umstieg von dem eigenen Init-System auf Systemd diskutiert. Es ist - sag ich jetzt einfach mal - empfehlenswert, dass man, wenn man jetzt Archlinux zum ersten Mal installiert, gleich Systemd benutzt. Näheres findest du da auch im Wiki, falls du dich damit noch nicht auskennst.