maik
Moin,
außer einem Diskussionsthema im englischen Forum habe ich leider nichts gefunden, daher nun meine Frage:
Welche minimalen und empfohlenen Systemanforderungen gibt es für Arch Linux? Könnte man hierzu nicht auch einmal ein Wiki-Artikel mit klaren, nicht spekulativen Angaben schreiben?
Darüber hinaus möchte ich gerne wissen, wie minimal ein Rechner ausgestattet sein muss, wenn man auf diesem KDE und vielleicht noch eine VM uneingeschränkt nutzen möchte? Reichen hier die für Kubuntu beschriebenen Angaben (CPU 1 GHZ und höher, Speicher 1 GB, Festplatte 10 GB und größer, sowie VGA-Grafik @ 1024x768 [reicht hier ein Grafikchip auf dem Board oder sollte man doch noch eine kleine Grafikkarte einbauen?]) aus?
Der Hintergrund ist der, dass ich meinen ursprünglich zum Spielen ausgelegten Rechner (Windows 7 und Arch Linux sind parallel installiert) fast ausschließlich nur noch unter Linux nutze, um damit via Firefox zu surfen, via LibreOffice zu arbeiten, via MPlayer Musik streame und DVB-S schaue und ab und zu Windows7@VirtualBox starte, um kleine, grafisch nicht aufwendige Spiele zu spielen.
Ich sehe meine Hardware hier eindeutig überdimensioniert und möchte dies gerne ändern, indem ich mir einen Rechner zusammenbaue, auf dem o.g. Anwendungen immer noch problemlos laufen, der jedoch Energie effizienter arbeitet. Mein jetziger Rechner (AMD Phenom II X4 955 3,2 GHZ auf einem ASUS M4A87TD Evo mit 8 GB DDR3 XMS-Speicher 1.333 MHz von Corsair, ASUS GeForce GTX 460 Top 1024 MB GDDR5, zwei Festplatten Western Digital WD20EARS 2TB via Controller 3ware 9650SE-2LP in RAID1 geschaltet und einer DVB-S2-Karte Hauppauge WinTV-HVR-4400) zieht derzeit fest 3,5 KWh pro Tag.
Vielen Dank für eure Antworten im Voraus.
Best Regards by Maik.
nobody44
Hallo,
Nur aus Interesse: Ist das ein experimentell ermittelter Wert oder ein errechneter?
Bei knapp 12 Stunden, die der Rechner geschätzt an ist, sind ~300 (291) Watt zuviel. Vor allem wenn man bedenkt, was du mit ihm machst.
Worauf ich hinaus will: Hast du dein Betriebssystem "richtig" konfiguriert? Das wären:
- vor allem CPU-Gouverner
- Grafikkarten-Treiber, der die Grafikkarte stromsparend nutzt
Zu den minimalen Anforderungen kann ich dir leider nicht viel sagen, aber du könntest einen anderen Desktop verwenden (ich kann Xfce4 empfehlen, KDE ist nicht gerade ressourcensparend) und damit sollte das eigentlich gehen.
Creshal
Die minimalen Systemanforderungen dürften bei Pentium II und 128 MiB RAM liegen – Arch selber hat ja fast nichts. 😉
Bei grafischen Sachen wirds schon komplexer.
• Jede Desktopoberfläche hat ihre eigenen Anforderungen, die je nach Version variieren (Openbox ohne Compositing-Manager plus Chrome dürfte selbst mit Atom, 1 GiB RAM und alter Intel-IGP laufen)
• Hintergrund- und Serverdienste können die RAM-Anforderungen vervielfachen
• RAM-Anforderungen sind bei 64Bit Pi mal Daumen 30-50% höher als bei 32 Bit (ältere 32-Bit-Maschinen kommen mit weniger RAM aus als neuere 64-Bit-Geräte)
• Grafikchips sind ein heikles Thema. Für Compositing/Desktopeffekte ists egal, was du nimmst. Stromsparend? Mit Video-Beschleunigung? Intel-IGPs, oder AMD/Nvidia-IGPs mit proprietärem Treiber (die beide genug Probleme machen). 3D-Spiele? Vergleichbare Anforderungen wie unter Windows, tendenziell etwas höher, weil selbst Nvidia keine 100%ig gleiche Leistung hat, und ggfs. WinE und ähnliche Bremsen eingerechnet werden müssen.
• Virtualisierung? CPU muss VT-x bzw. AMD-V unterstützen. Für fortschrittlichere Sachen wie PCI-Passthrough außerdem VT-d / IOMMU. Plus genug RAM für die VM.
• Festplattenbedarf hängt extrem davon ab, was du installierst. Ohne Java, Mono, Ruby, Qt, TeX, LibreOffice und sonstige Sachen reichen 4 GiB locker. Mit… 8 GiB aufwärts, mit allen eher 16.
maik
@ nobody44
Ich hatte vor einiger vor die Gesamtstromversorgung meines Rechners (Rechner + Monitor + Lautsprecher [damals noch ein 5.1-System von Creative]) ein Energiemessgerät geschaltet und über einen Zeitraum eines Monats die tägliche Rechnerlaufzeit und den Energie-"Verbrauch" dokumentiert. Daraus habe ich dann Mittelwerte gebildet, die eben aussagen, dass der Rechner pro Stunde rund 0,144 kWh zieht, in einem Zeitraum von 24h also fast 3,5 kWh.
Zur Konfiguration meines Systems: Ich nutze die Cpufrequtils mit dem Governor conservative und als Grafikkarten-Treiber habe ich die NVIDIA-Pakete installiert. An diesen habe ich allerdings noch nichts geändert, da ich, ehrlich gesagt, nicht genau weiß, ob und wie man dort Energiesparmodi setzen kann.
@ Creshal
Scheint so, als müsste ich, sollte ich mir einen "kleineren" Rechner zusammenbauen wollen, einige Abstriche machen oder aber die Idee gänzlich fallen lassen und statt dessen versuchen, zu optimieren, was zu optimieren geht, was?
Creshal
> Ich nutze die Cpufrequtils mit dem Governor conservative
Fail.
> An diesen habe ich allerdings noch nichts geändert, da ich, ehrlich gesagt, nicht genau weiß, ob und wie man dort Energiesparmodi setzen kann.
In der Klickibunti-Nvidia-Systemsteuerung, wo sonst?
> Scheint so, als müsste ich, sollte ich mir einen "kleineren" Rechner zusammenbauen wollen, einige Abstriche machen
Kommt ganz auf deine Anforderungen an. Für Virtualisierung brauchst du nunmal kräftige Hardware. Ansonsten würd eine 70€-CPU/Mainboardkombi mit AMD E-350 und üppig RAM reichen.
maik
Creshal schrieb> Ich nutze die Cpufrequtils mit dem Governor conservative
Fail.
Sondern?
Der genannte Governor ist der einzige, der die Taktfrequenz bei Teillast oder im Leerlauf auf die kleinst mögliche herabsetzt.
Creshal
Ondemand sollte das auch tun. oO
nobody44
Darf man fragen, wieviel Stunden der PC am Tag an ist? Der durchschnittliche Verbrauch ist zwar nett, aber ich würde gerne eine Watt-Zahl haben (d.h. Leistung), die nicht von "24/7 an" ausgeht.
Dafür müssten wir entweder wissen, wie lange der PC am Tag läuft (gibt ja durchaus einige, die ihren PC 24/7 an lassen, aber davon erwähnst du nichts?), oder du kannst
es direkt von dem Energiemessgeärt ablesen.
Kinch
maik schrieb
Der genannte Governor ist der einzige, der die Taktfrequenz bei Teillast oder im Leerlauf auf die kleinst mögliche herabsetzt.
conservative verhält sich ondemand ziemlich ähnlich, nur dass er langsamer umschaltet. D.h. auch, dass er länger in hoher Takt-Frequenz bleibt. Vielleicht verwechselst du den mit 'powersave'?
maik
nobody44 schriebDarf man fragen, wieviel Stunden der PC am Tag an ist?
Der Rechner läuft durchschnittlich sieben bis acht Stunden am Tag - werktags weniger, am Wochenende durchaus bis zu 12 oder 14 Stunden.
Ich habe die Konfiguration nun einmal auf
ondemand geändert und schaue mir ab morgen mal Cpufrequtils und Energie-"Verbrauch" an.
fs4000
Kein Mensch braucht das mehr Konfigurieren, ondemand ist Standard und sinnvolle Cpufreq-Module werden automatisch geladen. (p4-clockmod ist NICHT sinnvoll!)
Kinch
Also, ob sich das so sehr lohnen wird ist die Frage. Ich kann mir gut vorstellen, dass von den 300 Watt ziemlich viel auf deine Peripherie entfällt. Allein so ein Monitor kann schonmal 100 Watt schlucken.
Mein aktuelle PC (I7-3770, 16GB-Ram, Intel HD4000, 2 Festplatten) braucht bei Low-Level-Arbeiten (Surfen, Programmieren,…) etwa 50 Watt. Das ist schon ein guter Wert, aber auch „nur” 100 Watt weniger als mein vorheriger. Rechnet man das in Geld um, lohnt sich die Umrüstung eigentlich überhaupt nicht.
Apollo Costa
350 Watt ist wirklich heftig. Mein Desktop mit Q9950, HD6850, 3xHDD, TV Karte & Soundkarte verbraucht ~100 Watt + 2 x 60 Watt Monitor . Wobei ich meistens meinen Laptop verwende mit ~20 Watt + 60 Watt Monitor.
Overkill
Naja, vielleicht interessiert es ja wen:
heise.de schrieb
Asus' Rechnung zufolge verursachen die Produktion und der Transport der Notebooks rund drei Mal so viele Emissionen wie die Nutzungsphase. Für den Verbraucher heißt das: Wegen ein paar Watt weniger Leistungsaufnahme ein neues Notebook anzuschaffen, führt nicht zu einer positiven Ökobilanz.
Quelle
Hier ist zwar die Rede von Notebooks, aber ich denke, dass kann man auf alle neue Hardware-Anschaffungen verallgemeinern.
Trotzdem ( 😃 ) habe ich mir letztes Jahr nen' neuen Rechner besorgt:
AMD E-450 APU
8GiB Ram
120Gb SSD
und als Netzteil ein PicuPSU mit angeschlossenem 60 Watt Tischnetzteil.
Mein Hauptziel bestand vor allem darin, die Abwärme (Da Dachboden) so gering wie möglich zu halten, nebenbei hat der Rechner keinerlei mechanische Teile mehr, d.h. er ist komplett geräuschlos.
Momentane Verlustleistung beim Browsen und Musik-hören:
22,1 Watt (gemessen mit Strommessgerät).
KDE läuft damit auch ohne Probleme. Allerdings nervt die miese Qualität des Catalyst. Aber das ist ein anderes Thema. Größere Restriktionen durch diese Hardware habe ich bis jetzt auch noch nicht wirklich bemerken können (Außer natürlich wirklich Rechenintensive Prozesse).
EinNeuling
Kann mir jemand sagen, was momentan (nach 10 Jahren) die Systemanforderungen sind?
Z.B. ob es bei Pentium III-M 866 MHz und 1 GB RAM es Probleme geben könnte?
brikler
EinNeuling Z.B. ob es bei Pentium III-M 866 MHz und 1 GB RAM es Probleme geben könnte?
also, mit 1gb ram macht plasma keine spaß, mit swap sollte es aber kein problem sein, und wenns eine x86_64 cpu is, wirds auch laufen.
Josephus Miller
Da solltest du besser im 32bit Arch Forum nachfragen, vor allem wenn du wirklich beabsichtigst zu installieren.
Edit: und auch wenn es das gleiche Thema ist: an einen 10 Jahre alten Thread hängt man sich nicht an, sonder öffnet einen Neuen
Dirk