Arch Linux

PCIe ASPM für längere Akkulaufzeit konfigurieren

fs4000

Hallo,

wahrscheinlich haben einige von der ASPM Problematik in der letzten Zeit gehört. Das Problem in Linux ist auch längst behoben, was bleibt sind Rechner deren Firmware dem Betriebssystem verbietet ASPM zu konfigurieren. Der Parameter pcie_aspm=force wird jetzt wahrscheinlich recht verbreitet sein, um diese Limitierung auszuhebeln. Ich setze nebenbei auch gleich pcie_aspm.policy=powersave, um ASPM baldmöglichst freizuschalten, und pcie_port=native ein, um Linux nativen Zugriff auf PCIe zu ermöglichen, sollte es die Firmware ebenfalls verwehren. Trotz all dieser Parameter fasst der Linux Kernel bei mir die Konfiguration des BIOS nicht an, es ändert sich schlichtweg gar nichts.
Nun habe ich allerdings ein Skript gefunden [1], mit dem man ASPM selbst konfigurieren kann. Hiermit ist es mir möglich ASPM auch für die WLAN-Karte zu aktvieren, was weder BIOS noch Kernel machen.

Ich denke nicht, dass ich irgendetwas falsch gemacht oder vergessen habe, deshalb bitte ich hier jeden ebenfalls seine ASPM Konfiguration am Laptop zu überprüfen und sich bei Problemen zu melden. Hoffentlich können wir dadurch dann einen Fehler im Linux Kernel finden und beheben lassen. Die entsprechenden Infos bekommt man per lspci -vv als root.

Hier der Block meiner WLAN-Karte nach manueller Aktivierung der Energiesparmodi L0s und L1 (wichtige Angaben hervorgehoben):

0c:00.0 Network controller: Ralink corp. RT2790 Wireless 802.11n 1T/2R PCIe
Subsystem: Ralink corp. Device 2790
Control: I/O+ Mem+ BusMaster+ SpecCycle- MemWINV- VGASnoop- ParErr- Stepping- SERR+ FastB2B- DisINTx-
Status: Cap+ 66MHz- UDF- FastB2B- ParErr- DEVSEL=fast >TAbort+ <TAbort- <MAbort- >SERR- <PERR- INTx-
Latency: 0, Cache Line Size: 64 bytes
Interrupt: pin A routed to IRQ 17
Region 0: Memory at f8200000 (32-bit, non-prefetchable) [size=64K]
Capabilities: [40] Power Management version 2
Flags: PMEClk- DSI- D1- D2- AuxCurrent=375mA PME(D0+,D1-,D2-,D3hot+,D3cold-)
Status: D0 NoSoftRst- PME-Enable- DSel=0 DScale=0 PME+
Capabilities: [50] MSI: Enable- Count=1/32 Maskable- 64bit+
Address: 0000000000000000 Data: 0000
Capabilities: [70] Express (v1) Endpoint, MSI 00
DevCap: MaxPayload 128 bytes, PhantFunc 0, Latency L0s <128ns, L1 <2us
ExtTag- AttnBtn- AttnInd- PwrInd- RBE+ FLReset-
DevCtl: Report errors: Correctable- Non-Fatal- Fatal- Unsupported-
RlxdOrd+ ExtTag- PhantFunc- AuxPwr- NoSnoop-
MaxPayload 128 bytes, MaxReadReq 512 bytes
DevSta: CorrErr+ UncorrErr- FatalErr- UnsuppReq+ AuxPwr- TransPend-
LnkCap: Port #0, Speed 2.5GT/s, Width x1, ASPM L0s L1, Latency L0 <512ns, L1 <64us
ClockPM- Surprise- LLActRep- BwNot-
LnkCtl: ASPM L0s L1 Enabled; RCB 128 bytes Disabled- Retrain- CommClk+
ExtSynch- ClockPM- AutWidDis- BWInt- AutBWInt-
LnkSta: Speed 2.5GT/s, Width x1, TrErr- Train- SlotClk+ DLActive- BWMgmt- ABWMgmt-
Capabilities: [100 v1] Advanced Error Reporting
UESta: DLP- SDES- TLP- FCP- CmpltTO- CmpltAbrt+ UnxCmplt- RxOF- MalfTLP- ECRC- UnsupReq+ ACSViol-
UEMsk: DLP- SDES- TLP- FCP- CmpltTO- CmpltAbrt- UnxCmplt- RxOF- MalfTLP- ECRC- UnsupReq- ACSViol-
UESvrt: DLP+ SDES- TLP- FCP+ CmpltTO- CmpltAbrt- UnxCmplt- RxOF+ MalfTLP+ ECRC- UnsupReq- ACSViol-
CESta: RxErr+ BadTLP- BadDLLP- Rollover- Timeout- NonFatalErr+
CEMsk: RxErr- BadTLP- BadDLLP- Rollover- Timeout- NonFatalErr+
AERCap: First Error Pointer: 00, GenCap+ CGenEn- ChkCap+ ChkEn-
Kernel driver in use: rt2800pci

Sollte an der letzten Markierung "LnkCtl: ASPM Disabled;" stehen, der Rest aber ähnlich aussehen, ist ASPM möglich, aber nicht aktiviert.
ASPM sollte im Akkubetrieb aktiviert sein, um die Laufzeit zu verlängern. Man kann die Energiesparfunktionen auch manuell per pm-powersave true einschalten.
Die Konfiguration nicht benutzter PCI Express Ports ist dabei unerheblich, ASPM ist hier wohl meist deaktiviert, was OK ist.

Wer jetzt noch mehr Infos zu ASPM möchte: http://linuxwireless.org/en/users/Documentation/ASPM

[1] http://bombadil.infradead.org/~mcgrof/scripts/enable-aspm

fs4000

Ich versuch meinen Beitrag mal noch etwas konkreter zu fassen:
Wer mir helfen möchte, der schaue bitte folgendes:

$ cat /sys/module/pcie_aspm/parameters/policy 
default performance [powersave]

Sollte da was andres stehen:

# echo powersave > /sys/module/pcie_aspm/parameters/policy

Gibt das eine Fehlermeldung, ist ASPM von der Firmware blockiert. Wer genug hat, kann hier aufhören, oder probiere meine Kernel-Bootparameter von oben.

Wenn nun alles passt, bitte die Ausgabe von "lspci -vv" als root auf einem Pastebin-Service posten und den Link hier reinschreiben. Ich schau es mir dann selbst an. Danke!

Army

So, also ich habe meinen Rechner so konfiguriert, dass beim Start ein "echo powersave > /sys/module/pcie_aspm/parameters/policy" ausgeführt wird und das geht auch ohne Fehlermeldung. Als einzigen Boot-Parameter habe ich "pcie_aspm=force", deine anderen beiden hab ich mal hinzugefügt, mal beim nächsten Start schauen, was die bewirken.

Und hier meine Ausgabe von lspci -vv

fs4000

pcie_aspm.policy=powersave tut dasselbe wie der echo Befehl nur direkt beim Start. Was pcie_port=native genau tut, weiß ich bis heute nicht. Auch nicht, ob es bei mir überhaupt etwas ändert.

Kannst du bitte noch schauen, ob ich die Ausgabe von lspci -t richtig geraten habe. (Bei ... sollten einige Zeilen mehr stehen.)

-[0000:00]-+-00.0
           ...
           +-15.0-[01]----00.0
           +-15.2-[02]----00.0
           ...

Wenn ich richtig liege, haben bei dir die PCIe-Ports kein ASPM aktiviert, die Endpoints aber schon. Ich denke, das ist eine ungültige Konfiguration. Außerdem gibt's noch einen USB Host Controller, der L1 nicht aktiviert hat.

Army

Hier erstmal die Ausgabe von "lspci -t". Sieht etwas anders aus als du geraten hast.

Ich kann zu dem Thema auch nicht mehr sagen. Falls du noch Ideen hast bzgl ASPM an den PCIe-Ports, werde ich das gerne testen, habe auch großes Interesse an ner möglichst langen Akkulaufzeit und möglichst geringem Stromverbrauch.

fs4000

OK, dann hängt dieser USB Host Controller einem der PCIe-Ports ohne ASPM. Klingt jetzt nicht wahnsinnig schlimm, bei mir hat kein USB-Controller ASPM. Bei der LAN- und der WLAN-Karte ist alles wunderbar.

Ich sollte wohl mal einen Kernel mit den ganzen Debug Optionen bauen.

fs4000

So inzwischen bin ich schlauer: Es ist ein Hardwarebug.

Die Latenzen unter DevCap sind die minimalen, damit das Gerät lauffähig ist. Die Latenzen unter LnkCap sind die des Geräts selbst.
Nur ist die WLAN-Karte jetzt so schlecht, dass sie ihre eigenen Voraussetzungen nicht erfüllen kann. Das nenn ich mal Schrott!

Blöd ist jetzt nur, dass sie auch mit ASPM funktioniert hat, aber es keine Möglichkeit gibt, ASPM ohne böse Hacks zu aktivieren.