Arch Linux

H.264 Hardwarebeschleunigung aktivieren

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Hi Forum,
derzeit spiele ich wenig mit dem High End Videocodec H.264 AVC herum. Damit kann man 1 Stunde Film auf 300 MB eindampfen. Der Nachteil ist jedoch, dass er sehr rechenintensiv ist. Wenn ich mencoder starte dann geht meine Dual-Core CPU auf 100% und der Lüfter schaltet auf Maximal hoch.

Nun dachte ich mir, ich könnte meinen Prozessor ein wenig entlasten (also medizinisch unter die Arme greifen), indem ich meine Grafikkarte zur H.264 Berechnung verwende. Laut lspci | grep -i vga verwende ich eine ATI HD4200, die laut Herstellerangaben über eine Hardwarebeschleunigung für H.264 verfügt. Ein diesbezügliches Paket aus dem AUR war auch schnell gefunden, catalyst-total-hd234k 12.4-2, http://aur.archlinux.org/packages.php?ID=59996

Nur leider scheitert das Kompilieren an der Meldung,
Fehlende Abhängigkeiten:
-> xorg-server<1.12.0

Natürlich wäre es ein leichtes in der PKBUILD Datei einfach die Prüfung auf xorg<1.12 zu löschen, aber ich habe Angst mir dadurch mein System zu zerstören. Und sowieso, wiso ist Hardwarebeschleunigung nicht Aufgabe des Linux-Kernels, wiso brauche ich noch einen extra Treiber dafür? Ich dachte immer, dass der Kernel Aufgaben wie Dateisystem, DVB-T Karten, Drucker und eben auch Grafikkarten übernimmt.

Jedenfalls bin ich derzeit etwas ratlos. Ich würde sogerne H.264 Videos über die Grafikkarte berechnen lassen.

Creshal

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Kinch

Das menschliche Gehirn hat aufgrund der Massenparallelität der Neuronen immernoch eine ungeschlagene Rechenleisung. Daher mein Tipp: Druck dir einen Hexdump der Datei aus, schau dir die x264 Spezifikation an, nimmt Papier und Bleistift und berechne es selbst.

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Kinch schriebDaher mein Tipp: Druck dir einen Hexdump der Datei aus, schau dir die x264 Spezifikation an, nimmt Papier und Bleistift und berechne es selbst.

ROTFL

Mach ich, und wenn ich damit fertig bin unterschreibe ich mit Uwe Prochnow, vgl [1].

QUELLEN
[1] Videomagic - Der Traum von der perfekten Videokompression, http://www.youtube.com/watch?v=gHlmijG_lcg

Dirk

Manuel Rodriguez schriebJedenfalls bin ich derzeit etwas ratlos. Ich würde sogerne H.264 Videos über die Grafikkarte berechnen lassen.

Ach vergiss das! Lasse weiterhin die CPU die Arbeit machen, und optimiere einfach den Luftstrom im Gehäuseinneren.

Zum Beispiel könntest du mit Leichtmetallverbundglaskunstfaseraggregatmodulen (gibt es in jedem gut sortierten Baumarkt) einen Windkanal bauen (seitliche Bohrungen = Beschleunigungslöcher nicht vergessen), der die brütend heiße Abluft mit 9,721 Kubikdezimetern pro Hektosekunde aus der Austrittsdüse feuert (Vorsicht, leicht entflammbar!).

Wenn du den Einlassstutzen mit einer Saugrohrmuffe verbindest, kannst du beim Videogucken auch gleich noch das Zimmer saugen, musst allerdings einen Feinstaubfilter und eine Grobschmutztrennanlage vorschalten. Wenn du die leicht entzündliche Abluft in eine spezielle Brennkammer leitest, und kontrolliert entzündest, kannst du auch deine Tonhandwerkobjekte brennen.

Du siehst: Es muss nicht immer ein guter Codec sein, mit ein wenig handwerklichem Geschick und optimaler Kühlung sparst du dir nicht nur den Brennofen für deine Tonbasteleien, sondern kannst auch gleich noch dein PC-Zimmer säubern!

Gute Appetit!

oenone

Manuel Rodriguez schriebUnd sowieso, wiso ist Hardwarebeschleunigung nicht Aufgabe des Linux-Kernels, wiso brauche ich noch einen extra Treiber dafür? Ich dachte immer, dass der Kernel Aufgaben wie Dateisystem, DVB-T Karten, Drucker und eben auch Grafikkarten übernimmt.

Kernel braucht auch Treiber, um die ganzen Geräte anzusprechen. Dass für deine Grafikkarte keiner direkt im Kernel vorhanden ist, liegt am Hersteller deiner Grafikkarte. Der liefert nämlich keine Specs aus, sondern nur einen Binärtreiber.

Um dein AUR-Kompilier-Problem zu lösen: du musst eine ältere Version von Xorg installieren, da der von ATI bereitgestellte Binärtreiber noch nicht auf dem neuesten Stand ist.

An die anderen Poster: Bitte den Troll nicht füttern und auch so sinnlose Postings unterlassen. Schließlich könnten ernsthafte Wissbegierige den Thread finden. Lieber eine hilfreiche Antwort schreiben und Getrolle ignorieren.

Dirk

oenone schriebAn die anderen Poster: Bitte den Troll nicht füttern und auch so sinnlose Postings unterlassen. Schließlich könnten ernsthafte Wissbegierige den Thread finden. Lieber eine hilfreiche Antwort schreiben und Getrolle ignorieren.

Leute, die „Trolle nicht füttern“ nölen, tun es damit bereits.

efreak4u

Dirk Sohler schrieb
Manuel Rodriguez schriebJedenfalls bin ich derzeit etwas ratlos. Ich würde sogerne H.264 Videos über die Grafikkarte berechnen lassen.
Ach vergiss das! Lasse weiterhin die CPU die Arbeit machen, und optimiere einfach den Luftstrom im Gehäuseinneren.

Zum Beispiel könntest du mit Leichtmetallverbundglaskunstfaseraggregatmodulen (gibt es in jedem gut sortierten Baumarkt) einen Windkanal bauen (seitliche Bohrungen = Beschleunigungslöcher nicht vergessen), der die brütend heiße Abluft mit 9,721 Kubikdezimetern pro Hektosekunde aus der Austrittsdüse feuert (Vorsicht, leicht entflammbar!).

Wenn du den Einlassstutzen mit einer Saugrohrmuffe verbindest, kannst du beim Videogucken auch gleich noch das Zimmer saugen, musst allerdings einen Feinstaubfilter und eine Grobschmutztrennanlage vorschalten. Wenn du die leicht entzündliche Abluft in eine spezielle Brennkammer leitest, und kontrolliert entzündest, kannst du auch deine Tonhandwerkobjekte brennen.

Du siehst: Es muss nicht immer ein guter Codec sein, mit ein wenig handwerklichem Geschick und optimaler Kühlung sparst du dir nicht nur den Brennofen für deine Tonbasteleien, sondern kannst auch gleich noch dein PC-Zimmer säubern!

http://user.0x7be.de/~dirk/trollface.png

Gute Appetit!

Ich krich mich nicht mehr ein *auf-dem-Boden-roll-und-vor-lachen-keine-Luft-mehr-krieg*

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oenone schriebDass für deine Grafikkarte keiner direkt im Kernel vorhanden ist, liegt am Hersteller deiner Grafikkarte. Der liefert nämlich keine Specs aus, sondern nur einen Binärtreiber.

Das klingt logisch. Anfangs dachte ich tatsächlich, ich selbst wäre einfach zu doof. Dann dachte ich, Arch Linux wäre Schuld. Mittlerweile folge ich deiner Auffassung, dass der Hersteller ATI das Problem ist. Nach meinen Recherchen ist der Catalyst-Treiber tatsächlich ein riesengroßer BLOB (binary large object). Bevor ich mir den installiere, kann ich mir gleich den Strick nehmen bzw. auf Windows 7 umsteigen (dort ist der Blob noch viel viel größer).

Mir scheint, der Markt für Grafikkarten ist ein wenig unübersichtlich. In meinem eigenen Notebook ist eine ATI Karte verbaut (was vermutlich der absolute GAU für Linux ist). Etwas besser scheint die Lage bei nvidia zu sein. Beim nächsten Hardwarekauf werde ich darauf achten. Aber optimal scheint die Sache nur mit den Grafikchips von Intel zu laufen. Hier mal ein Testbericht für die integrierte Grafiklösung Intel HD 3000, http://www.notebookcheck.com/Test-Intel-HD-Graphics-3000-Grafikloesung.43703.0.html

Wenn ich das Prinzip richtig verstehe, liefert Intel die Grafikkarte auf dem Mainboard gleich mit. Und mittlerweile ist wohl die Performance sogar für HD Videos geeignet. Das beste ist jedoch, dass es für Intel Karten offensichtlich schnelle Linux-Treiber gibt. Hier ein enthusiastische Bericht, aus dem Forum, https://forum.archlinux.de/viewtopic.php?id=17338

Darin wird auf den Wiki-Eintrag "Intel-Grafikkarte" verwiesen, https://wiki.archlinux.de/title/Intel

Jedenfalls weiß ich, was ich jetzt machen werde. Ich werde tatsächlich dem Rat eines Posters weiter unten folgen und in den Baumarkt gehen und ganz bodenständig an die Sache herangehen. Aber nicht etwa, um Abwärme über den Lüfter nach außen zu führen, sondern einfach ein Notebook mit einer Intel HD4000 kaufen. Das heißt, auf nvidia und ATI verzichten, weil es beide Hersteller einfach nicht auf die Reihe kriegen, vernüftige OpenSource Treiber zu veröffentlichen.

oenone

Ja, ich achte immer darauf, dass ich eine Intel-Grafikkarte bekomme.

bandan

Bei Intel muss man aber aufpassen, dass man keine mit poverVR Kern nimmt, dann hat man nämlich weder open- noch closedsource Treiber.
Amd/Ati opensource finde ich ähnlich gut wie die Intel opensource Treiber und die sind dabei noch leistungsfähiger.

Army

Also ich hatte bisher nur ATI/AMD-Karten und hatte eigentlich nie Probleme. Aber die Performance, die in den Chips steckt, wird mit den OSS-Treibern leider nicht ausgeschöpft, was ich dann schon schade finde.

Im Moment habe ich zB ein Netbook mit einem E-450 von AMD drin. Mit dem Catalyst kannst damit zB locker HD-Videos schaun, wenn man zB mplayer-vaapi benutzt. Mit dem OSS-Treiber holt man halt mit dem xv am meisten Performance raus. Hätte ich ein Netbook mit Intel-Prozessor gekauft, dann hätte ich wohl eine leistungsfähigere Kombination, richtig? Für mich dennoch kein Argument, das Drumrum war für mich entscheidend (oder hat jemand schonmal ein Netbook mit Intel-Prozessor gesehen, das ab Werk 4GB RAM hat und 500GB HDD?)

fuwafuwa

Mit Intel-Netbooks kann man höchstens 720p Video anschauen, und auch da sollten die nicht mit zu hohen Einstellungen kodiert sein. Ich habe ein Acer AOD257 mit Doppelkern Atom und 2GB RAM sowie 500 GB HDD, das ist bisher auch das höchste, dass ich gesehen habe.

Army

Also 720p-Videos hat mein alter Laptop mit seinem Pentium-M mit 1,7GHz schon locker gepackt, mit dem E-450 geht das auch locker. Manche 1080p laufen auch ruckelfrei, aber nur manche. Zu viel Bewegung, zu krasse Settings => hallo Diashow. Ich bezieh mich bei dem Vergleich natürlich auf die neueste Generation an Intel-Atoms, also N2600 und N2800. Hat da jemand Erfahrungswerte? Wäre das nen extra Thread wert? Würd mich nämlich echt mal interessieren!

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Army schriebAlso ich hatte bisher nur ATI/AMD-Karten und hatte eigentlich nie Probleme. ...
Hätte ich ein Netbook mit Intel-Prozessor gekauft, dann hätte ich wohl eine leistungsfähigere Kombination, richtig?

Eine sehr spitze Bemerkung. Natürlich nicht, es ist ja Allgmeinwissen, dass dezidierte Grafikkarten von ATI und Nvidia schneller/besser sind als die Onboard-Grafiklösungen von Intel. Das trifft jedoch nur bei Windows 7 zu, unter Linux (und darüber reden wir hier), nützt mir eine Grafikarte von ATI/nvidia leider gar nichts, wenn es dafür keinen OpenSource Treiber gibt. Erst in diesem Gesamtkontext ist ein Gespann aus Intel Core i7 + Intel HD4000 wesentlich schneller, als ein Intel Core i3 + ATI irgendwas Grafikkarte.

Vielleicht sollte erwähnt werden, dass in den neuen MacBook Pro's (ja, die für 2500 EUR aufwärts) eine Intel HD4000 verbaut wurde. In einigen sogar ausschließlich diese Grafikkarte. Allerdings in Verbindung mit dem bereits genannten Quadcore i7 CPU. Damit sollte es unter Linux die wenigsten Probleme geben, sowohl für den Prozessor i7 als auch für die Grafikkarte HD4000 gibt es unter http://intellinuxgraphics.org/download.html OpenSource Treiber. Und die Framerate beim Abspielen und Encodieren von H.264 dürte ebenfalls ordentlich sein.

Zum Schluss möchte ich noch den Meister persönlich zu Wort kommen lassen, Torvalds says "nvidia fuck you", http://www.youtube.com/watch?v=JbovJbKALzA

Flocke

Das Problem ist ja nicht das es keine Opensource Treiber für ATI gibt, die sind sehr wohl vorhanden und auch inzwischen echt gut. Das dumme ist nur dass ATI die Spezifikationen für die Hardwarebeschleunigung nicht öffnet und die Opensource Treiber deswegen kein H.264 Decoding können.

Auf meinem Mediacenter musste ich z.B. auch den Catalyst Treiber installieren um über xvba-video Hardwarebeschleunigung zu bekommen. Was mich im Moment da noch etwas ärgert ist dass ich dafür den X-Server auf 11.1 downgraden musste, aber solange die HD-Filme ruckelfrei laufen stört mich das dort ehr weniger.
Wenn du es noch probieren willst empfehle ich dir den Wiki-Eintrag zu Catalyst: https://wiki.archlinux.org/index.php/Catalyst
Dort ist z.B. auch eine Repo mit den aktuellen Treibern und dem xvba-video Paket das für Hardwarebeschleunigung von mplayer gebraucht wird und eine für die alte Version des X-Servers sowie eine relativ gute Anleitung um solche Probleme wie fehlende Kernel-Module nach Kernel Updates zu beheben (ich empfehle catalyst-hook).

Creshal

> Das dumme ist nur dass ATI die Spezifikationen für die Hardwarebeschleunigung nicht öffnet und die Opensource Treiber deswegen kein H.264 Decoding können.

Nicht öffnen darf, weil das patentverseucht ist und sie das Zeug selber nur zugekauft haben.

Army

Ich bleibe trotzdem beim OSS-Treiber für meine ATI-Karte, hab dem Catalyst ne Chance gegeben, aber die Nachteile überwiegen einfach. Und es ist auch ne Prinzipfrage, schon allein deshalb will ich den Catalyst nicht verwenden.

Bzgl Hardwarebeschleunigung, interessanterweise steht auf http://www.x.org/wiki/RadeonFeature bei dem Punkt "Video Decode (XvMC/VDPAU/VA-API) on the 3D engine" bei einigen Karten ein "WIP", also "work in progress", also wird daran gearbeitet. Bin ich ja mal gespannt, was da bei rauskommt 🙂

Creshal

Betonung auf "on the 3D engine". Nicht "on the builtin hardware decoder which does the job better, faster and at 2% of the power consumption".

Army

Trotzdem, wenns etwas Performance bringt, ists doch besser als nix 🙂

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