Astorek
Hi @ all,
ich habe ein sehr seltsames Problem: KDE4 ist bei mir extremst instabil. Der Reihe nach:
Nach dem Anmelden (egal ob über KDM, .xinitrc oder "startx") lädt die Oberfläche - und da fällt mir bereits auf, dass nur für den Bruchteil einer Sekunde ein Fenster namens "Migrationsassistent" offen ist (vermutlich wird das beim ersten KDE-Start automatisch gestartet?) und sich in der nächsten Sekunde selbstständig wieder schließt - einfach so. Unten im Tray ist eine Benachrichtung für Nepomuk, dass irgendwas fehlgeschlagen ist - bevor ich jedoch draufklicken kann, ist sowohl das Icon als auch die Benachrichtigung verschwunden...
Noch seltsamer wird es, wenn ich Anwendungen (egal welche) starte. Hier erhalte ich scheinbar nach dem Zufallsprinzip irgendeine Fehlermeldung: Mal erscheint ein Fenster "KDEinit: Konnte Programm <...> nicht starten", ein anderes Mal erscheint ein Fenster mit dem richtigen Titel (bspw. Firefox) aber komplett ohne Fensterinhalt, oder das Programm lässt sich garnicht starten (egal ob über das "Startmenü" oder über Konsole). Wenn ich das KDE-eigene "Konsole" aufrufe, erscheint - wenn es überhaupt startet - erstmal 4,5 Zeilen lang folgende Fehlermeldung: "bash: fork: retry: Keine Kind-Prozesse".
Auch sehr nett, was ich mal hatte: Auf tty7 lief KDE. Ich schaltete um auf tty1 (Strg+Alt+F1) und versuchte mich mit meinem Nutzernamen anzumelden. Ging einfach nicht; sobald ich das Passwort eingab, wurde sofort wieder nach den Login-Daten gefragt. Die Anmeldung mit "root" funktionierte, aber der Befehl "su" ergab die Fehlermeldung "bash: fork: retry: Die Ressource ist zurzeit nicht verfügbar". Meistens kann ich im "Startmenü" nur 3 oder 4 Elemente auswählen, bevor es ebenfalls abstürzt und die gesamte Desktopoberfläche auf nichts mehr reagiert. Wie gesagt: Das alles passierte, während KDE4 auf tty7 lief, und die ganzen Fehlermeldungen, Reaktionen etc. scheinen nach dem Zufallsprinzip aufzutreten. KDE4 ist auf meinem PC quasi unbenutzbar, nach dem Anmelden überlebt die Desktopoberfläche keine 3 Minuten... Herunterfahren etc. von KDE aus geht ebenfalls nicht, obwohl dbus nebenher läuft und die Rechte vorhanden sind.
Das Merkwürdige ist, dass derartiges Verhalten überhaupt nicht auftritt, wenn währenddessen Xfce4 oder Gnome3 läuft. Selbst, wenn z.B. firefox in KDE überhaupt nicht startet, KDE dann gewaltsam mittels "init 3" beende und dann eine andere Desktopumgebung starte ("init 5" und in KDM eine andere Desktopoberfläche ausgewählt), läuft alles wieder perfekt, als hätte nie was gefehlt.
Das Problem liegt wohl nicht am verwendeten Videotreiber; der Eintrag "vesa" in die Xorg.conf brachte - bis auf den Auflösungswechsel und dem Deaktivieren der Effekte, logischerweise - keine Besserung.
Auch mehrmaliges Löschen des .kde4-Verzeichnisses in $HOME hat nichts gebracht. Ein testweise durchgeführter RAM-Check (memtest86+) hat nichts gezeigt... In den wichtigsten Logs (messages.log, syslog.log, xorg.0.log) konnte ich keine Meldungen finden...
Tjoar: Was ist da los? Ich habe nicht den blassesten Schimmer was fehlt, und finde über Google etc. auch nichts, was dieses seltsame Verhalten von KDE4 hervorrufen könnte... Jemand eine Ahnung, was ich am Besten tun könnte?
agaida
Die Zauberworte dürften in Deinem Fall akonadi, nepomuk und strigi lauten. Der Migrationsassisten sollte bestehende Sachen auf die neue Konfiguration heben. Geht das schief, weil z.b. der Speicher für die Daten fehlkonfiguriert ist, dann fallen halt die darauf aufbauenden Sachen voll auf die Fresse. Das ist der Nachteil der immer weiter gestiegenen Deskop-Integration. Da habe ich mit 4.8 unstable auch einige Zeit gekämpft.
Astorek
Danke für die Antwort agaida. Hat mir schonmal geholfen: Ich habe testweise mal "akonadiconsole" gestartet, dass scheinbar auch einen ganzen Rattenschwanz an weiteren "akonadi"-Prozessen startet. Siehe da: Urplötzlich habe ich unter Xfce4 dasselbe Problem mit sich merkwürdig verhaltenden Anwendungen. Wechsle ich auf ein anderes tty und töte alles, was irgendwie mit "akonadi" anfängt, laufen die betroffenen Anwendungen wieder einwandfrei.
Leider hänge ich an dieser Stelle wieder, da die Logdatei von akonadi (unter ".local/share/akonadi/akonadiserver.error") keine Fehler zeigt... Ich habe akonadi jetzt testweise mittels "pacman -Rdd" unsauber rausgeworfen - jetzt laufen unter KDE alle Programme, die nicht akonadi verwenden (eben z.B. Firefox) einwandfrei. Nachteil: Natürlich läuft jetzt z.B. Kontact nichtmehr, was ich schon gerne verwenden würde...
Laut Google gibts wohl recht viele Probleme mit akonadi, und fast keiner konnte eine Lösung finden :\ ... Ich probiere noch ein wenig herum, mal schauen, ob was herauskommt...