Problem 3: PACMAN auf dem Prüfstand !
Findest du exklamatorisch genug?
Früher regte man sich unter Windows auf, dass sich die Programme nicht wieder
korrekt deinstallieren und Verzeichnis- sowie Registryeinträge
zurückkbleiben. Hier stellt sich nun gleiches Problem dar.
Na ja, nicht ganz. Du kannst auch bei Pacman Pakete sehr wohl vollständig
deinstallieren, ohne selbst Hand anlegen zu müssen, du musst halt nur wissen,
welche Pakete du deinstallieren musst. Insofern kannst du ein Programm, dass du
via pacman installiert hast auch wieder vollständig deinstallieren. Das mit dem
Problem von mangelhaft funktionierenden Deinstallern zu vergleichen, halte ich
schon für Polemik ehrlich gesagt.
Probleme treten dann auf, wenn du Aktionen durchführst, die Verbindungen haben,
die für Pacman nicht wahrnehmbar sind. Woher soll pacman denn wissen, welche
Pakete, du mit welcher Motivation installiert hast?
Warum existiert da keine Abhängigkeit unter den Paketen?
Weil Arch Linux das KISS Prinzip verfolgt und es versucht Abhängigkeiten die
nicht alle Nutzer betreffen zu vermeiden. Es richtet sich an Nutzer, die selbst
wissen, was sie installieren wollen oder nicht. Wenn ich ein Paket X als
Abhängigkeit von Paket Y markiere, zwinge ich mehr oder weniger, jedem
Nutzer von Y auch X auf, auch wenn er unter Umständen X nicht benötigt.
Pacman könnte natürlich dahingehend erweitert werden, dass man die optionalen
Abhängigkeiten auch irgendwie verwalten könnte. Das könnte einiger, aber
letztendlich nicht alle derartigen Fälle abfangen.
Ein anderer Ansatz wäre, dass man als Nutzer beim Installieren von Paketen,
diese als „manuelle Abhängigkeit” eines anderen Pakets definiert. Das wäre
sicherlich ein nettes Feature, aber letztendlich adressieren, all diese
Lösungen ein grundsätzliches Problem: Der User hat manuell ein Paket
installiert und will nun, dass ein Automatismus ihm sagt, wenn er es nicht mehr
braucht. Das wird so generell einfach nicht funktionieren.
Denn woher soll der Anwender bei all diesen Paketen nach x Monaten noch
wissen, dass er da nen optionales Paket zusätzlich installierte?
Woher soll er wissen, dass er da Dateien nicht mehr braucht? Oder Programme?
Oder andere Pakete? Er muss es sich halt entweder irgendwie aufschreiben oder
regelmäßig durchgehen, ob sich was findet.
Du kannst solche Sachen explizit als Abhängigkeit installieren '--asdeps' und
dann mit 'pacman -Qdt' anzeigen lassen. Das ist kein Automatismus, der dir beim
deinstallieren, von alsa-player die Pakete mit deinstalliert, aber es hilft den
Überblick zu behalten.
Arch richtet sich halt auch an User, die ein bisschen Selbstständigkeit zeigen
können/wollen. Die Erweiterung von Pacman zur komplexeren
Abhängikeitsverwaltung, wäre nett, ist aber nicht trivial zu implementieren.
Als Nutzer kann man sich aber mit einfachen Mitteln selbst helfen oder auch
konstruktiv etwas zur Besserung beitragen.
Generell muss ich leider feststellen, dass Linux immer noch nicht alltagstauglich ist.
Echt? Dann muss wohl an meinem Alltag etwas dysfunktional sein