Arch Linux

echo nach stdin eines laufenden Prozesses - mplayer

cm100

Hallo!

Ich möchte mit einem bash (oder zsh) Skript meinen mplayer ansteuern können. Dazu habe ich mir gedacht, ihn im slave Modus zu starten
(also etwa mplayer -slave -quiet video.mp4, vgl. http://cpansearch.perl.org/src/GBROWN/Gtk2-Ex-MPlayerEmbed-0.02/mplayer-slave-spec.txt) und Befehle, die er dann über stdin annimmt einfach via

echo "befehl" > /proc/$(pgrep mplayer)/fd/0

(z.B. befehl=osd, befehl=get_time_pos, befehl=seek 2 usw.)

zu senden. Leider wird der Befehl von mplayer ausgegeben, aber nicht ausgeführt. Wenn ich ihn jedoch direkt mit der Tastatur beim mplayer im slave Modus eingebe funktioniert es.

Hat jemand eine Idee, was ich falsch gemacht habe?

Mir ist aufgefallen, dass ich zwar mit via echo "text" > /dev/pts/x das Wort "text" auf den x-ten laufenden terminal zaubern kann, leider muss ich dort dann aber enter drücken um wieder zur Eingabeaufforderung zu kommen. Wenn "text" ein kommando war z.B. "ls" wird es nicht ausgeführt, auch wenn ich dort (im x-ten Terminal) dann noch Enter drücke.

Habe auch schon echo -e "ls \n" versucht, hilft aber auch nix.

Vielleicht ist es relavant, dass ich zsh verwende und urxvt als Terminal?

cm100

Dirk

cm100 schriebecho "befehl" > /proc/$(pgrep mplayer)/fd/0

Dies ist die übliche Verfahrensweise, wenn man die Befehle nicht direkt eingeben will:

FIFO=$(mktemp -u)
mkfifo ${FIFO}
mplayer -slave -input file=${FIFO} meintollerfilm.mkv &

Und dann kannst du mittels echo "befehl" > ${FIFO} Befehle an MPlayer senden.

cm100

Dies ist die übliche Verfahrensweise, wenn man die Befehle nicht direkt eingeben will:
FIFO=$(mktemp -u)
mkfifo ${FIFO}
mplayer -slave -input file=${FIFO} meintollerfilm.mkv &
Und dann kannst du mittels echo "befehl" > ${FIFO} Befehle an MPlayer senden.

Super, Vielen Dank, klappt wunderbar.

Nur so zum Verständnis: Habt ihr eine Idee, wieso mein Versuch nicht funktioniert?

Grüße
cm100

Dirk

cm100 schriebHabt ihr eine Idee, wieso mein Versuch nicht funktioniert?

Weil man keine Befehle in STDOUT eines Prozesses schreiben kann.

cm100

Dirk Sohler schrieb
cm100 schriebHabt ihr eine Idee, wieso mein Versuch nicht funktioniert?
Weil man keine Befehle in STDOUT eines Prozesses schreiben kann.

Wieso STOUT?

man proc gibt

...
/proc/[pid]/fd
This is a subdirectory containing one entry for each file which the
process has open, named by its file descriptor, and which is a sym‐
bolic link to the actual file. Thus, 0 is standard input, 1 stan‐
dard output, 2 standard error, etc.

...

Hätte jetzt gedacht, dass demnach STDOUT das wäre:
echo "befehl" > /proc/PID/fd/1

mpausch

eigentlich ist ja fd/1 STDOUT. fd/0 ist STDIN, und da müsste man was reinschreiben können.

allerdings scheints nicht zu funktionieren, wenn Du mplayer aus einer Shell startest, weil dann ja schon Dein "Terminal" auf STDIN von mplayer hängt.

Habs mal unte KDE mit "Befehl ausführen" probiert.
Da reagiert zwar mplayer auf "echo seek 10 > /proc/<mplayer-pid>/fd/0"
allerdings hab ich dann in der ~/.xsession-errors folgenden Fehler:
Fatal error: *** CANNOT RE-OPEN / RESET AUDIO DEVICE *** Device or resource busy

.... und Anastacia hört auf zu singen 🙁

mannohneschuh

...wegen mangelnder Relevanz entfernt

Dirk

mpausch schriebeigentlich ist ja fd/1 STDOUT. fd/0 ist STDIN, und da müsste man was reinschreiben können.

Und das geht eben nach STDOUT wieder raus. So einfach ist das.

Es gibt ein in der MPlayer-Doku beschriebenes Standard-Vorgehen für den Slavemode mit zugriff über Scripte/externe Programme.

mpausch

Dirk Sohler schrieb
mpausch schriebeigentlich ist ja fd/1 STDOUT. fd/0 ist STDIN, und da müsste man was reinschreiben können.
Und das geht eben nach STDOUT wieder raus. So einfach ist das.

wenn man mplayer aus einem (Pseudo-)Terminal startet, und somit das Terminal STDIN und STDOUT "belegt" gehts weder auf STDIN rein noch auf STDOUT raus.
Das "echo MPLAYERBEFEHL > /proc/MPLAYERPID/fd/0" geht direkt aufs Terminal.

Aber was soll die graue Theorie? Denn wie Dirk schon erwähnt hat:

Dirk Sohler schrieb Es gibt ein in der MPlayer-Doku beschriebenes Standard-Vorgehen für den Slavemode mit zugriff über Scripte/externe Programme.

und "Best Practice" bleibt halt mal "Best Practice"

cm100

mpausch schrieb
Dirk Sohler schrieb
mpausch schriebeigentlich ist ja fd/1 STDOUT. fd/0 ist STDIN, und da müsste man was reinschreiben können.
Und das geht eben nach STDOUT wieder raus. So einfach ist das.
wenn man mplayer aus einem (Pseudo-)Terminal startet, und somit das Terminal STDIN und STDOUT "belegt" gehts weder auf STDIN rein noch auf STDOUT raus.
Das "echo MPLAYERBEFEHL > /proc/MPLAYERPID/fd/0" geht direkt aufs Terminal.

Wieso geht dann die eingangs erwähnte Geschichte mit echo "befehl" > /dev/pts/x auch nicht?

Dirk

cm100 schriebWieso geht dann die eingangs erwähnte Geschichte mit echo "befehl" > /dev/pts/x auch nicht?

Weil du das, was über STDIN an ein Programm gesendet hast, nicht ausführen kannst. Jedenfalls nicht ohne weiteres.

mpausch

cm100 schriebWieso geht dann die eingangs erwähnte Geschichte mit echo "befehl" > /dev/pts/x auch nicht?

mplayer ("Wasserbecken") hat ein "Zulaufrohr" (STDIN) und einen "Ablaufrohr" (STDOUT).

Am "Zulauf" hängt das (Pseudo-)Terminal. (Am "Ablauf" auch)

mit "echo befehl > /dev/pts/x" schreibst Du direkt aufs Terminal. Der "Zulauf" bleibt praktisch trocken und demnach fließt auch nichts ins "Wasserbecken".