Schrauber
Hi,
ich habe bisher bei uns eine AMS150 von Fujitsu Siemens in Betrieb. Da das Teil nur eine Festplatte hat denke ich über eine etwas umfangreichere NAS-Lösung nach.
Von den Anforderungen her sieht es so aus, das das Teil 4 Festplatten aufnehmen können soll. Es soll einen FTP-Server zur Verfügung stellen. Außerdem Samba-Shares. Und es soll ein Media Server für unseren Philips-TV (37PFL9604) darauf laufen. Eine Konfiguration über ein Web-Interface wäre mir nicht so wichtig.
Daher könnte ich das Ganze sogar unter Archlinux aufsetzen. Die Softwareanforderungen sind ja nicht so gigantisch.
Viel wichtiger ist mir die Hardware-Seite. Das Teil soll insbesondere nicht übertrieben viel Strom brauchen. D.h. nicht genutzte Festplatten sollten nach einer gewissen Zeit abgeschaltet werden.
Grundsätzlich hab ich ja nun die Möglichkeit das Ganze auf PC-Basis aufzubauen oder einfach ein Fertiggerät zu kaufen. Die Fertiggeräte wären meist softwaremäßig schon fertig, da ich ja kein Spezialanforderungen habe. In der Regel sind diese auch relativ sparsam. Aber im Vergleich zur PC-Basis sind sie halt auch eher unflexibel. Einige haben Obergrenzen bei der Festplattengröße. Usw. Und sie sind recht teuer.
Was sagt Ihr dazu? Selber bauen oder fertig kaufen.
Für konkrete Vorschläge in beide Richtungen wäre ich dankbar.
Bei Eigenbaulösungen wäre ich an konkreten Hardwarevorschlägen interessiert. Insbesondere auch im Hinblick auf einen sparsamen Betrieb.
Grüße
[gelöscht]
Eventuell könntest du mal nach "FreeNAS" googeln, eine BSD-Distro, die dann per Weboberfläche eine komplette NAS-Funktionalität bietet - BSD- oder tiefgreifende Konsolen-Kenntnisse sind nicht erforderlich; man muss lediglich einmal die IP einrichten, danach lässt sich alles via Weboberfläche handeln. Wer weiß, vielleicht genügt es deinen Ansprüchen...
Bei den meisten im Handel erhältlichen NAS-Geräten zahlt man oft den Aufpreis wegen Sicherungen (RAID-Verbund), niedrigen Stromkosten und flüsterleisem System... Ich kenne viele Leute, die von "Buffalo"-NAS-Geräten überzeugt sind, ich selbst hatte aber nie eine im Einsatz, weil mir FreeNAS ausreicht...
Schrauber
Wie schon gesagt. Bei der Software sehe ich kein Problem. FreeNAS ist eine Variante. Ich seh aber auch kein Problem das Ganze selbst z.B. mit Archlinux aufzusetzen.
Mir gings mehr um die Hardware ...
jeff84
Möglichkeit:
Point of View ION230
Hat 4 Sata-Ports. Hat zwar keinen schnellen Proz. Für ein bischen servern sollte es aber reichen...
Schrauber
Das ION330 von Point of View wäre vielleich sogar noch besser. Weil es normalen RAM nimmt und keine Notebook-Module braucht. Und es hat einen normalen PCI.
Was ich bei den Boards aber eben gar nicht weiß:
Wie sieht es mit der Leistungsaufnahme aus. Insbesondere im Leerlauf. Weil das Teil soll 24*7 laufen. Und dabei ist ja auch über lange Zeiträume kein Last. Da sollte es schon möglichst sparsam sein.
DerPi
Schrauber schriebDas ION330 von Point of View wäre vielleich sogar noch besser. Weil es normalen RAM nimmt und keine Notebook-Module braucht. Und es hat einen normalen PCI.
Was ich bei den Boards aber eben gar nicht weiß:
Wie sieht es mit der Leistungsaufnahme aus. Insbesondere im Leerlauf. Weil das Teil soll 24*7 laufen. Und dabei ist ja auch über lange Zeiträume kein Last. Da sollte es schon möglichst sparsam sein.
Von dem 330er mit PCI-Slot habe ich hier zwei Stück laufen. Das eine braucht mit 4GB-RAM, 4 x 3.5"-hdds im RAID5 und einer DVB-S-Karte je nach Last zwischen 48-62W, im Mittel etwa 57W.
Das andere läuft mit 2GB RAM, einer DVB-S-Karte und hat 1 x 2.5"-hdd. Verbrauchswerte habe ich dafür noch nicht, bei Interesse kann ich das aber morgen mal nachmessen.
Beim RAM ist das Board übrigens wählerisch... Ansonsten kann ich es aber sehr empfehlen.
Schrauber
Klingt nicht schlecht, wenn ich die Platten und die DVB-Karte mal runter rechne, dann kann das Board selbst ja so viel nicht mehr brauchen.
Die Messung von dem zweiten Board mit nur einer Platte wäre da mal wirklich interessant.
Kann die CPU unter Linux runter getaktet werden, um den Verbrauch weiter zu reduzieren?
DerPi
Soweit ich weiß hat der Atom 330 keine Speedstep-Unterstützung. Seltsamerweise gibt es im BIOS eine Option für Speedstep, aber die scheint nicht zu funktionieren, weil es nach jedem Neustart wieder deaktiviert ist. Wahrscheinlich wird das gleiche BIOS auch für die Boards mit Atom N270 verwendet.
Morgen Abend kann ich mal eine Stunde lang messen, dann poste ich die Werte des kleineren Systems.
Was mir übrigens vorhin noch eingefallen ist: Das Board hat auch einen mPCI-e-Slot an der Unterseite. Da könnte man eine kleine mPCI-e-SSD einstecken und das System darauf installieren. Die SATA-Platten sollten sich dann im Idle auch in den Standby schicken lassen können.
Schrauber
Hmm, sieht nach guter Eignung aus.
Evtl. sollte man wegen des Verbrauchs eher zur SingleCore Version greifen. Eigentlich sollte ja auch der SingleCore von der Rechenleistung her für diese Anwendungen hinreichend sein.
DerPi
Wenn es wirklich nur ein einfaches NAS werden soll, reicht der single wahrscheinlich schon aus. Wenn Du aber (wie ich) ein Software-RAID und GBit-LAN verwenden und/oder Du mit mehreren Clients gleichzeitig zugreifen willst, würde ich vielleicht doch eher den Doppelkern nehmen.
Der Unterschied vom Atom 230 zum 330 im Verbrauch beträgt, wenn ich mich richtig erinnere, etwa 4W.
bademeister
Im Wiki liegt eine Arch Linux Doku von mir vor (Arch Linux - Die Grundinstallation und mehr), in der ich neben der Installation von Arch auch den Aufbau eines einfachen Dateiservers für verschiedene Zwecke beschreibe. Als Hardwareplattform nutze ich das Mini-ITX-Format für solche Zwecke und nutze aktuell selbst das Point of View ION330 inkl. eines Intel Atom 330 Prozessors. Vielleicht hilft Dir die Doku.
Schrauber
Hättest Du evtl. einen direkten Link?
Ich finde den Artikel im Wiki nicht.
DerPi
Soo, die Messwerte von dem Board mit Atom 330, 2GB RAM, 1x 2.5"-hdd und einer DVB-S-Karte:
Im Idle ca. 38W, Volllast 49W, mittlere Last 43W.
Die mittlere Last ist der durchschnittliche Verbrauch innerhalb der letzten zwei Stunden beim Video anschauen mit MythTV, dh.h etwa 4MB/s Last auf dem Netz, GPU meist auf mittlerer Stufe (die wird automatisch in drei Stufen getaktet).
Diese Werte sind nicht wirklich mit denen meines anderen Systems vergleichbar, da der Server ein Pro 82+-Netzteil hat und das kleinere System ein Standardnetzteil. Mit einem Pro82+ oder einem anderen effizienteren Netzteil lässt sich das optimieren.
Schrauber
Naja gut, wobei das Netzteil so viel am Ende auch nicht ausmacht. Höchstens vielleicht 10%.
Aber insgesamt klingt das eigentlich gar nicht mal so übel. Mit abgeschalteten Platten und ohne DVB-Karte evtl. mit besserem Netzteil dürfte der dann wohl an die 30 Watt kommen. Das ist akzeptabel, wie ich finde.
bademeister
Schrauber schriebHättest Du evtl. einen direkten Link?
Ich finde den Artikel im Wiki nicht.
Hier der Link:
http://www.schreibdichte.de/dokumentation/