Arch Linux

CF Karte als Systemplatte?

Vrob

Hallöchen,

ich baue ja, wie man aus den anderen Threads entnehmen kann, gerade fleißig
an meinem Fileserver. Als Datenbunker kommt eine 1 TB HDD von Samsung zum Einsatz.

Nun habe ich beim Einbau entdeckt, dass mein Board auf der Unterseite sogar einen
CF-Slot besitzt, der direkt auf den IDE-Port weitergeschaltet ist, sodass man eine CF-Karte
als Systemplatte einbauen könnte.
Ich könnte mir da sowas hier vorstellen: http://geizhals.at/deutschland/a278679.html

Dann könnte man in Phasen der Inaktivität die HDD schlafen legen und somit die
Hardware und meine Stromrechnung schonen.

Ich kann im Moment einige Sachen nur schwer abschätzen:

1. Wieviel verbraucht so eine CF-Karte und kann ich den Verbrauch und die Anschaffungskosten durch suspenden meiner HDD überhaupt amortisieren?

2. <FUD>Ich habe mal gehört, das Hoch- und Runterdrehen seien diejenigen Vorgänge, die eine HDD am stärksten belasten.</FUD> Wenn das so ist, macht es dann überhaupt Sinn, die Platte alle - sagen wir 10 Minuten - schlafen zu legen, oder ist der Crash dann schon vorprogrammiert?

3. Das System dient nicht nur ausschließlich als Fileserver, sondern bietet auch noch diverse andere Dienste, wie etwa DHCP, DNS, Mailserver (Fetchen, SPAM-Check, Viren-Check, Imap-Server) und einen kleinen Webserver für Fernadministration und Webmail (selten genutzt). Macht es auf einem derart dynamischen System überhaupt Sinn über eine CF-Karte nachzudenken, oder würde die innerhalb von ein paar Wochen durch die vielen Zugriffe geschrottet? Gibt es clevere Ansätze, die Schreibzugriffe zu minimieren? Speziell das Logging verursacht auf einem Server doch recht viele Zugriffe...

4. Flash-Speicher verlieren nach und nach ja die Beschreibbarkeit. Dadurch sinkt die effektive, wiederverwendbare Kapazität. Wie gehen die Linux-Dateisysteme damit um? Kann es da Probleme geben? Ich schiele hierbei bewusst auf jfs und xfs, andere Meinungen sind aber natürlich auch gerne willkommen 😉

Soso,
Fragen über Fragen, ich hoffe, ihr könnt mir da ein bisschen Licht in meine Unwissenheit bringen *g*

Vrob

JohnnyCre8

Also...

1+2)Ob sich das lohnt, ich wuerde sagen nein...
da das ausschalten und anschalten der hdd nicht gut bekommt
wie du selber ja schon erahntest (;
(das staendige wandern des lesekopfes von aus auf an usw ist das problem soweit ich mich erinner (; )

3+4) ich habe einen eee pc mit flashspeicher (; somit musste ich mich damit ja auch befassen

also wichtig ist aufjedenfall KEIN journaling file system zu nutzen.. da das unnoetige zugriffe sind (;

logs am besten auch alle ausschalten usw damit man den Flashspeicher schont

aber nach meinen erfahrungen mit flashspeicher ... wuerde ich eher zur HDD greifen..weil die vorteile bzw nachteile so "krass" sind (;

hoffe erzaehle kein stuss und hab dir geholfn :'D

MfG Johnny

docloy

Zwecks denn Logs in Bezug auf Verringerung auf die Schreibzugriffe, da gibt es ein Tool, dass dir die Logs in den RAM schreibt und wenn dieser am voll werden ist, wird alles auf die CF geschrieben.

efreak4u

Vrob schrieb ...
2. <FUD>Ich habe mal gehört, das Hoch- und Runterdrehen seien diejenigen Vorgänge, die eine HDD am stärksten belasten.</FUD> Wenn das so ist, macht es dann überhaupt Sinn, die Platte alle - sagen wir 10 Minuten - schlafen zu legen, oder ist der Crash dann schon vorprogrammiert?
...

es kommt drauf an, wie oft du auf die platte zu greifst. und ja, es ist richtig, dass das anlaufen staerker auf die hardware einwirkt, als wenn die platte durchlaeuft... also wenn du nur einmal am tag nen backup machst bzw. ab und zu mal nen paar dateien hin und her schiebst, dann lass sie ruhig in den standby schalten... wenn du allerdings jede halbe stunde einen zugriff auf die platte planst, lass sie durchlaufen...

Vrob

@docloy:

Das klingt nach einem interessanten Tool. Ich hatte eine ähnliche Idee:
/var und /tmp in eine RAM-Disk mounten und diese dann per Cronjob alle
paar Minuten auf die Karte schreiben.
Da ich Karte auf einem Server einsetze, der ziemlich lange Uptimes haben wird,
wäre es eher wenig sinnvoll, den RAM vollaufen zu lassen.
Aber mich würde trotzdem interessieren, wie das Tool heißt, vielleicht kann ich
es ja nach meinen Wünschen konfigurieren 🙂

Außerdem kostet eine 8 GB CF Karte nun gerade mal 17€, dh. wenn sie mittelfristig
die Hufe hochreißt, habe ich trotzdem durch die Energieersparnis eine positive Bilanz 😉
Wünschenswert ist das aber trotzdem nicht 😉

@efreak4u:

Wenn ich es schaffe, alle Dienste, wie Mail, DNS, DHCP und Web ohne zu großen
Verschleiß auf der Karte laufen zu lassen, würde die Platte tatsächlich nur alle 12 oder 24h
den Inhalt der CF-Karte backupen und halt ondemand Daten liefern. Das ist hauptsächlich
Musik und Filme streamen.

Sodele,
Vrob

Vrob

Hiho,

ich habe mir jetzt eine CF Karte geholt und werde dann meine Ehrfahrungen hier posten.

docloy schrieb Zwecks denn Logs in Bezug auf Verringerung auf die Schreibzugriffe, da gibt es ein Tool, dass dir die Logs in den RAM schreibt und wenn dieser am voll werden ist, wird alles auf die CF geschrieben.

Kannst du mir sagen, wie das Tool heißt? Irgendwie einen Tipp oder so?

Grüße,
Vrob

chepaz

Hi,

Die Laptop-mode-tools sollten diesen Job erledigen. Das schöne daran ist das du damit noch viel mehr Strom sparen kannst wenn man sie ordentlich konfiguriert (Wlan, Bluetooth, Dienste und Module Starten/Stoppen, whatever). Also 2 Fliegen mit einer Klappe.

Gruß chepaz

Vrob

Hiho,

also ich habe mein System jetzt auf die CF Karte migriert.
Mit den Lese und Schreibgeschwindigkeiten bin ich auch zufrieden, die Installation des Systems hat zwar etwas länger gedauert, aber mit fast 20 MB/s lesend bemerkt man eigentlich keinen großen Performance-Impact.

Um den Speicher zu schonen, habe ich /var/{lock, run, log} in einer RAM-Disk laufen. Ein Skript, ähnlich dem im Wikiartikel zu RAMDisks http://wiki.archlinux.org/index.php/Ramdisk sorgt dafür, dass die Inhalte beim Shutdown auf der CF gesichert und nach dem Booten in den RAM geladen werden.
Per Cronjob werde ich dann, wenn der Server lange Uptimes fahren wird, diesen Vorgang regelmäßig ausführen, sodass im Falle eines Falles nicht zu viele Logs verloren gehen.

Als Dateisystem läuft ext2, da es kein Journal besitzt.

MfG,
Vrob

docloy

Vrob schrieb Hiho,

ich habe mir jetzt eine CF Karte geholt und werde dann meine Ehrfahrungen hier posten.

docloy schrieb Zwecks denn Logs in Bezug auf Verringerung auf die Schreibzugriffe, da gibt es ein Tool, dass dir die Logs in den RAM schreibt und wenn dieser am voll werden ist, wird alles auf die CF geschrieben.

Kannst du mir sagen, wie das Tool heißt? Irgendwie einen Tipp oder so?

Grüße,
Vrob

Sorry, hab es erst gerade gesehen. Muss allerdings zugeben, dass ich selbst nach langem googeln das Tool nicht mehr gefunden habe. Ich hatte davon in einem Blogeintrag wo es über ein Howto bezügl. dem eeepc ging.

Aber im Grunde genommen erfüllt ja deine Lösung jetzt das selbe.

Vrob

Das einzige Problem mit dem ich noch zu kämpfe habe ist:
Clamav/Feshclam beschweren sich, dass sie ihre Logfiles nicht im "Append-Mode" öffnen können.
Das tritt nur auf, wenn ich /var/log in die RAMDisk gesymlinked habe.

Wenn ich die Logs auf der CF lasse, gibts keine Probleme mit Clam.

Grüße,
Vrob